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SG "verhaute" den HSV Handball

Schon vor der gestrigen Partie zwischen der SG Flensburg−Handewitt und dem HSV Handball in der Bundesliga war allen klar, dass der Verlierer dieser Begegnung sich aus dem Titelrennen verabschieden würde. Trotz der Brisanz überraschte jedoch die Harmlosigkeit des HSVs, der beim 28:39 (13:22) nicht den Hauch einer Chance hatte. "Wir dürfen uns keinen Ausrutscher mehr erlauben. Ab jetzt zählen nur noch Siege", hatte SG−Geschäftsführer Fynn Holpert vor dem Spiel die ernste Lage seiner Mannschaft skizziert.
Dennoch überraschte SG−Trainer Kent−Harry Andersson, indem er zu Beginn nicht auf Lars Christiansen und Alexander Petersson zurückgriff sondern Anders Eggert und Torge Johannsen das Vertrauen schenkte. Unter den Augen von EM−Gold−Trainer Ulrik Wilbek entwickelte sich von Beginn an eine von beiden Seiten engagiert geführte Partie mit hohem Tempo. Dabei machten die Flensburger da weiter, wo sie in Zagreb begonnen hatten: aus einer starken und kompakten Deckung zum Erfolg kommen.
Gestützt auf einen erneut bärenstarken Dan Beutler im Tor packte die Abwehr um Kasper Nielsen und Michael Knudsen kräftig zu. Dabei wurde deutlich, dass der HSV die Ausfälle von Pascal Hens und Torsten Jannsen nur schwer verkraften konnten. Zwar gelang den Hanseaten nach einem 2:4−Rückstand der Ausgleich zum 4:4 (8.) und 5:5 (10.), doch danach nahm das Spiel der Flensburger so richtig Fahrt auf.

Johnny Jensen wirkte sechs Minuten mit.

Wie entfesselt spielte die SG auf und überrannte den HSV ab der 11. Spielminute. Über 9:6 (14.), 12:6 (17.) und 17:9 ( 25.) verpassten die Flensburger dem Verfolger im ersten Durchgang eine kräftige Abreibung. 22:13 stand zur Halbzeit auf der Anzeige−Tafel. Auch nach dem Seitenwechsel ließen die Mannen um SG−Trainer Andersson nicht locker und zeigten der "B−Mannschaft" des HSV die Grenzen auf.
Ob Bruno Souza oder Kyung−Shin Yoon auf dem Feld oder Johannes Bitter, Per Sandström und Jürgen Müller im Tor − keiner fand ein Mittel gegen die sich nun in einen Rausch spielenden Flensburger. Als dann auch noch die SG−Fans HSV−Co−Trainer Goran Stojanovic lautstark ins Hamburger Tor forderten, war die Demütigung auf ihrem Höhepunkt.
Mitte des zweiten Durchganges wurden aus den Sitzplätzen in der ausverkauften Campushalle Stehplätze, denn die Zuschauer dankten ihrem Team für die starke Vorstellung mit stehenden Ovationen. Am Ende feierten die Hausherren einen absolut auch in dieser Höhe verdienten Sieg und bleiben somit ärgster und nun auch einziger Verfolger des THW Kiels.