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Schwerstarbeit für die Physiotherapeuten

Der Countdown läuft. Drei Tage noch, dann stehen sich die SG Flensburg-Handewitt und der THW Kiel im Finalhinspiel der Handball Champions-League in der Flensburger Campushalle (17.30 Uhr/live auf Eurosport) gegenüber. In einer Serie blicken wir in unserer Zeitung auf das Landesderby in der „Königsklasse“ voraus. Heute stehen die Physiotherapeuten Torsten Schmäschke (SG) und Uwe Brandenburg (THW) im Fokus.
Bei der SG Flensburg-Handewitt hatte sich die medizinische Abteilung um Dr. Hauke Mommsen gleich nach dem Final Four zusammengesetzt und einen Wochenplan aufgestellt: Welche Maßnahmen sind bis zum ersten Finale zu ergreifen? „Wir versuchen, trotz der Wichtigkeit der nächsten beiden Spiele den Alltag beizubehalten“, sagt Physiotherapeut Torsten Schmäschke. Einige Spieler wie Frank von Behren bekommen pflegerische Maßnahmen (Massagen, Entspannung) verpasst, während man bei anderen wie Joachim Boldsen auf Stabilisation für den angeschlagenen Körper setzt. Schmäschke gibt zu, dass er in diesen Tagen im Training schon wesentlich genauer als normal hinguckt, ob sich etwas am Gesundheitszustand der Spieler ändert: „Und jeden Tag überlegt man sich: Wie kann ich dem Einzelnen noch mehr helfen, damit er so fit wie möglich wird?“ Wobei nicht nur das Physische gemeint ist. „Wir unterstützen sie auch mental“, sagt Schmäschke, der genau wie seine „Patienten“ dem Champions League-Finale entgegenfiebert. „Das ist auch für uns etwas Besonderes.“
Sein Kieler Kollege Uwe Brandenburg kann sich derzeit über Mangel an Arbeit ebenfalls nicht beschweren. Nicht nur Stefan Lövgren, der mit einem Sehnenabriss im Adduktorenbereich auf unbestimmte Zeit ausfällt, hat es erwischt. Fast jeder Spieler klagt nach dem Final Four über Blessuren wie Schwellungen, Prellungen und sogar Bisswunden. „So eine Veranstaltung mit zwei Spielen an zwei aufeinander folgenden Tagen auf höchstem Niveau ist aus medizinischer Sicht unverantwortlich“, schimpft der 52-Jährige, der mit Lymphdrainagen, Massagen und Kräftigungs- und Dehnübungen versucht, die Spieler bis zum kommenden Wochenende wieder in Topform zu bringen. Und nicht zuletzt gibt Brandenburg den Akteuren Ernährungstipps, um im entscheidenden Augenblick die volle Leistungsfähigkeit abrufen zu können. „Das wird immer noch unterschätzt. Doch unsere Spieler wissen, wo’s lang geht.“ So wurde der Pokal-Triumph von Hamburg auch nur verhalten gefeiert. Brandenburg: „Schließlich wartet schon am Wochenende wieder eine wichtige Aufgabe auf uns.“