"Wir haben Spieler eingekauft, die zur Mannschaft passen. Bei uns stimmt in dieser Saison der Zusammenhalt. Die gleiche Stimmung hattenb wir in dem Jahr, als wir Meister wurden." So das Fazit von SG-Manager Thorsten Storm, nachdem die SG Flensburg-Handewitt in einem hart umkämpften Spiel den VfL Gummersbach in die Knie zwang und am Ende verdient mit 36:29 (16:13) gewann.
"Wir haben das Spiel in der Deckung gewonnen", wusste SG-Trainer Viggo Sigurdsson nach dem Spiel zu berichten. Das lag in erster Linie an einem an diesem Nachmittag wiedermal überragenden Dan Beutler. Der Schwede sorgte dafür, dass seine Mannschaft mit zunehmender Spieldauer immer besser in die Partie fand und der VfL so im Angriff seine Probleme bekam. Davor stand ein Spieler, der besonders heiß war - Frank von Behren. Der Ex-Gummersbacher zeigte wie schon in Nettelstedt eine starke Leistung und steuerte in der ersten Hälfte drei wichtige Treffer bei. "Ich freue mich natürlich gegen Gummersbach gewonnen zu haben. Wir haben unsere Lehren aus dem Spiel Kiel gegen Gummersbach gezogen und wollten mit Geduld spielen. Das ist uns über weite Strecken auch gelungen", so von Behren.
SG gewann das Topspiel
Ein Grund für das zweite Gesicht des VfLs nach dem starken Spiel in Kiel war sicher auch der frühe Ausfall von Alexandros Alvanos. Bei einem Sprungwurf zog sich der Gummersbacher eine Bänderverletzung zu, als er beim Wiederaufsetzen auf dem Fuss von Joachim Boldsen landete. Sehr zum Ärger von Gislarson. "Gerade unsere Rückraumspieler wissen, dass sie nicht auf die Platte dürfen, wenn sie nicht getapt sind. Und Alvanos war überhaupt nicht getapt", so ein sichtlich angefressener Gäste-Coach.
Ob Alvanos an diesem Tag den großen Unterschied gemacht hätte, sei dahingestellt. Denn die SG präsentierte sich auf allen Positionen als sehr stark. Vor allem die Breite der Auswechsel-Bank zeigte, dass die SG in dieser Saison eine homogene Mannschaft hat. "Bei uns weiß jeder, welche Rolle er spielt. Jeder legt sich für den anderen ins Zeug und kämpft", so SG-Linksaußen Lars Christiansen. Es dauerte aber eine ganze Weile, eh der Gastgeber sein Potenzial auch in etwas Zählbarem umwandeln konnte. Beim 10:9 (23.) erhöhte die SG die Schlagzahl und konnte sich bis zur Pause auf 16:13 absetzen.
Nach dem Seitenwechsel übernahm Flensburg gleich wieder das Kommando und brachte vor allem den VfL-Angriff mächtig ins Schwitzen, der zudem unkonzentriert agierte. Das sah auch ein ehemaliger SG-Publikumsliebling so, der seiner Ex-Mannschaft einen Besuch abstattete - Christian Berge. "Gummersbach zeigte in der zweiten Hälfte keine Geduld mehr und wirkte zudem müde und träge«, so der jetzige Spielmacher von Århus GF.
Allerdings hielt die SG auch in dieser Partie an einer guten Tradition fest: Sie leistete sich wie in den bisherigen Spielen einen Hänger. Nach dem 30:23 (50.) agierten die Flensburger unkonzentriert. "Da haben wir uns wieder viele technische Fehler erlaubt und den Gegner nochmal ins Spiel kommen lassen", sah auch Viggo Sigurdsson. Bis auf 30:26 kämpfte sich der VfL heran und ließ bei vielen Zuschauern die Erinnerung vom letzten Heimspiel gegen Melsungen aufkommen, als die SG einen 12-Tore-Vorsprung fast verspielte.
Es kam diesmal aber anders. Denn nun drehten Marcin Lijewski und Blacenko Lackovic auf und erzielten wichtige Tore, die die Rheinländer weiter auf Distanz hielten. "Da haben beide Verantwortung übernommen und so gespielt, wie ich es mir bei einer 5:1-Deckung vorstelle", lobte Sigurdsson seine beiden Halben. Besonders Lijewski tat sich als Torschütze und auch als Passgeber hervor.
Am Ende fuhr der Gastgeber einen verdienten Sieg ein, der die letzten Minuten mit stehenden Ovationen der 6100 Zuschauern begleitet wurde. Allerdings bleibt den Flensburgern nicht viel Zeit zum Feiern, denn am Mittwoch kommt der TBV Lemgo. "Das wird ebenfalls eine schwere Aufgabe. Nach dem Karriereende von Volker Zerbe hat sich da auch einiges getan", weiß Frank von Behren. "Aber Lemgo ist eine eingepielte Mannschaft. Das wird ein spannendes Spiel", freut sich der Allrounder.