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TOYOTA Handball-Bundesliga: 30:30 – ein umkämpfter Punkt

Das war nur ein halbes Happyend! Gegen FA Göppingen erreichte die SG Flensburg-Handewitt nur ein 30:30 (15:18) und verlor einen wichtigen Punkt im Kampf um die Meisterschaft. „Das war heute einfach nicht unser Tag“, stellte SG-Trainer Kent-Harry Andersson fest. „Nach diesem Spielverlauf müssen wir mit dem einen Zähler sogar zufrieden sein.“
Vukasin Rajkovic, der die SG im Hinspiel entnervte, fehlte wegen einer Verletzung. Wer nun meinte, eine Revanche gegen die Schwaben würde leichter fallen, der irrte. Die Anfangsphase bot ein Kopf-an-Kopf-Rennen – und dann zogen nicht die Hausherren, sondern die Gäste davon. Nach gut zehn Minuten hatte Anders Eggert von Linksaußen fein verwandelt, doch dann lief fünf Minuten rein gar nichts. Plötzlich hieß es 6:10. Ein Rückstand, an dem sich bis zur Pause wenig änderte.
Die SG kämpfte – das signalisierte vor allem das 14:16. Ljubomir Vranjes hatte sich den Ball gegen Dalibor Anusic erkämpft, konnte ihn aber nicht kontrollieren. Lars Christiansen rettete das runde Utensil mit einem Hechtsprung vor dem Überschreiten der Seitenlinie, ehe Marcin Lijewski verwandelte. Nicht einfach hatte es die SG allerdings mit der Deckung der Göppinger. „Sie standen sehr defensiv“, analysierte Kent-Harry Andersson. „So hatten wir es vor allem sehr schwer, über den Kreis zu spielen.“
In die zweite Hälfte startete die SG gut. Blazenko Lackovic schloss gleich den ersten Angriff erfolgreich ab, Dan Beutler parierte einen Gegenstoß von Dragos Oprea. Lars Christiansen hatte allerdings Pech und traf nur den Pfosten. Michael Knudsen bekam eine Zeitstrafe. Die Aufholjagd lief nur schleppend. Was auch am Gegner lag. „Wir haben im Angriff wie in der Abwehr eine Super-Leistung gebracht“, meinte FA-Coach Velimir Petkovic.
Die SG kämpfte. Verlass war auf Marcin Lijewski, der drei Treffer am Stück markierte. Dann, nach exakt 39 Minuten und 23 Sekunden, war es soweit: Lars Christiansen verwandelte einen Gegenstoß zum 21:21. Die „Hölle Nord“ köchelte nun „teuflisch“, die Partie stand nun auf der Kippe. Erst knapp vier Minuten später sorgte Alexander Petersson für den „Nachschlag“. 22:21 – die erste Führung seit Langem! Die Abwehr stand sicherer. „Wir müssen beide Hälften in der Deckung gut stehen, um Göppingen zu schlagen“, mahnte Kent-Harry Andersson an.
Doch wer nun dachte, die SG hätte den Weg zu Erfolg gefunden, hatte sich leider getäuscht. Lars Christiansen vergab einen Siebenmeter, einen Gegenstoß versandete im Nichts. Die Göppinger beendeten ihre Talsohle, bestärkt durch die sicher verwandelten Siebenmeter von Michael Schweikhardt. Die Antwort zum 22:24 verteidigten die Gäste tapfer bis in die Schlussphase. Erst in der letzten Minute kam die SG noch einmal auf. 35 Sekunden vor Schluss traf Lars Christiansen zum 30:30. In Überzahl! Würde noch etwas gehen?
Dann überschlugen sich die Ereignisse. Michael Knudsen bekam seine dritte Zeitstrafe aufgebrummt. Göppingen verlor den Ball, den Christian Schöne aus taktischen Gründen wegschlug. Rot für den FA-Rechtsaußen! Doch die Zeit verrann. Der letzte Verzweiflungsversuch von Thomas Mogensen aus rund elf Metern blieb am gegnerischen Block hängen. „In punkto Meisterschaft ist noch nichts entschieden“, sagte Kent-Harry Andersson. „Wir haben zwar jetzt zwei Punkte Rückstand, aber das bessere Torverhältnis. Außerdem habe ich gesehen, dass Göppingen Kiel schlagen kann.“ Und SG-Sportdirektor Anders Dahl-Nielsen ergänzte: „Es geht im Sport darum, ein Ziel zu haben. Wir haben immer noch ein Ziel – das ist die deutsche Meisterschaft.“

Marcin Lijewski erzielte sieben Treffer.

Mehr Fotos (Jan Kirschner)


SG Flensburg-Handewitt – FA Göppingen 30:30 (15:18)
SG Flensburg-Handewitt: Beutler (15 Paraden), Sijan (bei zwei 7m, ab 52.; 1 Parade) – Lackovic (2), Nielsen (1), Eggert (2), Mogensen (4), Jensen, Christiansen (7/3), Vranjes (3), Johannsen, Lijewski (7), Petersson (4), Knudsen
FA Göppingen: Galia (10/2 Paraden) – Schweikardt (8/7), Oprea (4), Schöne (2), Anusic, Baiceanu, Späth (2), Manojlovic (5), Horak (3), Garcia (2), Thiede (4)
Schiedsrichter: Lemme/Ullrich (Magdeburg); Zeitstrafen: 8:10 Minuten (Knudsen 6, Lijewski 2 – Späth 2, Anusic 2, Garcia 2, Manojlovic 2, Schweikardt 2); Rote Karten: Knudsen (60.; dritte Hinausstellung) – Schöne (60.; grobe Unsportlichkeit); Siebenmeter: 5/3:7/7 (Christiansen und Eggert scheitern an Galia); Zuschauer: 6249
Spielfilm: 1:3 (5.), 3:3 (7.), 5:4 (9.), 6:5 (11.), 6:10 (16.), 7:12 (19.), 9:14 (21.), 11:14 (23.), 13:15 (24.), 14:17 (26.) – 16:18 (31.), 17:20 (36.), 18:21 (37.), 21:21 (40.), 22:21 (44.), 22:24 (50.), 24:25 (51.), 24:27 (53.), 25:28 (56.), 27:28 (58.), 28:30 (59.), 29:30 (59.)


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