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Bundesliga: 32:27 – Schwächephase eiskalt genutzt

Die SG Flensburg-Handewitt steht wieder auf dem Bundesliga-Treppchen. Mit dem souveränen 32:27 (19:13)-Erfolg gegen die HSG Nordhorn überflügelte die Sigurdsson-Truppe die Handballer aus der Grafschaft Bentheim: Bei einer Bilanz von 13:3 Zählern liegen jetzt nur noch der THW Kiel (13:3) und der VfL Gummersbach (16:2) vor der SG. Der Aufwärtstrend kann gerne anhalten, findet auch Geschäftsführer Thorsten Storm: „In der Campushalle wird im Moment richtig guter Handball geboten.“
Daran dachte Viggo Sigurdsson vor der Partie gewiss nicht. Er hatte ganz andere Sorgen. „Die Partie gegen Moskau steckte noch in den Knochen“, stellte der Trainer fest. „Es war schwer, die Mannschaft zu motivieren.“ Dazu griff der Isländer auch in die Taktik-Kiste und operierte wie in Göppingen mit einer 5:1-Abwehr. Sören Stryger engte ein wenig die Räume von Holger Glandorf ein. Dennoch hielt Nordhorn bis zum 11:11 (19.) die Partie offen.

Sören Stryger traf sechs Mal.

Dann kamen Joachim Boldsen und Johnny Jensen ins Spiel und stabilisierten die Deckung weiter. Kurz darauf hieß die Devise „klassisch 6:0“. Dahinter blühte Dan Beutler ungemein auf, der binnen zehn Minuten zehn Paraden auf die Platte zauberte. Die Nominierung vom schwedischen Nationaltrainer Ingemar Linnell zum World-Cup schien ihn zu beflügeln. „Es war schon überraschend, dass die SG das Torhüter-Duell so klar gewinnt“, staunte auch SG-Trainer Kent-Harry Andersson, der das Spiel „live“ in der Halle verfolgte.
Urplötzlich rollten die Gegenstöße auf das Gehäuse von Peter Gentzel zu, der gerade erst eingewechselt, kalt erwischt wurde. Sören Stryger, Kasper Nielsen oder Marcin Lijewski „tüteten“ die Bälle im Netz ein. Hallenmoderator Michael „Holzi“ Holst kam mit den Ansagen kaum noch nach. Blitzschnell hatte die SG zugeschlagen, die Campushalle feierte ein 19:12. Gäste-Coach Ola Lindgren kapitulierte bereits weitgehend: „Wir haben noch nicht das Potenzial, über 60 Minuten bei einer Mannschaft wie die SG Flensburg-Handewitt mitzuhalten.“
Nach dem Pausentee kontrollierte die SG die Partie. Nur beim 24:21 (49.) knisterte es noch einmal leicht vor Spannung, da nun Peter Gentzel ins Spiel gefunden hatte. Gegen seinen alten Freund Ljubomir Vranjes zog er aber den Kürzeren. Einmal fand der kleine Regisseur am Kreis die Lücke, das andere Mal „boxte“ er einen Abpraller ins Netz. Das „Freundschaftsspiel“ hatte der SG-Mann 2:0 gewonnen. Genau wie die Punkte-Verteilung in der Campushalle nach 60 Handball-Minuten.

Blazenko Lackovic: Wieder ein Tor!

 

SG Flensburg-Handewitt – HSG Nordhorn 32:27 (19:13)
SG Flensburg-Handewitt: Beutler (22/1 Paraden), Holpert (bei einem 7m) – Lackovic (4), Nielsen (3), Eggert (1), Jensen (2), Christiansen (6/2), Vranjes (4), Stryger (6), Lijewski (4), Boldsen, Lauritzen (1), Knudsen (1)
HSG Nordhorn: Gentzel (14 Paraden; ab 18.), Larsson (2 Paraden) – Lund (5), Glandorf (4), Przybecki (3), Filip (8/3), Kubes (2), Bult (1), Verjans, Mickal (2), Stojkovic, Myrhol (2)
Schiedsrichter: Schaller/ Wutzler (Leipzig/Frankenberg); Zeitstrafen: 4:4 Minuten (Lijewski 2, Vranjes 2 – Myrhol 2, Lund 2); Siebenmeter: 2/2:4/3 (Beutler hält gegen Filip); Zuschauer: 6200
Spielfilm: 0:1 (1.), 2:1 (5.), 2:3 (6.), 3:5 (8.), 5:5 (9.), 8:7 (14.), 9:10 (16.), 11:11 (19.), 15:11 (23.), 19:12 (29.) – 19:14 (31.), 21:14 (35.), 21:16 (38.), 22:18 (44.), 24:21 (49.), 26:21 (50.), 28:22 (51.), 30:25 (57.)

 

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