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Nach Skopje ist vor Moskau

Als sich Viggo Sigurdsson mit Messer und Gabel an seine herzhaft duftende, kroschgebackene Pizza machte, nahte der krönende Abschluss eines erfolgreichen Arbeitstages. Erst wenige Stunden zuvor hatte der Trainer der SG Flensburg-Handewitt mit seinem Team die flache Auswärtshürde "RK Metalurg Skopje" souverän mit einem 37:29 (21:10)-Sieg genommen und am zweiten Champions League-Spieltag die Tabellenführung in der Gruppe D erobert.
Doch während sich seine Schützlinge an den Nebentischen prächtig amüsierten und ihren guten Laune freien Lauf ließen, genoß der Coach eher in aller Stille den Triumph. Hin und wieder verriet nur ein Lächeln seine positive Gemütslage.

Auf zum Training.

Im Bewusstsein darüber, dass mit Chehov Medvedi Moskau bereits am Donnerstag ein ganz anders Kaliber auf die SG wartet, als es in Skopje der Fall war, schmiedete Sigurdsson noch vor dem Hauptgang eifrig neue Schlachtpläne.
Glücklicherweise hatte Metalurg-Trainer Slavko Novakovic seinem isländischen Trainer-Kollegen eine DVD mitgebracht, auf der das Duell der Moskauer gegen den mazedonischen Meister aufgezeichnet war. "Da werden wir noch einmal reinschauen, bevor wir nach Hause fahren", kündigte Sigurdsson an. "Alle Heimspiele und noch einmal auswärts gewinnen, das reicht", riskierte der Coach ungewohnter Weise einen Ausblick auf die entscheidende Phase auf dem Weg zum anvisierten Gruppensieg. "Schön, das wir in den nächsten beiden Wochen keine anstrengenden Auswärtsfahrten haben. Dann können wir uns in aller Ruhe zu Hause auf die Aufgaben vorbereiten", nennt Manager Thorsten Storm die Vorzüge des Terminplans, auf dem sich nun die Heimspiele gegen Moskau (Donnerstag, 18.45 Uhr), Nordhorn (Sonntag, 15 Uhr), Skopje (19. Oktober, 18.45 Uhr) und HSV Hamburg (22. Oktober, 17 Uhr) wie Perlen an einer Schnur reihen.

Hier spielt Metalurg Skopje normaler Weise.

Da zudem die SG endlich die ersehnte stabile Form gefunden zu haben scheint, herrscht großer Optimimus im Lager des letztjährigen Halbfinalisten. Und auch die Tatsache, die Ausfälle von Blazenko Lakovic und Frank von Behren erneut kompensiert zu haben, wirkt sich zudem förderlich auf den Gesamt-Zustand des Vizemeisters aus.  
Kompakte Abwehr und gute Torhüterleistung als Grundlage für rasantes Tempospiel - mit dieser Erfolgsformel will die SG nun auch die Hürde Moskau meistern. Und vielleicht hat Sigurdsson ja schon am Donnerstag Abend erneut Grund zur "stillen" Freude. Ein Lächeln im Gesicht dürfte dann hin und wieder garantiert sein.