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Champions League: „Die Revanche“ – Teil 1

Die Final-Paarung von 2004 erlebt eine Neuauflage. Im Achtelfinale der Champions League tritt die SG Flensburg-Handewitt am Samstag um 18 Uhr (Eurosport „live“) beim RK Celje Pivovarna Lasko, dem einstigen Königsklassen-Triumphator, an. Begeisterungsstürme löste diese Meldung im SG-Lager aber nicht aus. „Mehr ging nicht“, stöhnte Geschäftsführer Thorsten Storm. „Wir hatten schon die schwerste Gruppe und nun haben wir auch noch die wohl stärkste Mannschaft aus dem Topf erwischt.“
Er war etwas aufgeregt. Kent-Harry Andersson baute im kleinen Besprechungsraum der „Jungen Harmonie“ alles für die Video-Besprechung auf. „Das habe ich lange nicht mehr gemacht“, strahlte er. Nach Slowenien wird der Schwede zwar nicht mitreisen, aber an der Vorbereitung auf diese schwere Aufgabe war er voll beteiligt. Das Comeback auf der Trainerbank rückt Stück für Stück näher.
Das Referat „Öffentlichkeitsarbeit“ innerhalb des SG-Trainerstabs bekleidet weiterhin Viggo Sigurdsson. Auch der Isländer hat den RK Celje kräftig studiert, hat alle Gruppenspiele des slowenischen „Abo-Meisters“ gesehen, darunter auch die Begegnungen gegen den VfL Gummersbach. 31:34 auswärts, 31:29 zu Hause – nur ganz knapp verpasste der RK Celje den Gruppensieg. „Wir treffen auf einen der erfolgreichsten Klub der letzten Jahre in Europa“, betont Viggo Sigurdsson. „Das ist eine ganz andere Welt als zuletzt Düsseldorf oder Wetzlar.“
Unter den Spielern war schon am Donnerstagnachmittag eine gewisse Anspannung zu spüren, die bis zum späten Freitagvormittag sicherlich noch weiter anwachsen wird. Dann startet die Charter-Maschine in Sonderborg gen Ljubljana. In der slowenischen Hauptstadt wartet bereits ein Bus, der den SG-Tross nach Celje transferiert. Um 18 Uhr werden sich dann einige SG-Akteure an das Endspiel 2004 erinnern. Die „Generalprobe“ in der Spielhalle „Zlatorog“, benannt nach einer Biersorte. 6000 Zuschauer werden am Samstag für einen „Höllenlärm“ sorgen, binnen zwei Stunden waren alle Tickets vergriffen.
Doch wie stark ist der RK Celje im Moment? In etwa so stark wie im April 2004? „Das kann man nicht vergleichen“, wiegelt SG-Keeper Jan Holpert ab. „Damals hatte Celje einen überragenden Rückraum, heute sind andere Spieler auf diesen Positionen.“ Allerdings ist im Moment noch nicht einmal klar, welche Abwehr die Slowenen spielen werden. Normaler Weise ist ein 5:1-System mit der russischen Spitze Edouard Kokcharov ein „Trumpf“. Doch der Linksaußen ist wie Rechtsaußen Matjaz Brumen angeschlagen, sein Einsatz ungewiss. „Celje ist in der Abwehr flexibler geworden“, hat Viggo Sigurdsson beobachtet. „Auch eine 3:2:1- oder eine 6:0-Abwehr sind nicht auszuschließen.“
Der Isländer stellt klar: „Mein Ziel ist ein Sieg.“ Mit dem Aufstellen von Rechnungen, wie hoch sein Team mit Blick auf das Rückspiel (8. Dezember, 19.15 Uhr, Campushalle) verlieren kann, wolle er sich nicht beschäftigen. Allerdings: Das Projekt „Celje“ läuft neben Frank von Behren und Sören Stryger auch ohne Ljubomir Vranjes, der wegen einer Lungenentzündung „Haus-Arrest“ hat.
Die Schiedsrichter der Partie sind die Russen Viktor Poladenko und Igor Chernega, die vor gut zwei Jahren den SG-Auftritt bei Tatran Presov (24:24) leiteten. Als EHF-Delegierter reist der Slowake Vladimir Rancik an.

Die SG steht vor ihrem 109. internationalen Auftritt.

 

Weitere Berichte
2.12.2006 – Auf zur Revanche im Hexenkessel von Celje (sh:z; Jan Wrege)
2.12.2006 – Der Countdown läuft (Flensborg Avis; Marc Peetz)
1.12.2006 – Der Name elektrisiert (Flensborg Avis; Marc Peetz)
27.4.2004 – Erster internationaler Titel für slowenischen Handball (Handballwoche; Holger Koschka)

 

Weitere Infos
Live-Ticker (Flensborg Avis/Flensburger Sparkasse)
Portrait RK Celje