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Werbung in eigener Sache betreiben

Vorhang auf - die Show beginnt aufs Neue. Gemeint ist die Heimspiel-Premiere der SG Flensburg-Handewitt, zu der heute Nachmittag (15 Uhr/Live-Ticker 14.30 Uhr) der Wilhelmshavener HV in der Campushalle gastiert. Nach dem überzeugenden Auftakt in Lübbecke (34:22-Erfolg) hat die Fangemeinde ordentlich Appetit auf Handball der "Marke SG" bekommen.  "Das erste Heimspiel ist immer etwas ganz besonderes, da ist das Kribbeln besonders groß", berichtet Jan Paulsen.
Der Co-Trainer will allerdings ebenso wenig wie Chef-Coach Kent-Harry Andersson angesichts des Gegners etwas von einer dankbaren Aufgabe wissen. "Gegen Wilhelmshaven haben wir uns immer schwer getan. Ich weiß auch nicht so genau warum, aber sie liegen uns einfach nicht", grübelt Andersson. "Sie spielen sehr diszipliniert. Sie haben sechs Angriffs-Spielzüge und wählen stets davon einen aus. Individuell und intuitiv passiert eigentlich nichts", hat Andersson den Gegner "scharf analysiert".
In Sachen Abwehrarbeit gilt es vor allem die Nahtstellen zwischen den Außen- und Halbpositionen "dicht zu machen". Dazu Andersson: "Zwischen eins und zwei haben sie gegen uns die meisten Treffer erzielt." Der Schwede hat aber nicht nur eine klare Devise für seine Defensive ausgetüftelt. Breit auf die Außen angelegt, mit Spielwitz und vor allem Tempo garniert - so will Andersson den Gegner im Angriff in Verlegenheit bringen. "Das Tempospiel ist unsere Stärke und auch gegen die 6:0-Deckung, die ich erwarte, müssen wir von der Entwicklung her einen Schritt nach vorne machen."

Thomas Mogensen: Heiß auf die Heim-Premiere.

Mit großer Zufriedenheit nahm Andersson die jüngsten Testergebnisse zur Kenntnis, die ihm seine Schützlinge bei einem Lauf über 2400 Meter lieferten. "Wir haben vor fünf Wochen schon einmal diesen Test gemacht, und alle haben sich klar verbessert. Es sind die besten Ergebnisse, seit ich in Flensburg bin", frohlockt der Skandinavier.
Satte 90 Sekunden weniger Zeit brauchte dabei Keeper Dane Sijan, der zudem an der frischen Flensburger Luft reichlich Kilo verloren hat. An der Spitze zeichnet sich ein Wachwechsel ab. Kasper Nielsen, auch "Mr. Lunge" genannt, verteidigte den Platz an der Sonne gegen Herausforderer Alexander Petersson um die Winzigkeit von zwei Sekunden.  
Also, abgesehen von den Ausfällen von Frank von Behren, Blazenko Lackovic und Søren Stryger, scheinen die Rahmenbedingungen kaum günstiger stehen zu können. Das Publikum ist "heiß" auf das erste Heimspiel, will nicht nur die "Neuen" sehen, sondern einen Handball, mit dem die SG "Werbung in eigener Sache" betreibt. "Es gilt an die Leistung aus dem Lübbecke-Spiel anzuknüpfen. Dann klappt alles andere automatisch", ist sich Paulsen sicher.