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TOYOTA Handball-Bundesliga: 34:28 – den SCM nach der Pause abgeschüttelt

Eine Halbzeit lang machte es die SG Flensburg-Handewitt spannend, stellte kurz nach der Pause aber die Weichen für den 34:28 (15:16)-Erfolg über den SC Magdeburg. Damit übernahm die SG die Tabellenführung der Bundesliga, da der THW Kiel zeitgleich bei der HSG Nordhorn verlor. „Wir hatten zunächst Probleme in Angriff und Abwehr“, räumte SG-Coach Kent-Harry Andersson ein. „Ein verbessertes Angriffsspiel in der zweiten Hälfte war dann aber verantwortlich für den Erfolg.“
Kent-Harry Andersson hatte den SC Magdeburg vorher als Spitzenmannschaft eingestuft, und lag damit vor allem in den ersten 30 Minuten richtig, als keine nennenswerten Unterschiede zwischen beiden Teams zu spüren waren. Gegen die sehr offensive SCM-Deckung hatten vor allem Ljubomir Vranjes, Lars Christiansen und Marcin Lijewski ihre Lichtblicke, doch nach dem 11:9 (17.) lief der Motor urplötzlich nicht mehr ganz so rund. Ballverluste und Fehlwürfe häuften sich.
Die Magdeburger übernahmen beim 13:14 (27.) wieder die Führung, zumal die 6:0-Abwehr der SG die eine oder andere Unaufmerksamkeit aufwies. „Wir haben bestimmt nicht schlecht gespielt“, meinte SCM-Sportdirektor Stefan Kretzschmar später. „Wir profitierten aber auch von der fehlenden Aggressivität bei der SG im ersten Durchgang.“ Yves Grafenhorst hatte sogar zwei Mal einen Zwei-Tore-Vorsprung vor Augen. Sein Sprint über das Parkett war jedoch jeweils vergeblich. Einmal war der Pass zu lang, das andere Mal stand Dan Beutler im Weg und „spitzelte“ dem SCM-Linksaußen den Ball aus den Händen. Karol Bielecki traf allerdings mit dem Pausenpfiff zur erneuten Gäste-Führung.
Ein gravierender Schock war dieser „Hammer“ allerdings nicht. Die SG begann gleich mit einigen Paukenschlägen. „Nun waren die Emotionen da, hinter den Bällen wurde hinterhergesprungen“, freute sich SG-Sportdirektor Anders Dahl-Nielsen. Vor allem der „sensationelle“ Rückraum-Treffer von Torge Johannsen (20:17) und der folgende satte Schuss von Marcin Lijewski ließen die Herzen in der „Hölle Nord“ höher schlagen.
Im Angriff zeigte der Rückraum nun ein glänzendes Verständnis, immer wieder brachen die SG-Akteure durch. „Ljubomir Vranjes, Thomas Mogensen und Marcin Lijewski haben sehr gut gegen diese offensive Abwehr zusammengespielt“, befand Kent-Harry Andersson. Spätestens zehn Minuten vor Schluss standen die Zeichen auf Sieg und die Ohren richteten sich immer mehr gen Nordhorn. Als die THW-Niederlage besiegelt war, stand die SG auf dem „Sonnenplätzchen“ der Bundesliga. „Wir haben bis zur EM-Pause ein gutes Programm, um dort oben zu bleiben“, frohlockte Anders Dahl-Nielsen.

Ljubomir Vranjes tanzt den SCM aus.


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SG Flensburg-Handewitt – SC Magdeburg 34:28 (15:16)
SG Flensburg-Handewitt: Beutler (14 Paraden), Sijan (1/1 Paraden, bei einem 7m) – Lackovic (1), Nielsen, Mogensen (5), Holmgeirsson, Jensen, Christiansen (8/4), Vranjes (4), Johannsen (6), Lijewski (8), Knudsen (2)
SC Magdeburg: Erevik (1 Parade, 21.-36.), Heinevetter (8/2 Paraden) – Tkaczyk (4), Bielecki (8), Theuerkauf (4/2), Grafenhorst (4), van Olphen, Sprenger (3), Jurecki (1), Kabengele (3), Krause, Vasilakis (1)
Schiedsrichter: Fleisch/Rieber (Ostfildern/Nürtingen); Zeitstrafen: 2:6 Minuten (Knudsen 2 – Kabengele 2, Grafenhorst 2, Vasilakis 2); Siebenmeter: 5/4:3/2(Heinevetter fängt Heber von Christiansen – Sijan hält gegen Theuerkauf); Zuschauer: 6282
Spielverlauf: 0:1 (1.), 2:1 (3.), 2:3 (7.), 4:5 (9.), 7:5 (12.), 9:7 (15.), 11:9 (17.), 11:11 (28.), 13:12 (26.), 13:14 (27.), 15:15 (29.) – 18:16 (33.), 21:17 (37.), 21:19 (41.), 22:20 (42.), 24:20 (43.), 27:21 (46.), 29:23 (50.), 32:25 (55.), 33:28 (60.)

 

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