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Titel noch in Sichtweite

Das Auswärtsspiel bei der HSG Wetzlar hat die SG Flensburg-Handewitt erwartungsgemäß gewonnen, doch im Rennen um die deutsche Meisterschaft den wohl entscheidenden Rückschlag erlitten.
Denn während der Tabellenzweite aus Flensburg in Mittel-Hessen einen 38:29 (21:17)-Pflichtsieg landete, nahm der Spitzenreiter THW Kiel die höchste Hürde auf dem Weg zur erfolgreichen Titelverteidigung. Der Triple-Sieger trennte sich im Gipfeltreffen beim Tabellendritten HSV Hamburg vor 13000 Zuschauern in der ausverkauften Color-Line-Arena zwar nur mit einem 36:36-Remis, marschiert sechs Spieltage vor dem Saisonende aber dennoch mit Meilenstiefeln dem 14. Meistertitel entgegen. Bei dem klar leichteren Restprogramm dürften sich die Zebras den Einen-Punkte-Vorsprung auf ihren härtesten Dauerrivalen aus Flensburg wohl kaum mehr nehmen lassen.
Die Gäste von der deutsch-dänischen Grenze wirkten in der mit 4200 Zuschauern ausverkauften Rittal-Arena in Wetzlar hochkonzentriert und ließen von Anwurf an klar erkennen, dass sie gewillt waren sich für die schwache Vorstellung gegen Göppingen zu rehabilitieren. Die energische Forderungen von Kent-Harry Andersson Charakter im Titelrennen zu zeigen, setzten seine Sprößlinge nur in der Abwehr erfolgreich um, wo die Grundlage für die 9:6- (12.) und 12:8-Führung (16.) gelegt wurde.
Beim 15:9 (20.) schien erstmals eine Vorentscheidung gefallen zu sein. Wetzlar jedoch steckte nicht auf, nutzte die nicht meisterreife Angriffsleistung der Gäste, die technische Fehler produzierten, konsequent aus und verkürzte bis auf 17:18 (28.). In der überfälligen Auszeit stimmte Andersson seine Mannschaft neu ein und erlebte versöhnliche Schlussphase der ersten Halbzeit, dem den Gäste eine 21:17-Führung bescherte.
Mit frischem Tatendrang legten die SG nach Wiederanpfiff mächtig los und erspielten sich mit der 25:18 (36.)-Führung erneut ein komfortables Polster. Allerdings hatte nun auch der scheinbar eingesperrte Schlendrian den Weg aus der Kabine gefunden und verleitete die SG erneut zu technischen Fehlern, die Wetzlar bis zum 22:25-Anschluss (42.) nutzte.
Der Ausgang der Partie war über die volle Spielzeit absolut unstrittig, und immer dann, wenn die SG sich ernsthaft am Riemen riss, waren die Hausherren chancenlos. So auch in der Endphase, in der die SG bis zum 38:29-Endstand am Torverhältnis arbeitete.