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TOYOTA Handball-Bundesliga: 31:23 – erfolgreiche Fuchsjagd

Mittwochabend und „Hölle Nord“ – das passte einmal mehr. Die SG Flensburg-Handewitt feierte gegen Aufsteiger Füchse Berlin einen souveränen 31:23 (14:11)-Erfolg. Damit bleibt die SG dem THW Kiel im Kampf um die Meisterschaft im Nacken. „Jetzt haben wir zwei Wochen Pause bis zum nächsten Bundesliga-Spiel“, weckte SG-Trainer Kent-Harry Andersson vielversprechende Angriffslust. „Da können wir uns gut vorbereiten.“
Als Michael „Holzi“ Holst das Parkett betrat, um wie gewohnt die SG-Mannschaftsaufstellung gemeinsam mit den Fans zu zelebrieren, verkündete er: „Auf geht`s zur Fuchsjagd!“ Er hätte auch sagen können: „Auf geht es zur Zebrajagd!“ Denn die SG agierte in den ersten Minuten mit Biss, gab keinen Ball verloren und unterstrich die meisterhaften Ambitionen.
In der Startaufstellung der Füchse standen mit Bartlomiej Jaszka und Michal Kubisztal die beiden Polen, die im Oktober mit ihrem Ex-Klub aus Lubin die SG geschockt hatten. Doch die SG ließ sich diesmal nicht überraschen. Bartlomiej Jaszka setzte den ersten Wurf über das Tor, Michal Kubisztal scheiterte an Dan Beutler. Zwischendurch parierte der schwedische SG-Keeper einen Siebenmeter von Füchse-Goalgetter Konrad Wilczynski. Die 6:0-Abwehr der SG stand gut, kaufte den Gästen schnell den Schneid ab. Auch eine frühe Auszeit der Berliner änderte zunächst nichts. „Unsere Spielweise hat mich doch sehr enttäuscht“, meinte Füchse-Trainer Jörn-Uwe Lommel. „Da fehlte die letzte Leidenschaft.“
Begünstigt durch einige Abpraller-Tore – bei einem flog Ljubomir Vranjes herrlich in der Waagerechten durch den Kreis – führte die SG bald mit 7:2. Die Gäste stellten auf eine 5:1-Abwehr um. Der SG-Elan erlahmte. Nun musste sich auch die SG mühen, um zu ihren Torerfolgen zu kommen. Lediglich der nach rund zehn Minuten eingewechselte Einar Holmgeirsson wies ordentliches Zielwasser auf, markierte immerhin vier Treffer bis zur Pause. „Er hat seine Sache gutgemacht“, lobte Kent-Harry Andersson.
Berlin reduzierte den Abstand auf zwei bis drei Tore. „Wir haben zu ungenau geworfen“, haderte SG-Sportdirektor Anders Dahl-Nielsen. „Der beste Mann der Berliner war ihr Torwart.“ Und der hieß Petr Stochl. Beim 12:10 nahm Kent-Harry Andersson seine Auszeit. Danach trafen Einar Holmgeirsson und Thomas Mogensen zum Halbzeitstand, doch wirklich zufrieden konnte die SG-Bank beim Gang in die Kabine nicht sein. „Wir hatten eine ganz schlechte Phase“, rätselte Kent-Harry Andersson, um danach in Verzückung zu geraten. „Die ersten 15 Minuten der zweiten Hälfte haben mir sehr gut gefallen.“
In der Tat eröffnete die SG den zweiten Durchgang mit einem Feuerwerk, erwischte erneut einen 7:2-Lauf. Dann griff Jörn-Uwe Lommel zur grünen Karte. Gleich danach zog Lars Christiansen zur Mitte und traf aus Rückraum-Position zum 22:13. Die SG war endgültig auf die Siegerstraße eingebogen. „Nach der Osterpause werden wir weiter angreifen“, kündigte Anders Dahl-Nielsen an.
In der Pressekonferenz informierte der Sportdirektor auch über den Stand der Dinge bei den Gesprächen mit Lasse Boesen. Der 28-jährige Däne spielt noch beim TBV Lemgo, hat für die nächste Serie noch einen Vertrag bei seinem Stammverein Kolding. „Er und sein Vater sind 100-prozentig überzeugt, dass er zu uns kommt“, sagte Anders Dahl-Nielsen. „Wir haben aber noch keinen Vertrag gesehen. Wir würden uns aber sehr freuen, wenn er bald bei uns spielt.“ 

Zeitweise wurde um jeden Ball gekämpft. Fotos: Living Sports.


Bilder aus der "Hölle Nord" (Kirschner)


SG Flensburg-Handewitt – Füchse Berlin 31:23 (14:11)

SG Flensburg-Handewitt: Beutler (14/2 Paraden), Sijan (bei einem 7m) – Lackovic (4), Nielsen, Eggert (3/3), Mogensen (2), Holmgeirsson (4), Jensen (1), Christiansen (4/2), Vranjes (4), Johannsen (1), Lijewski (3), Petersson (2), Knudsen (3)
Füchse Berlin: Stochl (13 Paraden) – Kern (4), Strand (2), Detlof (1), Richwien (3), Schumann, Stelmokas (1), Wilczynski (1/1), El Fakharany (2), Hartensuer (2), Kubisztal (5/1), Jaszka (1), Bult (1)
Schiedsrichter: Biaesch/ Sattlerelbig (Bad Soden/ Oberursel); Zeitstrafen: 4:8 Minuten (Jensen 2, Knudsen 2 – Stelmokas 4, Kubisztal 4); Siebenmeter: 5/5:4/2 (Beutler pariert zwei Mal gegen Wilczynski); Zuschauer: 6104
Spielverlauf: 3:0 (5.), 6:1 (10.), 7:2 (12.), 7:4 (17.), 8:6 (20.), 10:8 (23.), 11:9 (24.), 13:11 (29.) – 15:11 (31.), 18:12 (36.), 22:13 (41.), 23:16 (44.), 25:17 (46.), 25:19 (50.), 27:19 (52.), 30:22 (57.)


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