Alles redet vom nahenden Fest. Bei der SG Flensburg-Handewitt dreht sich indes alles weniger um die Weihnachtstage, sondern viel mehr um die „Westfalen-Tage“. Denn das Familienfest ist hübsch eingebettet in zwei Partien gegen Bundesliga-Vertretungen aus dem Westen. Den Anfang macht GWD Minden. Am Samstag um 15 Uhr ist Anwurf in der Kampahalle. Am letzten Hinrunden-Spieltag könnte die SG mit einem Sieg die Herbstmeisterschaft einfahren. Ein statistischer „Fingerzeig“: Denn in 30 Jahren Bundesliga wurde der Herbstmeister in 20 Fällen auch Deutscher Meister. „Das interessiert mich nicht“, meint SG-Coach Kent-Harry Andersson. „Mir sind die zwei Punkte wichtiger.“
Die Stimmung für dieses Vorhaben ist genau richtig. Unter der Woche konnte die SG konzentriert trainieren. Nur Alexander Petersson und Ljubomir Vranjes laborierten zeitweise an Blessuren. Dafür stieg Einar Holmgeirsson wieder voll ein. Zudem sorgte die interne Weihnachtsfeier für eine angenehme Auflockerung. Am Dienstag fuhr die komplette Mannschaft mit Kind und Kegel zu einem Gasthaus im nahen Dänemark und zum Christbaumschlagen. Am Ende schlüpfte Anders Eggert in die Rolle des Weihnachtsmanns und überraschte die Kleinen. „So müsste es immer sein“, schmunzelte Kent-Harry Andersson.
Spätestens am Freitagvormittag beginnt aber der Ernst des Bundesliga-Handballs. Video-Besprechung, Abschluss-Training und Abfahrt nach Westfalen. Vom Tabellenplatz 16 der Mindener lässt sich niemand blenden. Die letzten Ergebnisse in der Kampa-Halle sind Warnung genug. Vor zwei Jahren reichte es nur zu einem Remis, vor 13 Monaten gewann die SG zwar mit 32:26, lag zur Halbzeit aber knapp zurück. „Die Abwehr ist sehr aggressiv“, hat Kent-Harry Andersson beobachtet. „Wenn wir da nicht auf der Hut sind, kriegen wir Probleme.“
Auch die deutliche 25:33-Pleite der Grün-Weißen vor Wochenfrist beim Lokalrivalen TuS N-Lübbecke relativiert der schwedische Coach. „Arne Niemeyer ist schon in der ersten Hälfte verletzt ausgeschieden“, stellt Kent-Harry Andersson fest. „Er ist der wichtigste Mann.“ Mit 109 Treffern ist Arne Niemeyer, der in der nächsten Saison für den HSV Hamburg spielen wird, der gefährlichste Schütze der Liga. Kurzfristig wurde GWD Minden auf dem Transfer-Markt tätig und verpflichtete Michael Haaß von den Rhein-Neckar-Löwen. Der junge Nationalspieler ist ab sofort spielberechtigt.
Weihnachtsbäume in Dänemark. Foto: Bojsen
Splitter
Fernsehen. Um 20.50 Uhr gibt es im Internet-Fernsehen „hbl.tv“ eine komplette Aufzeichung der Partie. Ausschnitte gibt es ab 17.30 Uhr im Handball-Magazin „liga 1 – handball“ des NDR.
Schiedsrichter. Robert Schulze/ Tobias Tönnies (Magdeburg/Dodendorf)
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