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Lockerer Aufgalopp vor dem Celje-Spiel

Handballerische Leckerbissen sind derzeit in der Campushalle rar gesät. Das liegt allerdings nicht nur an der SG Flensburg-Handewitt sondern auch an der Spielansetzung in der Bundesliga und der Auslosung im DHB-Pokal.
Allerdings dürfte man von der Mannschaft auch einmal erwarten, dass sie sich nicht nur auf Punkte und Weiterkommen konzentriert, sondern vielleicht auch mal dem eigenen Publikum eine überragende Machtdemonstration in eigener Halle präsentiert, um sich so auch die Gunst der Zuschauer zu sichern. Dies ist dem  Vizemeister nämlich in den letzten Wochen absolut nicht gelungen. Neuestes Beispiel dafür der glanzlose 38:28 (19:13)-Sieg im Achtelfinale des DHB-Pokals gegen die HSG Wetzlar. "Wir haben schon genug Kredit verspielt", hatte SG-Trainer Viggo Sigurdsson schon nach dem Düsseldorf-Spiel gesagt und gegen Wetzlar ein Feuerwerk seiner Mannschaft gefordert. Das blieb ihm und den knapp 3500 Zuschauern die Mannschaft allerdings im ersten Durchgang schuldig. Nachdem Motto "Der eine will nicht, der andere kann nicht" plätscherte das Spiel gerade in den ersten 30 Minuten dahin. Nur phasenweise zeigten die Hausherren, wie Tempohandball gespielt wird und eine 6:0-Deckung zupacken kann. Ansonsten zeigte die SG nur Pflichtprogramm und riss kaum einen Zuschauer vom Sitz.

Blazenko Lackovic: Sieben Mal erfolgreich.

Von Beginn an hatte der Favorit alles im Griff und hielt die Gäste auf Abstand. Bei Wetzlar zeigten nur Lars Kaufmann und Vlatko Mitkov, dass sie erstliga-tauglich sind. Zu schwach agierte der Rest, um der SG auch nur annähernd die Stirn zu bieten. So ging es über 5:2 (7.), 10:6 (14) und 16:10 (25.) für die SG Richtung 19:13-Pausenführung.
Nach dem Seitenwechsel präsentierte sich die SG mit mehr Schwung und erhöhte die Schlagzahl. In der Deckung wurde konzentrierter gearbeitet, was gleichzeitig eine größere Anzahl von Konterchancen für die Hausherren ergab. Das reichte schon, um gegegen die nun restlos überforderten Gäste das Ergebnis in die Höhe zu schrauben.

Torge Johannsen war gut drauf.

Dabei zeigte vor allem SG-Rechtsaußen Torge Johannsen eine hervorragende Leistung. Der Deutsche erzielte insgesamt sieben Treffer bei ebensovielen Versuchen. Spätestens beim 28:15 (43.) nahm das Ergebnis den von vielen erwarteten Verlauf. Da half es auch nichts, dass der starke Kaufmann mit seinen zehn Treffern versuchte, das Ergebnis im Rahmen zu halten. So gewann die SG am Ende deutlich aber ohne Glanz die Partie mit 38:28. Ob sie jedoch mit der gezeigten Leistung verspielten Kredit wieder reinholten, ist eher fraglich, denn nur phasenweise zeigte die SG, wozu sie bei 100prozentiger Konzentration in der Lage ist.
Jetzt heißt es allerdings "Hebel umlegen" für die SG Flensburg-Handewitt, denn der nächste Gegner ist aus einem ganz anderem Holz geschnitzt. Beim Namen Pivovarna Lasko Celje kommen bei jedem SG-Fan Erinnerungen hoch, als die Slovenen 2004 die Champions League in der Campushalle gewannen. Am Sonnabend heißt es nun Revanche nehmen und den Grundstein für den Einzug ins Viertelfinale der Königsklasse legen. Allerdings bedarf es einer immensen Leistungssteigerung, will man nicht schon im Hinspiel die Chance aufs Weiterkommen verspielen.