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Mit schweren Beinen ins Pokal-Achtelfinale

Die SG Flensburg-Handewitt ist dem Final Four in Hamburg einen großen Schritt nähergekommen. Der Pokalsieger der Jahre 2003 bis 2005 bezwang vor nicht ausverkaufter Kulisse in der Campushalle den Bundesliga-Rivalen TV Großwallstadt mit 31:21 (13:10)-Toren und zog damit ins Achtelfinale (28. 11.) ein.
Ausgepowert nach dem Stressprogramm mit den Nationalmannschaften in der letzten Woche waren den Gastgebern die schweren Beine deutlich anzumerken. Umso mehr war es die Aufgabe von SG-Trainer Viggo Sigurdsson, im allerersten Pokal-Duell mit dem sechsfachen Deutschen Meister aus Aschaffenburg die Kräfte seiner Schützlinge behutsam einzusetzen, was im ersten Abschnitt auch gut gelang.
Da es der TVG ohnehin nicht besonders eilig hatte, und auch die SG nicht bedingslos auf Tempo spielte, entwickelte sich zunächst ein klassisches Kampfspiel, bei dem die in 6:0-Formation ausgerichteten Abwehrreihen das Geschehen dominierten. Die SG-Deckung samt einem erneut starken Keeper Dan Beutler hatte besonders die TVG-Torjäger Anders Oechlser und den von der SG umworbenen Einar Holmgeirsson gut im Griff und legte aus der Defensive heraus den Grundstein um die Kontrolle über Gegner und Spiel zu bekommen.

Joachim Boldsen biss auf die Zähne.

Mit Ausnahme von Stryger-Ersatzmann Torge Johannsen, Linksaußen Lars Christiansen und Kreisläufer Michael V. Knudsen gönnte Sigurdsson vor allem seinen Rückraum-Spieler immer wieder Ruhepausen und optimierte somit die Effektivität im Angriff. Doch obwohl die Hausherren beim 5:2 (9.), 7:3 (11.) und 12:7 (25.) trotz einer gewissen Zerfahrenheit im Spiel deutliche Führung herauswarfen, gelang es nicht den gewohnt kampfstarken Gast aus Unterfranken vorzeitig abzuschütteln. Das 13:10 spiegelte den leichten Vorteil der Hausherren entsprechend wieder.
Mit dem Wiederanpfiff zerstreute die SG schnell allerletzte Zweifel daran, wer der Pokal-Endrunde in Hamburg (14./15.April) einen weiteren Schritt näher kommen sollte.
Als ob die Müdigkeit verflogen wäre, schalteten die Hausherren einen großen Gang höher und warfen sich in einen Torrausch. Als Rechtsaußen Torge Johannsen mit seinem dritten Treffer per Gegenstoß das 21:12 (41.) markierte, kannte der Jubel in der Campushalle keine Grenzen mehr - das Duell war entschieden.
Kollektiven Spaß hatten die Hausherren besonders in der Schlussviertelstunde, wobei die Treffer wie reife Früchte aus dem Gegenstoß und dem ruhenden Spiel heraus im Minutentakt fielen.  26:15 (48.) und 31:18 (55.) waren die Zwischenstände auf dem Weg zu einem im Vorfeld kaum erwarteten 31:21-Pokalerfolg. Fazit: Trotz der strapaziösen Pflichtspiel-Phase knüpfte die SG nahezu nathlos an die zuletzt überzeugenden Leistungen in Meisterschaft und Champions League an und schickt sich nun an am Sonntag in Zagreb den Gruppensieg vorzeitig klar zu machen.