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Da ist noch eine Rechnung offen

Das Spiel der SG Flensburg-Handewitt gegen den VfL Gummersbach ist heute mehr als nur ein Punktspiel in der Handball Bundesliga (15 Uhr, Campushalle, 14.30 Live-Ticker). Es ist ein Spiel mit vielen Geschichten. Die eine hat seinen Ursprung im Dezember 2005. Da verlor die SG nach 39 Spielen erstmals wieder in der heimischen Campushalle mit 32:34 - gegen Gummersbach. Eine Niederlage, die sicherlich auch mit den vielen SG-Verletzten zusammenhing. Trotzdem verloren die Flensburger aber damals auch zwei wichtige Zähler im Kampf um die Meisterschaft und hatten nun den VfL als ärgsten Konkurrenten im Kampf um Platz zwei.
Aus diesem Grund ist da sicher noch eine Rechnung zu begleichen. Nur ein SG-Spieler sieht das nicht so - Frank von Behren. Klar, der Neuzugang war an diesem Abend einer der Gewinner, spielte er doch damals bei Gummersbach. "Von daher kann ich schlecht von Wiedergutmachung reden", sagt der SG-Nationalspieler. "Aber natürlich wollen die anderen diese Rechnung begleichen. Allerdings hat sich die Mannschaft des VfL auch verändert. Viele Spieler aus dem letzten Jahr sind wie ich gewechselt", weiß von Behren. Aber die Niederlage aus dem Dezember fördere natürlich die Motivation bei der SG.
Es ist aber auch für SG-Trainer Viggo Sigurdsson eine besonder Partie. Denn zum einen trifft er auf der Trainerbank des VfLs seinen Landsmann Alfred Gislason wieder, mit dem er schon zur aktiven Zeit zusammengespielt hat. Zum anderen wolle er auch nicht gegen seine restlichen Landsleute im Team der Gäste verlieren. Sverri Andreas Jakobsson, Gudjon Valur Sigurdsson und Robert Gunnarsson komplettieren das isländische Quartett beim letztjährigen Tabellendritten. "Wie schon gegen Lübbecke habe ich auch diesmal der Mannschaft gesagt, dass ich sehr böse werde, wenn wir verlieren. Ich will nicht gegen meine Landsleute verlieren", sagt der SG-Trainer.

Viggo Sigurdsson und Jan Paulsen haben Gummersbach in Kiel studiert.

Allerdings dürfte seine Mannschaft auch gewarnt sein. Denn der VfL kommt nach dem großen Aderlass an Spielern nicht als Mannschaft daher, die sich nach einem Umbruch noch finden muss. Ganz im Gegenteil scheint die Mannschaft aus dem Rheinland bereits früh eine starke Form gefunden zu haben. Das durften bereits der SC Magdeburg und der THW Kiel spüren. Die Kieler verloren sogar in der heimischen Ostseehalle verdient mit 37:39. "Von daher wissen wir, was auf uns zukommt", sagt Sigurdsson, dem besonders die starken Leistungen von Momir Ilic, Daniel Narcisse und dem Torwart Goran Stojanovic imponierten.
Der Trainer macht jedoch kein Hehl daraus, was er von seiner Mannschaft verlangt. "Das ist ein Heimspiel und Heimspiele müssen gewonnen", sagt er und auch Frank von Behren bläst ins gleiche Horn. "Wir haben nach dem Melsungen-Spiel noch was gutzumachen bei unseren Fans. Wir wollen zeigen, dass wir auch über 60 Minuten auf hohem Niveau spielen können", sagt der Ex-Gummersbacher.
Viggo Sigurdsson war am Mittwoch in der Ostseehalle und sah sich die Partie gegen den THW an. "Die sind beide ein hohes Tempo gegangen. Offensiv ist Gummersbach sehr stark. Aber in der Abwehr stehen sie nicht so gut. Da werden wir ansetzen. Außerdem haben wir noch nicht unsere wahre Stärke gezeigt. Wird Zeit, dies zu tun", kündigt Sigurdsson vor der ersten Bewährungsprobe seiner Mannschaft an.