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Erfolgreiche "Reha-Maßnahme" gegen Wetzlar

Die SG Flensburg-Handewitt hat Teil eins ihrer Wochenaufgabe erfüllt. Gegen die HSG Wetzlar gab es nach drei Niederlagen mit 37:20 den geforderten klaren Erfolg. Am Sonntag (18.30 Uhr) geht es nun gegen Drammen um das Erreichen der zweiten Gruppenphase in der Champions League.
Geheilt ist der Patient SG Flensburg-Handewitt noch nicht, aber: Er befindet sich auf dem Weg der Besserung. Im Heimspiel der Handball-Bundesliga gegen die HSG Wetzlar absolvierte das Team von Kent-Harry Andersson am Mittwoch mit dem 37:20 (16:11) eine erfolgreiche "Reha-Maßnahme". "Gott sei dank haben wir gewonnen, wir sind wieder im Rennen." Dieser Satz von Linksaußen Lars Christiansen, an diesem Abend mit acht Treffern der erfolgreichste SG-Werfer, spiegelte die Erleichterung im gesamten SG-Lager wider, nach drei Niederlagen in Folge endlich wieder in die Erfolgsspur zurück gekehrt zu sein.
"Es ist schön und wichtig, wieder gewonnen zu haben", meinte auch Trainer Kent-Harry Andersson. Doch die sportliche Leitung ließ sich durch den klaren Erfolg nicht blenden. "Es war ein guter Anfang", stellte Sportdirektor Anders Dahl-Nielsen fest, "aber es ist noch ein weiter Weg, bis wir die Campushalle wieder zu einer Hölle ausgebaut haben werden. Heute haben wir lediglich die ersten Steine gelegt."

Frank von Behren traf.

Gegen einen Gegner, der an diesem Abend in allen Belangen überfordert war. Wie die Hessen in Großwallstadt ein 23:23 hatten erreichen können, blieb den 6102 Zuschauern in der Campushalle ein Rätsel. "Wir hatten heute keine Chance", musste HSG-Trainer Volker Mudrow eingestehen. "Die SG hatte nach den letzten Spielen sehr viel Wut im Bauch, und wir mussten es ausbaden."
Das traf allerdings nur für die zweite Hälfte zu. Vor der Pause hatte die SG mehr mit sich selbst zu kämpfen als mit den Hessen. "Da haben wir gegen uns selbst gespielt", konstatierte Dahl-Nielsen. Und Andersson ergänzte: "Wir waren sehr nervös und hatten kein Selbstvertrauen." Das wurde auf dem Spielfeld dadurch deutlich, dass die Flensburger lange, oft zu lange ohne Druck vor dem gegnerischen hin und her spielten und mit dem Ball auch die Verantwortung an den Nebenmann weiter gaben. Einzig Marcin Lijewski übernahm Verantwortung, traf aber nur fünf Mal bei zehn Versuchen.
Nach der Pause agierte der Gastgeber dann wie ausgewechselt. Innerhalb von acht Minuten zum 22:12 war alles entschieden. "Da haben wir mit Lust, Überzeugung und Selbstvertrauen gespielt", lobte Dahl-Nielsen. Das traf insbesondere auf Johnny Jensen, der am Kreis unermüdlich rackerte, und Einar Holmgeirsson zu, der in den letzten 20 Minuten bei sieben Wurfversuchen sechs Mal erfolgreich war. Auch der Isländer war nach fast sechswöchiger Verletzungspause mit sich zufrieden. "Aber es fehlen noch ein paar Kleinigkeiten, ich bin vielleicht bei 80 Prozent."
Neben dem klaren Erfolg ("So ein Sieg gibt Selbstvertrauen") gab es für den Linkshänder vor allem zwei Dinge festzuhalten. "Die Leistung der Abwehr und das Verhalten im Gegenstoß müssen wir in die nächste Partie mitnehmen." Die steigt schon am Sonntag in der "Königsklasse". Gegen Drammen muss die SG gewinnen, wenn die zweite Gruppenphase erreicht werden soll.