Stripes
Stripes
Archiv

SG als Klassenprimus in den Weihnachts-Monat

Für die Fans der SG Flensburg−Handewitt war der Sonnabend−Nachmittag in der Campushalle ein rundum gelungenes Erlebnis. Zuerst gewann die eigene Mannschaft gegen den SC Magdeburg mit 34:28 (15:16) und dann folgte kurz darauf die Kunde, dass der THW Kiel bei der HSG Nordhorn mit 29:34 den Kürzeren gezogen hatte, was gleichbedeutend mit der Tabellenführung für die Flensburger war. Während die eingefleischten SG−Fans die Niederlage der Kieler durch die Blau−Weiße−Brille genossen, sah man bei der Mannschaft etwas nüchterner auf die neue Tabellensituation. "Es ist schön zu sehen, dass die Kieler auch verwundbar sind, aber wenn wir nur auf Kiel und Hamburg schauen, machen wir einen großen Fehler, denn die HSG Nordhorn ist ebenfalls dick im Geschäft um die vorderen Plätze", so SG−Torhüter Dan Beutler.
Sein Trainer Kent−Harry Andersson war ebenfalls nicht zum Jubeln zumute. "Es überrascht mich nicht, dass der THW da verloren hat. Nordhorn ist eine gute Mannschaft und ein ernstzunehmender Konkurrent. Das wissen wir am besten", so der Schwede. Dennoch freute er sich über die Tatsache, dass seine Mannschaft gegen den SCM einen Sieg landen konnte und so nun die Bundesliga anführt. "Wir haben bis zur EM−Pause ein gutes Programm, um dort oben zu bleiben", fügte Anders Dahl−Nielsen hinzu.
Den Grundstock für das Erklimmen der Tabellenspitze legte der Gastgeber allerdings erst im zweiten Durchgang, denn wie von Andersson vorhergesagt, erwiesen sich die Magdeburger als harter Brocken, der vor allem in Karol Bielecki einen schwer zu haltenden "Shooter" hatte. "Die haben von der Position aus zu viele leichte Tore bekommen. Zum einen standen wir da schlecht, auf der anderen Seite hätte ich auch ein paar Bälle halten müssen", ging Beutler auch mit sich selbst kritsch ins Gericht. Dass sich die SG nicht richtig absetzen konnte, lag allerdings auch an der mangelhaften Chancenauswertung. "Wenn du vorne so viel verwirfst, trägt das natürlich nicht unbedingt zur Sicherheit im Spiel bei", wusste auch Kasper Nielsen.
Magdeburgs Sportdirektor und derzeitiger Co−Trainer Stefan Kretzschmar konnte die erste Halbzeit jedoch richtig einordnen. "Die SG hat im ersten Durchgang nicht annähernd so aggressiv gedeckt wie man es gewohnt ist von ihr und uns so das Leben nicht sonderlich schwer gemacht. Erst in der zweiten Halbzeit haben sie mit Johnny Jensen zugekloppt und somit das Spiel in die Hand genommen", so der ehemalige Handball−Punk.
Beim Stande von 24:21 (46.) nutzte die SG zudem zwei kleine Fehler der Gäste und sorgte mit drei schnellen Treffern in Folge für eine Vorentscheidung. Der Rest war dann nur noch reine Formsache. Konnte sich SG−Trainer Andersson in der vergangenen Woche über eine gute Trainingswoche freuen, so sieht es in den nächsten Tagen wieder anders aus, denn einige Spieler sind ab Donnerstag mit den Nationalmannschaften auf Lehrgängen. Unter anderem auch Dan Beutler. "Das werden anstrengende Tage. Viel Training und zwei Spiele gegen Deutschland werden mit Sicherheit an den Kräften zehren. Und das vor dem wichtigen Spiel gegen die Rhein−Neckar Löwen am 15. Dezember. Sicherlich alles andere als optimal", so der schwedische National−Torhüter.
Den Schluss−Satz des Tages hatte dann noch Kretzschmar, der gefragt wurde, ob Karol Bielecki und Gregorz Tkaczyk vielleicht schon in zwei Wochen wieder in der Campushalle auflaufen könnten, dann jedoch im Trikot der Rhein−Neckar Löwen. "Die werden höchstens dann in der Campushalle spielen, wenn wir unseren Protest zum heutigen Spiel durchkriegen", so der Sportdirektor scherzhaft.