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Die Niederlagen-Serie soll endlich reißen

Im Grunde kann Handball−Bundesligist VfL Gummersbach die SG Flensburg−Handewitt morgen in der Köln−Arena nicht überraschen (15 Uhr; Live−Ticker 14.30 Uhr). Denn SG−Coach Kent−Harry Andersson hat wie üblich nichts dem Zufall überlassen und sämtliche Schritte des Gegners analysiert und ausgewertet. Entstanden sind eine Video−Dokumetation und zwei große Papirbögen mit Namen, Spielzügen, Laufwege, Stärken und Schwächen der Gummersbacher.
"Die braucht Ihr nur kopieren und in die Zeitung setzen, dann weiß der Leser genau, was uns in Köln erwartet", sagt Andersson beim abschließenden Pressegespräch. Ganz so einfach ist es natürlich nicht, weiß auch der Schwede.
Noch hat sich der Vorjahres−Vierte nicht in bester Verfassung gezeigt und scheint den Abgang von Daniel Narcisse nicht verkraftet zu haben. So ließ der VfL in eigener Halle gegen die Rhein−Neckar Löwen bereits kräftig Federn (23:32), erkämpfte sich in Minden ein denkbar knappes 24:23. Am Mittwoch dann der nächste Punktverlust gegen die Füchse Berlin (28:28). "Allerdings ist die Mannschaft mit vielen guten Spielern besetzt. Die müssen sich erst noch finden. Vor allem Oleg Kuleschow als Spielmacher wird sich noch weiter entwickeln und gezielt seine Kreisläufer einsetzen. Dazu kommen seine beiden "Halben" Momir Ilic auf links und Alexis Alvanos auf rechts, die noch nicht in topform sind. Personell sind sie also gut besetzt", weiß Andersson.
Es wird also ein richtungsweisendes Spiel für die SG werden, die seit Jahren nicht mehr beim VfL gewinnen konnte. Zuletzt gab es in der Köln−Arena im Februar eine deutliche 26:33−Niederlage. "Diese Serie darf gerne reissen", so Andersson. "Es ist aber auch gleichzeitig unser erster Härtetest. Danach werden wir wohl ungefähr wissen, wo wir stehen."
Ähnlich sieht es auch der SG−Alterspräsident Johnny Jensen. "Es ist immer schwer da zu gewinnen. Während Gummersbach noch nicht zur Form der vergangenen Saison gefunden hat, wissen wir auch noch nicht, wo wir stehen. Wir haben zwei deutliche Siege errungen, aber nicht wirklichen Druck gespürt. Das wird auf jedenfall Sonntag anders. Das wird auch für unsere neuen Spieler eine Erfahrung werden", so Jensen.
Er gehe aber zuversichtlich in die Partie, da die gesamte Vorbereitung und der Saisonstart bisher optimal verlaufen seien. "Wir haben eine sehr gute Stimmung an Bord. Die neuen Spieler haben frischen Wind mitgebracht, der sich auf die ganze Mannschaft übertragen hat. Somit stehen die Chancen sehr gut diesmal, in Gummersbach zu gewinnen", sagt der Norweger.
Wie man die Punkte holen will, weiß er auch schon. "Natürlich ist das Spiel offen. Wenn wir aber einen guten Start erwischen, kann es passieren, dass Gummersbach nervös wird, denn der Druck lastet auf deren Schultern. Eine weitere Niederlage, und denn noch in eigener Halle, können sie sich im Kampf um die Champions League−Plätze nicht leisten. Sie müssen also gewinnen", meint "Handballgott" Jensen.
Der Trainer der SG hat seine Hausaufgaben im Vorwege gemacht. Jetzt liegt es an den Spielern, die ausgewerteten Analysen umzusetzen. "Dann gewinnen wir auch in Gummersbach", ist sich Andersson sicher.