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Champions League: 32:30 – spannendes Rückspiel garantiert

„Gemeinsam sind wir stark“, hieß das Motto während der 60 Minuten. Doch am Ende stand die Erkenntnis, dass auch BM Valladolid eine starke Mannschaft ist. Die SG Flensburg-Handewitt gewann nur mit 32:30 (17:15) und wird beim Rückspiel (1. April, 19 Uhr) in Spanien kräftig um den Finaleinzug in der Champions League kämpfen müssen. SG-Trainer Kent-Harry Andersson zeigte sich zuversichtlich – aus drei Gründen: „Wir haben zu Hause ein besseres Ergebnis als Gummersbach erreicht. Wir können noch besser spielen. Und Valladolid wird wegen einer so guten Ausgangsposition unter Druck stehen.“
Der erste Blick aufs Parkett weckte alle optimistischen Geister. Joachim Boldsen, Sören Stryger – ja, bis auf Frank von Behren waren alle SG-Akteure mit von der Partie. Vor allem der SG-Traktor, der frischgebackene Vater, startete wie Marcin Lijewski furios. In den ersten 20 Minuten waren die beiden mit zusammengerechnet zehn Treffern die Protagonisten für einen Spielverlauf, in dem die SG stets leichtes Oberwasser hatte. Die Spanier operierten diesmal mit einer 5:1-Deckung, was Kent-Harry Andersson nicht wirklich überraschte: „Wir hatten uns auch auf diese Abwehr-Formation im Training vorbereitet.“
Valladolid war aber ein Gegner, der fast durchgängig auf Augenhöhe agierte. „Ich kann mit meinen Spielern zufrieden sein“, sagte Gäste-Coach Juan Carlos Pastor. „Sie haben wirklich gekämpft.“ Das gleiche galt auch für die SG, die vor der Pause mit dem 17:14 eine erste Drei-Tore-Führung markierte, kurz nach dem Seitenwechsel wuchs das Polster auf vier Treffer. Was dann aber passierte, erlebten die Teilnehmer des Champions-League-Abends völlig unterschiedlich. „Trotz des Rückstandes wurde mein Team nicht nervös“, freute sich Juan Carlos Pastor. „Die Wurfausbeute im Angriff war nicht gut. Wir hätten mit vier oder fünf Toren gewinnen müssen“, befand SG-Manager Thorsten Storm. Und Johnny Jensen räumte ein: „In manchen Situationen fehlte uns die letzte Konzentration.“

Champions League in der Campushalle.

Beim 23:23 hatte Valladolid ausgeglichen. Die zweite Reihe mit dem umsichtigen „Chema“ Rodriguez wurde immer dominanter. Die 5:1-Abwehr der Spanier widmete sich immer stärker den Kreisen von Marcin Lijewski. Joachim Boldsen fiel mit einer Leisten-Blessur aus. Die SG hatte aber noch ein paar „Joker“ in der Hinterhand. Während Dan Beutler seine gute Form über 60 Minuten konservierte, verzückten Kasper Nielsen und Ljubomir Vranjes die SG-Fans gerade in der Schlussphase mit einigen wichtigen Toren.
Dennoch war die letzte Spielminute keine glückliche für die SG. Sie führte in Überzahl mit 32:29. Blazenko Lackovic war durch, konnte den Ball aber nicht im Netz unterbringen. Auf der Gegenseite schoss der emsige Alen Muratovic den Ball mit dem Schlusspfiff voll ins Schwarze. „Valladolid hat wirklich clever gespielt“, sagte Thorsten Storm. „Wenn wir im Rückspiel auch so clever spielen, haben wir eine gute Chance.“

Ljubomir Vranjes traf in der Schlussphase.

SG Flensburg-Handewitt – BM Valladolid 32:30 (17:15)
SG Flensburg-Handewitt: Beutler (19 Paraden), Holpert (bei einem 7m) – Lackovic (3), Nielsen (5), Jensen (1), Christiansen (5/2), Vranjes (3), Stryger (2), Lijewski (7), Boldsen (5), Lauritzen, Knudsen (1)
BM Valladolid: Sierra (14 Paraden) – Edu Fernández (2), Asier Antonio, Gull (5), Rentero, Víctor Hugo, Garabaya (4), „Chema” Rodríguez (5), Avila (2), Ugalde (1), Parrondo (4/2), Muratovic (7)
Schiedsrichter: Kekes/Kekes (Ungarn); Siebenmeter: 2/2:3/2 (Edu Fernandez an die Latte); Zeitstrafen: 2:12 Minuten (Jensen 2 – Avila 4, Fernandez 2, Asier Antonio 2, Gull 2, Garabaya 2); Zuschauer: 6300 (ausverkauft)
Spielfilm: 1:2 (4.), 3:2 (6.), 4:4 (8.), 6:4 (10.), 6:6 (12.), 7:7 (16.), 9:7 (17.), 10:10 (19.), 12:12 (22.), 14:14 (23.), 17:14 (29.) – 18:15 (31.), 20:16 (34.), 22:18 (37.), 22:20 (41.), 23:23 (46.), 24:24 (47.), 26:24 (49.), 27:26 (51.), 29:26 (52.), 30:27 (54.), 31:28 (56.), 32:29 (59.)

 

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