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Hit in Hamburg: Derby um das Finale

Das Final Four um den DHB-Pokal am 15./16. April in der Color Line Arena erlebt die Ideal-Besetzung: Schon die Halbfinals garantieren Handball-Hits, wenn zum einen THW Kiel und SG Flensburg-Handewitt im Schleswig-Holstein-Derby und zum anderen HSV Hamburg und SG Kronau-Östringen in der Neuauflage des Vorjahresfinales aufeinandertreffen. Als Dr. Kristina Vogelsang gestern die erste Halbfinalpaarung für die Endrunde des DHB-Pokals am 14./15. April in der Hamburger Color Line Arena gezogen hatte, quittierte Uwe Schwenker, der Manager des THW Kiel, das mit einem kurzen Seufzer.
Denn die Frau des Vorstandsvorsitzenden der Haspa, dem Hauptsponsor des Final Four, hatte Gastgeber und Titelverteidiger HSV Hamburg die SG Kronau/Östringen zugelost. Und damit stand auch das zweite Duell fest: Der THW trifft im Nordderby auf den Erzrivalen SG Flensburg-Handewitt.
„Das Final Four ist hochkarätig besetzt. Alle teilnehmenden Mannschaften haben Topniveau. Deshalb war es eigentlich egal, auf wen wir im Halbfinale treffen. Nun sind es eben unsere Freunde aus Flensburg geworden“, kommentierte Schwenker die Auslosung. „Ich bin froh, dass wir dem HSV Hamburg im Halbfinale aus dem Weg gegangen sind, denn der Titelverteidiger ist immer der Favorit“, meinte Flensburgs Geschäftsführer Thorsten Storm.

Thorsten Storm: "Hauptsache nicht gegen Hamburg"

Doch auch die zweite Halbfinalpartie entbehrt nicht einer gewissen Brisanz. Mit dem HSV Hamburg und der SG Kronau/Östringen stehen sich die beiden Vorjahresfinalisten gegenüber. „Kronau wird allein schon wegen des verlorenen Finals im letzten Jahr hochmotiviert zur Sache gehen. Letztlich wird die Tagesform entscheiden“, glaubt HSV-Trainer Martin Schwalb.
Sein Kollege Kent-Harry Andersson nahm das Los mit einem Lächeln. „Kiel ist okay. Gegen Kronau im Halbfinale hätten alle von uns automatisch einen Sieg verlangt, Hamburg ist mit dem Heimvorteil gefährlich“, sagte der Schwede, der froh ist, nach zwei Jahren wieder beim Final Four dabeizusein. „Das war eine Riesenerleichterung. Es hat für den Verein große Bedeutung, der Druck war zu spüren“, sagte Andersson. Das Ticket nach Hamburg hatte der dreimalige Pokalsieger (2003-05) unerwartet leicht gelöst. Im Viertelfinale wurde dem Wilhelmshavener HV am Mittwoch mit 40:21 eine Lehrstunde erteilt. Die Flensburger haben offenbar alle WM-Strapazen abgeschüttelt. „Wir sind auf einem guten Weg. Die Abwehr war super und vorn haben wir sehr diszipliniert gespielt. Und vor allem über 60 Minuten voll konzentriert. Das habe ich lange nicht gesehen“, meinte der SG-Coach, der Torjäger Blazenko Lackovic (Kniebeschwerden) schonen konnte. Zu den herausragenden Akteuren gehörte Spielmacher Ljubomir Vranjes, der seit der Rückkehr von Andersson aufzublühen scheint. Joachim Boldsen, der die SG nach dieser Saison verlässt, sagte: „Schön, dass wir in Hamburg dabei sind. Schließlich wollen Jan Holpert, Thorsten und ich uns mit einem Pokal von Flensburg verabschieden.“