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Von Behren hofft auf Comeback beim Final Four

Die Wochen der Wahrheit für die SG Flensburg-Handewitt brechen an: Heute um 15.15 Uhr steht in Hamburg zunächst das Halbfinale im Final Four gegen den THW Kiel auf dem Programm. An den beiden nächsten Wochenenden folgen die Finals in der Champions League gegen den Erzrivalen aus der Landeshauptstadt. Zwei Titelchancen also für die SG.
Es juckt wieder in den Fingern, schon seit einigen Wochen. Aber gleichzeitig ist da der Zweifel: "Bin ich wirklich wieder fit?“ Nach fast siebenmonatiger Verletzungspause hofft Frank von Behren heute (15.15 Uhr/live auf N3) im Halbfinale des Final Four gegen den THW Kiel auf sein Comeback im Trikot der SG Flensburg-Handewitt. Doch was fehlt, ist die Wettkampfpraxis. Und deshalb stellt sich der 30-Jährige die Frage: "Kann ich der Mannschaft schon wieder helfen?“
Fast sieben Monate ist es her, dass sich Frank von Behren einen Riss des vorderen Kreuzbandes und einen Teilanriss des Innenbandes im linken Knie zuzog. Am 26. September 2006 war es, zwei Tage vor seinem 30. Geburtstag, im Pokalspiel beim Regionalligisten DHK Flensburg. 25 Sekunden in der zweiten Hälfte waren gespielt, als sich von Behren nach einem Allerweltsfoul bei der Landung nach einem Sprungwurf das Knie verdrehte und laut aufschrie. Die Diagnose von Mannschaftsarzt Dr. Hauke Mommsen war niederschmetternd. Mindestens sechs Monate Zwangspause und damit Verzicht auf die WM im eigenen Lande. Sechs Tage nach der schweren Verletzung wurde der Nationalspieler von Nationalmannschaftsarzt Dr. Berthold Hallmaier operiert. Gleich anschließend begann die Rehabilitation.

Vor dem Comeback: Frank von Behren

Seit zwei Monaten ist von Behren wieder im Mannschaftstraining. "Anfangs etwas zurückhaltend, ohne Zweikämpfe natürlich“, erzählt der Rückraumspieler. Seit vier Wochen ist er wieder voll dabei - soweit sich das überhaupt so sagen lässt. "Denn bei der hohen Anzahl von Spielen und den vielen Verletzten war es kaum möglich, Wettkampfsituationen zu simulieren. Entweder waren wir nur ein paar Leute oder es war an einem Tag nur Regenerationstraining und am nächsten bereits wieder taktisches Training.“ Und deshalb ist da die Ungewissheit bei Frank von Behren: "Es ist schwer für mich einzuschätzen, wo ich eigentlich stehe.“
In den letzten Spielen saß von Behren schon mit auf der Bank. Doch Trainer Kent-Harry Andersson hat einen Einsatz des 30-Jährigen noch nicht riskiert. "Ihn in Nordhorn bei dem Spielstand in der Schlussphase zu bringen, das macht man nicht“, begründet der Trainer seinen Schritt. Doch wenn Blazenko Lackovic (Meniskusriss), Marcin Lijewski oder Joachim Boldsen heute ausfallen, wird er den Lockenkopf wohl bringen. "In der Abwehr kann Frank uns helfen, im Angriff fehlt ihm allerdings Spielpraxis.“
"Frank muss einfach dabei sein“, sagt Manager Thorsten Storm. "Er hat durch die Verletzung schon die WM verpasst.“ Allein durch seine Präsenz und durch seine Ausstrahlung würde von Behren der SG im Halbfinale gegen den THW helfen. "Wenn er auf dem Platz steht, macht er deutlich, dass er gewinnen will.“
"Wenn sich die Situation ergibt, bin ich bereit“, sagt Frank von Behren. Zumindest zehn Minuten traut sich der Nationalspieler zu, der bereits zwei Mal beim Final Four dabei war. Allerdings ohne Erfolg. Mit GWD Minden scheiterte er in den Jahren 2000 und 2001 jeweils im Halbfinale - an der SG Flensburg-Handewitt und an der HSG D/M Wetzlar. "Vielleicht kommt er diesmal ja als DHB-Pokalsieger nach Hause“, sagt Thorsten Storm. Für den Manager ist die SG im Halbfinale gegen den THW zwar alles andere als Favorit ("Karabatic ist fit, Lackovic ist verletzt“), dennoch hat der 42-Jährige ein gutes Gefühl. "Gerade in solchen Momenten, in denen man nicht mit uns rechnet, ist die Mannschaft zu großen Leistungen fähig. Ich hoffe, dass uns wieder so ein Tag bevorsteht.“