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Flensburg verliert in letzter Sekunde gegen Nordhorn

Die SG Flensburg-Handewitt hat in der Handball-Bundesliga am Sonnabend eine fast schon historische Niederlage kassiert: Gegen die HSG Nordhorn verloren die Flensburger vor 6.100 Zuschauern in der Campushalle mit 30:31 (16:16). Es war die erste Heimniederlage nach zuvor 29 Bundesligaspielen in der "Hölle Nord", die mit Siegen oder Unentschieden für die Schleswig-Holsteiner geendet hatten. Flensburg verpasste durch die Schlappe den Sprung auf Tabellenplatz eins und bleibt mit jetzt 17:3 Zählern Zweiter hinter dem THW Kiel. Nordhorn dagegen kletterte mit nun 17:5 Punkten auf Rang drei der Bundesliga-Tabelle. Zehn Tore des überragenden Flensburgers Lars Christiansen reichten am Ende nicht zu einem Punktgewinn für den Champions-League-Finalisten der Vorsaison. Bei der HSG war Nationalspieler Holger Glandorf mit acht Treffern bester Werfer. Den größten Jubel gab es bei den Gästen aber nach dem fünften Tor von Goran Sprem, der in der Schlusssekunde zum entscheidenden 31:30 traf. Nordhorn-Trainer Ola Lindgren wusste aber, dass nicht nur der Ex-Flensburger Vater des Erfolgs war: "Entscheidend war, dass unsere Abwehr heute sehr stabil stand und wir Flensburg zu Würfen aus dem Rückraum gezwungen haben. Denn da hat unser Torhüter Peter Gentzel seine Stärken."

Kein Sieg für die SG

Flensburgs Trainer Kent-Harry Anderson hatte seine Spieler offensichtlich gut auf den Gegner aus dem Emsland eingestellt. Denn die SG legte gleich konzentriert los und kam über eine schnelle 3:0-Führung zu einem 6:2-Zwischenstand nach gut fünf Minuten. Solange schaute sich Andersons Nordhorner Trainerkollege Lindgren das bis dahin mangelhafte Spiel seiner Sieben an, bis er sie zur Auszeit an die Seitenlinie bat. Der Coach wechselte unter anderem Torwart Nikolas Katsigiannis aus und stellte Peter Gentzel in den Kasten. In der Folge sahen die Zuschauer dann eine engagiertere Gäste-Mannschaft, die langsam besser ins Spiel kam und nach knapp 13 Minuten zum ersten Mal ausgleichen konnte (8:8). Ausgeglichen mit 16:16 ging es dann auch in die Kabinen. Auch nach dem Seitenwechsel entwickelte sich in der "Hölle Nord" ein ganz enges Spiel zwischen beiden Mannschaften. Bis zur 41. Minute lag Flensburg immer ein oder zwei Tore vorne, dann glich Nordhorn erneut aus (21:21) und kam in der Folge selbst zu eigenen Führungstreffern. Richtig dramatisch wurde es in den letzten zehn Minuten dieses Handballkrimis: Nordhorn zog durch zwei Treffer von Jan Filip und Erlend Mamelund auf 27:25 (53.) davon. Kent-Harry Anderson reagierte, nahm eine Auszeit und seine Mannschaft ging danach sogar noch einmal in Führung (28:27). Doch Nordhorn schlug zurück und nahm am Ende zwar glücklich, aber auch verdient die beiden Punkte mit nach Hause. Das kurze Fazit von Flensburgs Trainer Anderson nach der Niederlage: "Wenn wir die über 60 Minuten so gespielt hätten, wie in den ersten zehn, dann hätten wir heute gewonnen. Vor Peter Gentzel im HSG-Tor hatten meine Spieler heute leider offenbar zuviel Respekt."