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TOYOTA Handball-Bundesliga: 29:31 – auch in Göppingen kein Glück

Die Reise in den Süden der Republik brachte für die SG Flensburg-Handewitt keine Trendwende. Zum ersten Mal seit sechs Jahren gewann FA Göppingen gegen die SG, und zwar mit 31:29 (15:12). „Wir müssen in der Deckung aggressiver spielen und vorne die Leichtigkeit wiederfinden“, meinte SG-Akteur Frank von Behren. Die SG verlor den zweiten Tabellenplatz an die HSG Nordhorn.
Man hatte sich viel vorgenommen. „Angesichts der letzten Ergebnisse“, orakelte Velimir Petkovic, „rechne ich mit einem hochmotivierten Gegner.“ Der Göppinger Trainer dürfte kaum mit einer solchen SG-Aufstellung gerechnet haben. SG-Coach Kent-Harry Andersson hatte bei der Abschlussbesprechung eine 5:1-Abwehr auf das Reißbrett gezaubert. Alexander Petersson wirbelte als Spitze, Ljubomir Vranjes deckte auf der rechten Außenbahn, Kasper Nielsen neben ihm. „Marcin Lijewski möchte ich beim Weg aus der Formkrise helfen“, erklärte Kent-Harry Andersson. „Deshalb soll er nur im Angriff spielen.“
Die ungewohnte Konstellation mit zwei Wechseln zwischen Offensive und Defensive brachte jedoch nicht den erhofften Traumstart. In der Anfangsphase waren es stets die Schwaben, die einen Treffer vorlegten. Anders Eggert, der auf Linksaußen anfing, markierte mit einem Siebenmeter das 4:4 (8.). Der vorerst letzte Ausgleich für die SG. Beim 6:4 (12.) nahm die SG-Bank ihre Auszeit.
Danach blühte Marcin Lijewski auf, verwandelte gleich seinen ersten Wurf. Der Pole war in dieser Phase der einzige, der aus dem Rückraum Torgefahr versprühte. Fast im Alleingang hielt er die SG bis zum 7:8 (17.) auf Tuchfühlung. Zu diesem Zeitpunkt war die SG zum gewohnten 6:0-Deckungsverband zurückgekehrt. Torge Johannsen feierte überraschend sein Comeback, da Alexander Petersson bis dahin wenig Glück gegen FA-Keeper Martin Galia hatte. Lars Christiansen kam für Anders Eggert.
Doch die „Post“ ging in die andere Richtung ab. Obwohl Dan Beutler einen Strafwurf gegen Dragos Oprea abwehrte, verwandelte sich die Hohenstaufenhalle in einen „Hexenkessel“. Plötzlich führten die Hausherren mit 12:7 (22.). Der Treffer von Thomas Mogensen in doppelter Unterzahl (10:14) signalisierte ein gewisses Aufbäumen, das den Rückstand zur Halbzeit in erträglichen Rahmen drückte. „Wir haben einmal mehr die erste Halbzeit verschlafen“, sagte Fynn Holpert. „Wir waren in der Abwehr nicht kompakt und aggressiv genug.“
Co-Trainer Jan Paulsen war mit den letzten Minuten recht zufrieden: „Die 6:0- fungiert besser als die 5:1-Abwehr.“ Eine Erkenntnis, die sich zu bestätigen schien. Alexander Petersson forcierte mit zwei Toren binnen weniger Sekunden die Aufholjagd, Lars Christiansen erzielte sogar das eigentlich motivierende 15:16. Dann häuften sich allerdings wieder die „Blackouts“. Göppingen zog bis auf 21:16 davon. Ein Problem: Während Martin Galia im FA-Gehäuse solide parierte, fand weder Dan Beutler noch Dane Sijan zunächst richtig ins Spiel.
Mit sehenswerten Treffern meldete sich die SG zurück. „Pirouetten-Gott“ Johnny Jensen markierte das 23:20, Lars Christiansen vollendete in Unterzahl einen Kempa-Trick zum 23:21. Göppingen zeigte Nerven, die SG versäumte es jedoch die Aufholjagd fortzusetzen. Alexander Petersson scheiterte beim 25:23 an Martin Galia und leitete wieder eine kleine Pannenserie ein. Die war letztendlich entscheidend. Zwar verkürzten Ljubomir Vranjes (28:27) und Alexander Petersson (29:28) auf jeweils einen Treffer, die Zeit lief aber davon.

FA Göppingen – SG Flensburg-Handewitt 31:29 (15:12)
FA Göppingen: Galia (14 Paraden) – Schweikardt (5/3), Oprea (4), Schöne (3), Anusic (4), Späth, Rajkovic (10/1), Manojlovic (1), Horak (1), Harsanyi, Kneule, Garcia (3), Thiede
SG Flensburg-Handewitt: Beutler (4/1 Paraden), Sijan (5/2 Paraden) – von Behren, Nielsen (3), Eggert (1/1), Mogensen (1), Jensen (1), Christiansen (8/2), Vranjes (1), Johannsen, Lijewski (6), Petersson (6), Knudsen (2)
Schiedsrichter: Methe/Methe (Vellmar); Zeitstrafen: 12:12 Minuten (Oprea 4, Kneule 2, Garcia 2, Rajkovic 2, Anusic 2 – Jensen 4, Nielsen 4, Johannsen 2, Lijewski 2); Siebenmeter: 7/4:3/3 (Schweikardt und Oprea scheitern an Sijan, Oprea verwirft gegen Beutler); Zuschauer: 3500
Spielfilm: 2:2 (4.), 4:4 (8.), 6:4 (12.), 7:5 (15.), 8:7 (17.), 12:7 (22.), 14:9 (25.), 15:10 (26.) – 15:13 (31.), 16:15 (33.), 19:15 (35.), 21:16 (39.), 22:17 (40.), 22:19 (41.), 23:21 (44.), 25:23 (47.), 27:23 (52.), 27:25 (55.), 28:27 (56.), 29:28 (59.), 31:28 (60.)


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