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TOYOTA Handball-Bundesliga: 35:28 – totale Kontrolle

Kasper Nielsen

Am Südzipfel der TOYOTA Handball-Bundesliga feierte die SG Flensburg-Handewitt einen gelungenen Jahreseinstand. Nach dem 35:28 (17:12) beim HBW Balingen-Weilstetten bleibt die SG nach Minuspunkten das beste Team des Handball-Oberhauses. „Wir haben die Priorität auf die heutige Ligapartie gesetzt“, freute sich SG-Trainer Kent-Harry Andersson, dass seine Truppe noch keine Königsklassen-Gedanken im Kopf herumschwirren hatte.
Trotz der großen Distanz zur Heimat – man sah auf den Rängen sogar das eine oder andere SG-Trikot. Diese treuen Fans betrachteten schon die Aufwärmphase mit Wohlwollen. Dan Beutler, Michael Knudsen, Johnny Jensen – ja alle EM-Fahrer liefen sich ein und wurden auch ins offizielle Spielprotokoll eingetragen. Kent-Harry Andersson begann schließlich mit allen drei Europameistern, bildete mit Kasper Nielsen und Michael Knudsen einen „EM-Champion-Mittelblock“. Die Taktik war klar: Gegen die laufstarken Balinger plante die SG keinen Wechsel, Thomas Mogensen und Kasper Nielsen spielten im Rückraum.
Nach einem anfänglichen 2:1 für die Hausherren, nahm der SG-Express immer mehr Fahrt auf. Die unorthodoxe 5:1-Abwehr der Süddeutschen stellte den Favoriten vor keine ernsthafte Probleme, während auf der anderen Seite der Balinger Versuch, mit drei Rechtshändern im Rückraum zu agieren, gegen die SG-Defensive zum Scheitern verurteilt war. Der nur so vor Kraft strotzende Kasper Nielsen hämmerte den Ball aus zehn Metern in die Maschen. 10:5! Michael Knudsen traf unter Bedrängnis mit links. 14:8! „Wir haben von Anfang an sehr konzentriert gespielt“, freute sich Lars Christiansen. „Wir hatten Balingen schnell im Sack.“
Kurz vor der Pause kamen die Gastgeber allerdings etwas heran. Die Einwechslung von Christian Ramota (Fynn Holpert: „Eros hat nichts verlernt“) fruchtete. Doch über die volle Distanz betrachtet war es Dan Beutler, der das „Keeper-Duell“ für sich entschied. Gleich nach dem Pausentee unterstützte der Schwede mit einigen Paraden seine Vorderleute, die mit einem Zwischenspurt auf 26:14 (39.) davonzogen und für eine Vorentscheidung sorgten.
Auf der SG-Bank war Bewegung. In der 41. Minute feierte Jacob Heinl sein Bundesliga-Debüt, während Michael Knudsen erschöpft aber glücklich vom Spielfeld trabte. Auch einige andere Leistungsträger erhielten ihre Pause. Dabei ging der Spielrhythmus allerdings etwas verloren. In der 54. Minute (24:30) hatte Kent-Harry Andersson genug gesehen und zückte die „grüne Karte“. Die Startaufstellung kehrte noch einmal zurück. Das Torverhältnis hat man nicht aus den Augen verloren.

 


HBW Balingen-Weilstetten – SG Flensburg-Handewitt  28:35 (12:17)
HBW Balingen-Weilstetten: Slaby (6 Paraden), Ramota (10 Paraden; ab 22.) – Kneer (4), Sauer, Ettwein (1), W. Strobel (4), Trost (1), M. Strobel (3), Ilitsch, Feliho (1), Brack (7), Bürkle (2), Cho (5/2), Lobedank
SG Flensburg-Handewitt: Beutler (17 Paraden), Sijan (2/2 Paraden, bei zwei 7m) – Lackovic (4), Nielsen (7), Eggert, Mogensen (5), Holmgeirsson, Christiansen (5/1), Vranjes, Heinl, Lijewski (3), Petersson (6), Knudsen (5)
Schiedsrichter: Prang/Reichl (Bergheim/Köln); Zeitstrafen: 12:10 Minuten (Sauer 4, Illitsch 4, Brack 2, Lobedank 2 – Lackovic 4, Petersson 2, Mogensen 2, Eggert 2); Siebenmeter: 4/2:1/1 (Sijan hält gegen Cho und Brack); Zuschauer: 2325 (ausverkauft)
Spielverlauf: 2:1 (2.), 2:4 (7.), 4:5 (9.), 4:9 (14.), 5:11 (16.), 8:13 (20.), 8:15 (23.), 10:17 (27.) – 12:21 (34.), 13:24 (37.), 14:26 (38.), 16:26 (41.), 16:28 (43.), 19:28 (48.), 21:29 (50.), 24:30 (54.), 24:32 (56.), 26:34 (58.), 28:34 (59.)



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