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Champions League: Feuertaufe im Hexenkessel von Skopje

Es geht weiter in der Reise-Woche. Kaum aus dem Schwabenland zurückgekehrt, gehen die Vorbereitungen für die erste Champions-League-Tour der Saison 2006/2007 in die entscheidende Phase. Am Sonntag um 17.15 Uhr tritt die SG Flensburg-Handewitt beim RK Metalurg Skopje an. „Eurosport 2“ überträgt „live“ aus der mazedonischen Hauptstadt. „Wir denken nicht an das Torverhältnis“, betont SG-Coach Viggo Sigurdsson. „Es zählt nur der Sieg – dann haben wir eine gute Ausgangsbasis.“
Der Gegner ist ein relativ unbeschriebenes Blatt – auch für Viggo Sigurdsson, der Freitagmittag noch immer auf ein Video aus Portugal wartete. Der Isländer nahm die Wartezeit gelassen. „Man braucht nicht unbedingt für jedes Spiel ein Video“, betonte er und setzt für den Sonntag auf die eigenen Stärken. „Wir müssen uns auf unser Spiel, auf unsere Abwehr konzentrieren. Der Gegner ist sicherlich schwächer als wir.“
Für diese Einschätzung sprechen diverse Fakten: So qualifizierte sich der Double-Gewinner aus Mazedonien erstmals für die internationale Königsklasse. Nach erfolgreichen Qualifikations-Spielen gegen den ABC Braga (Portugal) gab es am letzten Samstag die Ernüchterung. Bei Medwedi Tschechow setzte es eine 25:40-Klatsche. Der Linkshänder Borko Djordjevic glänzte dennoch mit elf Treffern. Neben ihm zählen der serbische Keeper Nenad Damjanovic, der serbische Spielmacher Milan Corovic, der Linksaußen Goce Makaloski und der Halblinke Branislav Angelovski zu den auffälligsten Akteuren.

Das aktuelle Team von Metalurg Skopje.

Unter der Woche folgte der nächste Nackenschlag. 22:23 verlor Metalurg gegen den bekannteren Lokalrivalen Vardar Pro. Der erste Rückschlag in der Meisterschaft. „Wir haben im Moment einige Verletzungssorgen“, haderte der neue Coach Slavko Novakovic, der erst vor Kurzem für Pepi Manaskov eingesprungen ist. „Aber wir geben nicht auf. Flensburg ist auch nur aus Fleisch und Blut.“
Die Stimmung in der Halle von Metalurg gilt als „heißblütig“. Auch Viggo Sigurdsson hat seine Erfahrungen in Skopje gemacht: „Die Atmosphäre da unten ist sehr aggressiv, fast feindselig.“ Nur zu gut erinnert er sich an ein Polizei-Aufgebot. Gut für die SG, dass mit den Spaniern Muro San Jose und Rodriguez Murcia zwei erfahrene Referees für diese Begegnung nominiert wurden.
Am Samstagmorgen um 7 Uhr startet die 21-köpfige Delegation an der Handewitter Wikinghalle. Neben den 14 Spielern ist auch erstmals der neue zweite Geschäftsführer Frank Buchholtz mit von der Partie. Mit zwei Linienflügen geht es über Hamburg und Budapest nach Skopje.

Metalurg ist mazedonischer Meister 2006.

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