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SG geht "gut gewappnet" in den Marathon

"Wir wussten vor diesem Spiel nicht so Recht, wo wir stehen, schließlich hatten wir fünf Wochen Pause und konnten nach der EM nur zwei Mal zusammen trainieren", sagte Kent−Harry Andersson, Trainer der SG Flensburg−Handewitt, als er in einem kleinen Geräteraum in der Balinger Sparkassen−Arena den Pressevertretern Rede und Antwort stand. Zu diesem Zeitpunkt war der Schwede bereits schlauer. Seine Mannschaft hatte soeben die tapfer kämpfenden Schwaben von HBW Balingen−Weilstetten mit 35:28 aus der eigenen Halle gefegt und damit eindrucksvoll untermauert, wo sie steht: In der Spitzengruppe der Handball−Bundesliga. "Das war eine Demonstration, so kann es gerne weitergehen", sagte ein gut aufgelegter SG−Geschäftsführer Fynn Holpert im Kabinengang. Kurz darauf verschwand der 41−Jährige, um ein "Siegergetränk" für sein Team zu organisieren. Holpert ging mit der Gewissheit, dass es schon bald weitergehen wird und darauf "freut" er sich.
Bereits übermorgen (15 Uhr/Live−Ticker ab 14.30 Uhr) steht für die SG der Auftakt in der Champions League−Zwischenrunde an. Gegner im ersten Heimspiel des Jahres 2008 ist Ligakonkurrent HSV Handball und für diese Partie sieht Holpert die eigenen Farben "gut gewappnet". "Hamburg ist sicherlich ein anderer Gegner, doch wenn wir die gezeigte Leistung über 60 Minuten durchhalten, schlagen wir auch den HSV", so Holpert und: "Hervorheben möchte ich heute Marcin Lijewski, der absolute Weltklasse gespielt hat. Kasper Nielsen und den anderen Dänen ist nach dem EM−Sieg ein großes Selbstvertrauen anzumerken, dazu konnten wir mit Vranjes und Jensen zwei wichtige Spieler schonen, Jacob Heinl kam zum Einsatz − wir sind also für den Rest der Serie gut aufgestellt." "Wir haben viel über dieses Spiel gesprochen, dass es sehr wichtig sei auch im Hinblick auf die Champions League", sagte Kasper Nielsen, der nicht nur auf Grund seiner sieben Treffer zu den besten SG−Spielern gehörte.
Leidtragende dieser Gespräche waren die Gastgeber von Balingen−Weilstetten, die vom Anfang bis zum Ende zu spüren bekamen, wie wichtig der SG diese Partie war. Gnadenlos und ohne Rücksicht auf Verluste spielten die Norddeutschen 50 Minuten lang mit einem unglaublichen Tempo und ließen dem Gegner zu keinem Zeitpunkt auch nur den Hauch einer Chance. "Wir haben auf einem sehr hohen Niveau gespielt", freute sich Mannschaftskapitän Ljubomir Vranjes, der nur wenige Minuten "ran" musste, da Thomas Mogensen an diesem Tag glänzend Regie führte.
Sein Trainer befand: "Wir haben optimal gespielt und ich freue mich, dass wir die zwei Punkte mit nach Flensburg nehmen." Gefreut hat sich Andersson darüber, dass der Spielverlauf es zuließ, seine beiden angeschlagenen Kreisläufer Knudsen und Jensen zu schonen. "Es ging mir gar nicht so sehr um ihre Verletzungen, vielmehr war es schön, dass Jacob Heinl sein Debüt gefeiert hat und Bundesliga−Luft schnuppern konnte." In der 41. Minute betrat der "Youngster" erstmals die große Handball−Bühne und machte seine Sache "in der Abwehr sehr gut", so Andersson. Fazit: Vor dem Spiel gegen den HSV weiß die SG, wo sie steht − auf einem absolut hohem Leistungsniveau und bereit für die kommenden heißen Wochen − sowohl in der Liga als auch auf internationalem Parkett.