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Joachim Boldsen zieht ab.

Die Partie hatte alles zu bieten, was ein Spitzenspiel ausmacht. Spannung, Emotionen, bissige Zweikämpfe, tolle Torhüterparaden und vor allem zwei starke Angriffsreihen. Krönender Abschluss aus Sicht der SG waren die Schlussminuten. Hamburg hatte seinen Torwart Stojanovic durch einen zusätzlichen Feldspieler (Iwan Ursic) ersetzt und ging volles Risiko. "Wir haben alles versucht, schließlich wollten wir noch gewinnen", so der ehemalige Nationalspieler. Nutznießer war SG-Keeper Jan Holpert. Zwei Bälle parrierte "Holpi" in den letzten Sekunden und beförderte beide auf direktem Weg ins HSV-Gehäuse - der Jubel kannte keine Grenzen mehr. "Ich habe immer gesagt das ich eigentlich ein Goalgetter bin und kein Torwart", sagte Holpert mit einem leichten Grinsen auf den Lippen. Seine beiden Tore waren ihm "völlig egal", wichtiger war für ihn der Sieg der Mannschaft: "Ich fand wir haben heute etwas müde gewirkt", bemerkte der "Magier" und fügte hinzu: "Wir haben dank eines überragenden Rückraums um Marcin Lijewski und Blazenko Lackovic gewonnen, allerdings hätten wir bereits in der ersten Hälfte den Sack zumachen können. Die Leistung war jedoch bemerkenswert nach den vielen Spielen in den letzten Tagen."
Den berühmten Sack hätte auch Jan Paulsen gerne früher geschlossen gesehen. Der Co-Trainer der SG hatte im zweiten Durchgang, beim Stande von 32:28 (48.), eine Phase ausgemacht, "da hatten wir eine Überzahlsituation, scheitern jedoch am Pfosten. Wenn wir dort treffen, halten wir den HSV auf Distanz, so aber kommen sie zurück ins Spiel. Danach hat sich jedoch gezeigt, welche Stärke wir besitzen. Die Mannschaft hat nachgelegt und wir haben ein tolles Spiel gewonnen."

Sören Stryger: "Es läuft"

Begeistert von der eigenen Mannschaft zeigte sich auch Thorsten Storm. "Ich habe zwei starke Mannschaften gesehen, von denen wir der verdiente Sieger sind. Was Viggo Sigurdsson derzeit mit der Mannschaft macht ist toll, sie hat seine Philosophie mittlerweile gut angenommen und das sieht man auf dem Feld. Wir sind derzeit mental unglaublich reif und selbst wenn mal etwas schief läuft, bleiben wir ruhig. Hier in der Campushalle gibt es derzeit wahre Handballfeste und das Zusammenspiel zwischen Mannschaft und Fans passt einfach", sagte der SG-Geschäftsführer.
Gegen Hamburg passt es wahrlich von Anfang bis Ende. Alle SG-Spieler setzten die von Jan Paulsen geforderte Devise ("Wir müssen von Beginn an zupacken und zeigen, wer Herr im Haus ist") gekonnt um. Basierend auf einer klasse Torhüterleistung von Jan Holpert und angeführt vom starken Marcin Lijewski führte die SG zwischenzetlich mit 17:11 (22.) und 28:22 (39.). Im Duell mit seinem kleinen Bruder Krzystof (zwei Tore), blieb Marcin Lijewski auch im zweiten Durchgang der überragende Mann der Partie. Mit insgesamt 13 Treffern führte er die SG zum Sieg. Lijewski waren seine vielen Tore nach Spielende fast unangenehm. "Für mich zählt der Sieg gegen den HSV und nicht wie viele Tore ich gemacht habe", so der Pole, "ich habe halt gut zu Mittag gegessen.«
Gemeinsam mit seinem kleinen Bruder machte er sich noch gestern Abend auf zur Nationalmannschaft. Bis auf Torge Johannsen, Jan Holpert und Ljubomir Vranjes sind alle anderen SG-Akteure in dieser Woche für ihre Länder im Einsatz.

Marcin Lijewski trumpfte groß auf

Im Spitzenspiel der Bundesliga zwischen den beiden Nordrivalen SG Flensburg-Handewitt und dem HSV Hamburg blieben beide Punkte in der heimischen Campushalle. Nach bemerkenswerten 60 Minuten, mit tollem Handball von zwei absoluten Spitzenmannschaften gewannen die Gastgeber 40:35 (21:18).
"Wir haben verdient gewonnen und ich bin überglücklich", sagte SG-Trainer Viggo Sigurdsson und fügte hinzu: "Beim Stande von 19:13 in der ersten Halbzeit hätten wir die Partie sicherlich bereits entscheiden können, ich hatte jedoch immer ein gutes Gefühl." Sein Gegenüber, Gäste-Trainer Martin Schwalb, sah den Knackpunkt der Partie in der ersten halben Stunde: "Dort haben wir einige Fehler gemacht und Tore kassiert, denen wir die ganze Zeit hinterher gelaufen sind. Wenn man auswärts gewinnen will, darf das nicht passieren."
Nachdem der ehemalige Natonalspieler artig seine Glückwünsche in Richtung SG untergerbarcht hatte, lobte er die eigenen Spieler: "Ich muss meiner Mannschaft ein Kompliment machen, wir haben in jeder Phase der Partie alles gegeben." Alles in allem hatte Schwalb ein Spiel zweier Mannschaft gesehen, "die auf dem gleichen Niveau agiert haben und durch die individuellen Fähigkeiten ihrer Akteure geglänzt haben. Das spielerische kam mir etwas zu kurz, aber insgesamt war es ein tolles Spiel."