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„Danke, es war eine schöne Zeit“

Eine einzigartige Handball-Karriere ist zu Ende. Nach 21 Jahren und 616 Bundesliga-Spielen gab Jan Holpert gestern vor über 6000 Zuschauern in der Campushalle seinen Abschied.  Als er an der Seite von Ehefrau Michaela und den Kindern Magnus und Line die Campushalle verlassen hatte, gab es für ihn auch kein Zurück mehr. Trotz Minuten langer stehender Ovationen der über 6000 Zuschauer kehrte Jan Holpert nicht noch einmal aufs Spielfeld zurück.
Auch bei seinem letzten Auftritt blieb er sich treu. Auch da zeigte er die Geradlinigkeit, die ihn in seiner 21 Jahre langen Karriere ausgezeichnet hatte. Schluss ist Schluss – Jan Holpert wollte sich den Abschied von seinen Fans und den vielen jetzt ehemaligen Mitspielern nicht schwerer machen, als er ihm ohnehin schon fiel.
Der Mann, der sich in seiner langen Karriere nie in den Mittelpunkt drängte, hatte noch einmal im Rampenlicht gestanden. Zahlreiche Wegbegleiter aus gemeinsamen Zeiten bei der SG und in der Nationalmannschaft waren gekommen, um beim Abschied des „Mr. Flensburg-Handewitt“ dabei zu sein. Die Weltmeister Henning Fritz, Christian Schwarzer oder Andrej Klimovets, ehemalige Nationalmannschaftskollegen wie Daniel Stephan oder Volker Zerbe und natürlich ehemalige SG-Spieler wie Roger Kjendalen, Jan-Eiberg Jörgensen, Matthias Hahn, Jan Fegter oder Christian Hjermind – sie alle wollten einem „ganz Großen“ im Handball-Tor ihre Ehre zu erweisen. Sie boten dem Publikum ein kurzweiliges Spiel mit zahlreichen Kabinettstückchen und Show-Einlagen.
Vor dem Anpfiff hatte Flensburgs Stadtpräsident Hans-Hermann Laturnus den „Flensburger Jung“ Jan Holpert zum 
„Flensburg-Botschafter“ ernannt. Die Handabdrücke des Torhüters sollen in Beton gegossen und vor der Campushalle in den Boden eingelassen werden. „Keiner hat es so verdient wie du“, meinte Laturnus. Auch SG-Präsident Frerich Eilts würdigte noch einmal Holperts Verdienste: „Das Gesicht der SG wird immer mit dem Namen Jan Holpert verbunden sein.“
Der „Rekordmann“ der Liga verabschiedete sich Holpert-typisch – unspektakulär, wie seine Spielweise war. „Holpi“ bedankte sich bei seinen Eltern für die Unterstützung, bei Ehefrau Michaela für „den großen Halt, den du mir immer gegeben hat“, und bei vielen mehr, die ihm in seiner Karriere zur Seite gestanden hatten. Und zum Schluss natürlich bei den Fans. „Danke, es war eine schöne Zeit“, rief er. Die Fans auf der Stehtribüne gaben den Dank per Plakat zurück: „5113 Tage SG, wir danken Dir für jeden einzelnen“, stand dort geschrieben.