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Champions League: Fan-Feier nach dem Wunder?

Es ist angerichtet. Wenn die SG Flensburg-Handewitt am morgigen Freitag (19.15 Uhr, Campushalle, Eurosport) gegen den RK Celje antritt, ist mit allem zu rechnen. Es gilt, das 31:41 aus dem Hinspiel wettzumachen. „Wir müssen mit viel Geduld spielen“, apelliert Interimscoach Viggo Sigurdsson. „So einen Vorsprung erzielt man nicht in zehn Minuten.“
Auf jeden Fall verdichten sich die Anzeichen, dass die Campushalle ein unvergessliches Handball-Fest erleben wird. Die „Hölle Nord“ füllt sich zusehends. Noch sind zwar Karten in allen Kategorien erhältlich, doch es sind nur noch knapp 1000 Tickets. Außerdem steigt nach dem Abpfiff  im Foyer der Campushalle eine Fan-Party. Die SG-Fans können – unabhängig vom Ergebnis – zusammen mit den slowenischen Schlachtenbummlern „Florijani“ bei Musik und reichlich Bier feiern. Der reguläre Bus- Shuttle-Dienst wird extra erweitert. Bis 22.45 Uhr pendelt ein Bus zwischen Campushalle und Exe – dank des Sponsorings des Busunternehmens AFAG.
Viggo Sigurdsson analysierte mit der Mannschaft am Donnerstagnachmittag noch einmal das Hinspiel. „Wir haben einfach großen Mist gespielt“, fasste der Isländer zusammen und nannte eine statistische Zahl. „Celje hat sich trotz des klaren Sieges 15 technische Fehler geleistet.“ Nun ist das SG-Team fest entschlossen, die Schmach umzubiegen. Der Optimismus steigt von Minute zu Minute. Coach Kent-Harry Andersson wollte wetten, dass seine Jungs die nächste Runde in der Champions League erreichen. Er fand keinen Gegner.
Im Abschluss-Training ließ Viggo Sigurdsson die „Erfolgs-Taktik“ probieren. Mittendrin: Ljubomir Vranjes. Sein Comeback ist sicher. Und für den Fall besonderer Dramatik, übte die SG schon mal den „Ernstfall”. Das Fußballspiel „Jung gegen Alt“ ging in die Verlängerung – dann gewann der „Nachwuchs“ mit einem Tor. „Wir brauchen 60 Minuten lang die Unterstützung der Fans“, sagten die SG-Spieler. „Dann geht etwas.“
Der Gast aus Celje ist inzwischen eingetroffen und hat sich im Glücksburger Strandhotel einquartiert. Fast alle Spieler bestanden einen medizinischen Check mit Bravur. Lediglich Eduard Koksarov laboriert weiterhin an einer Verletzung, wird aber sicherlich erneut auf die Zähne beißen. „Wir wissen, dass unsere erste Partie nicht perfekt war“, sagte Sergej Harbok. „Einige Dinge müssen wir noch besser machen. Ich denke, es wird das schwerste Spiel in dieser Saison.“ Und Trainer Kasim Kamenica ergänzte: „Die Köpfe werden die Hauptrolle spielen. Noch ist nichts wirklich entschieden, wir haben noch keinen Sieg gefeiert.“
Der Kampf kann also beginnen. „Warum sollen wir nicht auch mit zehn Toren zu Hause gewinnen?“, fragte SG-Geschäftsführer Thorsten Storm. Wenn es wirklich klappt, kann man sich in Flensburg am Saisonende vielleicht auf ein interessantes Schauspiel freuen. Kent-Harry Andersson kündigte an, beim Gewinn der Champions League für die Fans auf der Gitarre zu spielen. Über das musikalische Talent der Familie Andersson muss seit dem Auftritt von Tochter Paulina nicht mehr diskutiert werden.

Beim Fußball herrschte "Spannung".

 

Splitter
Karten-Situation. In allen bekannten Vorverkaufsstellen gibt es noch Sitzplatz- und Stehplatz-Karten.

SG-BUS-Shuttle-Dienst. Vier Gelenkzüge von AUTOKRAFT, AFAG und AKTIV BUS fahren ab 17.45 Uhr vom Parkplatz „Exe“ zur Campushalle. Ein Bus fährt ab 17.45 Uhr vom Parkplatz Fördepark (Haltestelle Linie 14) zur Campushalle. Bis 45 Minuten nach Spielschluss fahren die Busse zum Parkplatz „Exe“ und zum Fördepark zurück. Einer pendelt sogar bis 22.45 Uhr zwischen Halle und Exe. In Handewitt startet um 18.30 Uhr ein Gelenkbus von der Wikinghalle nach Flensburg. Dieser Bus fährt 25 Minuten nach Spielschluss zurück.

Hallen-Öffnung. Die Campushalle öffnet um 17.45 Uhr.

Schiedsrichter. Die Spanier Vicente Breto Leon (29.8.1962) und Jose Huelin Trillo (4.6.1961) hatten die Ehre, im April 2004 das Endspiel in der Champions League pfeifen zu dürfen. Damals gewann die SG mit 30:28 gegen den RK Celje, der aber aufgrund des höheren Hinspielerfolgs den „Pott“ errang. Das spanische Gespann war zuletzt im letztjährigen Achtelfinale gegen den RK Zagreb (28:24) in der Campushalle im Einsatz.

EHF-Delegierter. Francois Mulleners (Belgien) war bereits beim Champions-League-Spiel gegen den SC Magdeburg in der Saison 2003/2004 (33:23) zu Gast in der Campushalle. 

Statistik. Gegen den RK Celje gab es in bislang fünf Partien erst einen Sieg. Das Torverhältnis lautet 146:161.

 

Weitere Berichte
8.12.2006 – Die Aufholjagd der SG gegen Celje: Auf geht’s! (sh:z; Hans-Werner Klünner)
8.12.2006 – Historischer Ritt zwischen Himmel und Hölle (Flensborg Avis; Marc Peetz)
2.12.2006 – 31:41 – böses Erwachen in Celje (Homepage)
27.4.2004 – Erster internationaler Titel für slowenischen Handball (Handballwoche; Holger Koschka)

 

Weitere Infos
Live-Ticker (Flensborg Avis/Flensburger Sparkasse)
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