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Nach Flach-Etappen folgt nun das Hochgebirge

Vergleicht man den Saisonverlauf der SG Flensburg-Handewitt mit dem weltberühmten Radrennen "Tour de France", so hat der Vizemeister am vergangenen Dienstag die vorerst letzte Flachetappe souverän hinter sich gebracht und blickt nun den wahren Herausforderungen der Berge entgegen.
Zwar steht dem Team von SG-Trainer Viggo Sigurdsson nun nicht etwa gleich die Königsetappe "Alpe d´ Heuz" ins Haus, dennoch, der Auftritt im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League bei RK Pivovarna Celje (Sonnabend, 18 Uhr) lässt sich prima mit einem supersteilen Ausflug ins Hochgebirge vergleichen. "Zwar ist in Celje alles möglich, aber ich habe ein gutes Gefühl", blickt SG-Manager Thorsten Storm dem Gastspiel beim Champions League-Sieger 2004 erwartungsfroh entgegen. Immerhin wollen sich die Nordlichter für die damalige Final-Niederlage gegen die Slowenen revanchieren.
Die letzten Heimspiele gegen die HSG Düsseldorf und den jüngsten 38:28-Erfolg im DHB-Pokal-Achtelfinale gegen die HSG Wetzlar sollten am liebsten nicht als Gradmesser für die Erfolgsaussichten in Celje angelegt werden. Zwar wirkte Sigurdsson nach dem gelungenen Einzug ins DHB-Pokalviertelfinale weitaus zufriedener, als es noch wenige Tage zuvor nach dem enttäuschenden Bundesliga-Auftritt gegen Düsseldorf (38:34) der Fall war. Froh und richtig glücklich schaute der Isländer dennoch nicht aus. "Im Ganzen war es in Ordnung", so Sigurdsson, schließlich gäbe es ja immer etwas zu verbessern.

Joachim Boldsen tummelte sich im Hauptfeld.

Gegen die hoffnungslos überforderten Hessen, die in der Meisterschaft aus zwölf Spielen nur ein einziges Pünktchen geholt haben, tat der Favorit nicht mehr, als bei den Radprofis ein Spitzenfahrer, der auf Augenhöhe mit seinen schärfsten Rivalen mit dem Hauptfeld ins Ziel rollt.
"Immer, wenn es darauf ankam, konnte die Mannschaft den Hebel umlegen", erinnert Sigurdsson an bereits bewältigte Bergetappen. Auf die Qualität käme es schließlich dabei an und davon "besitzt die Mannschaft sehr viel".
Für Sigurdsson gilt es außerdem das "Mannschaftszeitfahren« gegen den slowenischen Rekordmeister deshalb zu gewinnen, um nach dem Einzug ins Viertelfinale des DHB-Pokals auch das Etappenziel in der Königsklasse zu erreichen. "Im DHB-Pokal hat Viggo das Optimale in diesem Jahr herausgeholt", zollte Storm seinem Coach großen Respekt, "jetzt wollen wir das gleiche in der Champions League schaffen".
Hoffnungszeichen, beim schweren Anstieg nicht aus dem Tritt zu kommen, setzte gegen Wetzlar vor allem Torge Johannsen. Während sich die meisten seiner Mitstreiter anonym im Hauptfeld tummelten, startete der Rechtsaußen mehrere Ausreißversuche und sicherte sich mit sieben Treffern (bei sieben Versuchen) das Trikot des Tagesbesten. Aber auch Blazenko Lackovic und Torhüter Jan Holpert traten erneut den Beweis ihrer internationalen Klasse an. Behält Sigurdsson Recht, dann zieht der Rest der Mannschaft am Sonnabend in Celje "am Berg" kräftig mit an.