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VfL Gummersbach

Alfred Gislason zum VfL Gummersbach – dieser Wechsel war seit Monaten beschlossene Sache. Nur der Zeitpunkt verschob sich letztendlich nach vorne. Lange Zeit galt Juli 2007 als Stichtermin, doch dann schlug der Isländer bereits ein Jahr früher seine Zelte im Oberbergischen auf. Hauptsächlich waren es zwei Gründe, die für den frühzeitigen Amtsantritt verantwortlich waren. Zum einen verlor Alfred Gislason seinen Job in Magdeburg und war mit seiner Aufgabe als isländischer Nationalcoach nicht ausgelastet. Zum anderen verzichtete Vorgänger Velimir Kljaic aufgrund gesundheitlicher und familiärer Faktoren auf die Erfüllung seines Kontraktes.
So war es Alfred Gislason, der mit dem Aufbau eines neuen schlagkräftigen Teams beauftragt war. Gleich acht Akteure verabschiedeten sich Ende Mai von der Kölnarena. „Ich hätte gerne Kyung-Shin Yoon und Frank von Behren gehalten“, sagt der neue VfL-Trainer nun. Doch inzwischen ist er sehr zufrieden mit der Bestückung seines Kaders. In der Sommerpause hatten sich die Gummersbacher sogar einen Transfer der „Kieler Art“ geleistet und neben Nandor Fazekas und Christian Ramota einen dritten Keeper verpflichtet. Der 29-jährige Goran Stojanovic war nach den Turbulenzen beim VfL Pfullingen, der inzwischen insolvent ist, plötzlich auf dem Markt. „Da mussten wir einfach zugreifen“, verweist Aufsichtsratsvorsitzender Hans-Peter Krämer auf die Dreifachbelastungen in dieser Saison.
Zuvor waren mit dem isländischen Abwehrrecken Sverri Jakobsson, dem torgefährlichen griechischen Linkshänder Alexis Alvanos oder Bennet Wiegert, der schon in Magdeburg mit Alfred Gislason zusammengearbeitet hatte, interessante Neuzugänge ins Netz gegangen. Bereits im letzten Herbst hatte der VfL zwei Spieler des slowenischen Top-Klubs Gorenje Velenje entdeckt: Rechtsaußen Vedran Zrnic und Momir Ilic, der beim Jacob Cement Cup 2005 zum auffälligsten Akteur gekürt worden war. „In der Zukunft gibt es nur noch punktuelle Verstärkungen“, kündigte VfL-Geschäftsführer Stefan Hecker an.
Kleine Brötchen möchte man in dieser Übergangs-Saison bestimmt nicht backen. „Wir wollen uns mit dieser neuformierten Mannschaft auf lange Sicht vorne etablieren und modernen, schnellen Handball spielen“, hofft Alfred Gislason. Und Hans-Peter Krämer legt nach: „Die fünf Aufbaujahre mit dem Erreichen der Champions League sind beendet. Jetzt gilt es, die sportliche Situation zu stabilisieren.“ Das neue Credo beim zwölfmaligen Meister, der zuletzt 1991 die Schale überreicht bekam, lautet: „auf mittlere Sicht wieder Titel gewinnen“.
Zum Saisonstart gab es aber schon Verletzungspech. Der Russe Denis Zakharov (Achillessehne) musste operiert werden, Alexis Alvanos erlitt einen Muskelfaserriss. Die Konsequenz: Der VfL begab sich bereits auf die Suche nach einem Linkshänder. Zudem fehlt im Moment auch Francois-Xavier Houlet (Entzündung am Fuß). Für ihn springt der sprunggewaltige Daniel Narcisse als Regisseur ein. „Er hat eine riesige Übersicht“, schwärmt Alfred Gislason. „Er kann der weltbeste Mittelmann werden.“

 

Daten VfL Gummersbach