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Flensburg dominiert erst nach der Pause

Die SG Flensburg-Handewitt verabschiedet sich als Spitzenreiter der Handball-Bundesliga in die zweiwöchige Spielpause. Das Team von Kent-Harry Andersson bezwang den SC Magdeburg mit 34:28 (15:16) und profitierte vom 29:34-Patzer des THW Kiel bei der HSG Nordhorn.
"Das war in der ersten Viertelstunde der zweiten Hälfte die SG, wie wir sie uns wünschen", strahlte Sportdirektor Anders-Dahl Nielsen. "Nach der Pause hat es richtig Spaß gemacht, die Mannschaft spielen zu sehen", lobte Trainer Kent-Harry Andersson. Nach einem 15:16-Pausenrückstand hatte die SG Flensburg-Handewitt gegen den SC Magdeburg mit dem 34:28 noch einen klaren Sieg eingefahren und die 6282 Zuschauer in der Campushalle für eine mittelprächtige erste Hälfte versöhnt.
"Wir sind nicht in der Position, um jede Mannschaft zu Hause von der ersten bis zur letzten Minute zu dominieren", meinte Rechtsaußen Torge zur ersten Hälfte, in der sich die Flensburger durch eine nachlässige Abwehrarbeit und schlampige Abschlüsse selbst unter Stress gesetzt hatten. Nicht nur Torhüter Dan Beutler ("Magdeburg hatte es viel zu leicht, Tore zu  machen") haderte mit seinen Vorderleuten, auch der Trainer war mit seiner Defensive nicht zufrieden. "Die rechte Seite war in der ersten Halbzeit unser Schwachpunkt", gab Andersson unumwunden zu.

Lars Christiansen beim Siebenmeter.

Vor allem Karol Bielecki genoss die Freiheiten, die ihm  Marcin Lijewski gestattete, und hatte mit fünf Toren großen Anteil daran, dass die Magdeburger zur Pause vorn lagen. Dan Beutler haderte aber auch mit seiner eigenen Leistung. "Ich hatte heute nicht meinen besten Tag", sagte der Schwede und nahm einige Gegentreffer in Halbzeit eins auf die eigene Kappe.
Dabei war der schwedische Nationalkeeper mit neun Paraden ein Garant dafür gewesen, dass die Gastgeber zur Pause nur mit 15:16 hinten lagen. Denn auch vorn war es in den ersten 30 Minuten beim Champions-League-Finalisten der vergangenen Saison nicht rund gelaufen. Vor allem Blazenko Lackovic fand gegen die aggressive 3:2:1-Abwehr der Magdeburger überhaupt nicht ins Spiel. "Blazenko mag keine offensive Deckung, dennoch sollte er seine Spielanteile bekommen", lautete Andersson Erklärung dafür, dass er den Rückraum-Shooter erst nach rund 20 Minuten *erlöste" und Thomas Mogensen in den linken Rückraum beorderte. Mit dem jungen Dänen gewann an das Angriffsspiel der SG an Fahrt, und mit der Umstellung in der Abwehr nach der Pause (Nielsen für Lijewski) gewann auch die Defensive an Stabilität.
"Flensburg hat nach der Pause hinten mit einer ganz anderen Aggressivität gespielt als zuvor und uns damit zu Fehlern gezwungen", lautete die Erklärung von Magdeburgs Interimstrainer und Sportdirektor Stefan Kretzschmar für die Wende. Die nahm ihren Anfang, als sich die SG in Unterzahl - Michael Knudsen saß auf der Strafbank - von 19:17 auf 21:17 (37.) absetzte. Und sie fand ihre Vollendung, als die Gastgeber zwischen der 42. und 46. Minute von 22:20 auf 27:21 davonzogen. "Da haben wir mit Lijewski, Vranjes und Mogensen endlich die richtige Besetzung im Rückraum und unseren Rhythmus gefunden", so Andersson. Jeden Fehler des SCM bestrafte eine nun auch im Abschluss konsequente SG mit einem Gegentor, wobei sich insbesondere Marcin Lijewski, Thomas Mogensen und Rechtsaußen Torge Johannsen auszeichneten. "Mogensen und Vranjes haben unglaublich miteinander harmoniert", lobte der Trainer, der anschließend ein Versprechen einlöste. "Jetzt bekommen meine Spieler vom Donnerstag bis einschließlich Sonntag frei."