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Pflichtaufgabe mit Tücken

Nächste Station auf der Tingeltour der SG Flensburg-Handewitt durch die untere Tabellenhälfte der Handball-Bundesliga ist heute (17 Uhr, Campushalle)das Heimspiel gegen Schlusslicht Eintracht Hildesheim. Eigentlich hätte die SG Flensburg-Handewitt allen Grund, Eintracht Hildesheim besonders freundlich zu empfangen. Nicht zuletzt dem Neuling hat der Vizemeister zu verdanken, dass er derzeit den dritten Rang belegt. Sensationell gelangen dem Tabellenletzten kürzlich Siege gegen die HSG Nordhorn und den SC Magdeburg, gegen Mannschaften also, die mit der SG direkt um einen Platz in der Champions League konkurrieren.
„Leider können wir darauf keine Rücksicht nehmen. Für uns ist diese Partie ein weiteres Endspiel“, sagt SG-Manager Thorsten Storm.
Das Trio Magdeburg, Gummersbach, Nordhorn sitzt der SG vor den letzten fünf Spielen mit jeweils nur einem Punkt Rückstand im Nacken – Ausrutscher sind streng verboten. Da fügt es sich, dass die Flensburger nach einer rekordverdächtigen Negativserie mit acht Niederlagen auf fremden Parkett durch die Auswärtssiege in Düsseldorf und Balingen wieder Selbstvertrauen getankt haben. „Wir haben sehr gut gespielt“, registrierte Trainer Kent-Harry Andersson erleichtert. Zudem ist auf der sechstägigen Tour der Katzenjammer nach dem Champions-League-Finale verflogen.
Andersson hat sich von seinem Freund Ola Lindgren eingehend über dessen schlechte Erfahrungen mit den Hildesheimern unterrichten lassen. „Auf keinen Fall unterschätzen. An einem guten Tag können sie gegen alle gewinnen“, warnte der Nordhorn-Coach. Der Aufschwung der Hildesheimer hat einen Namen: Damien Kabengele. Seit Januar verstärkt der wurfgewaltige Franzose, der im Kongo geboren wurde, die Eintracht: „Kabengele ist eine richtige Granate“, urteilte Andersson, „schwer auszuschalten. Wenn du ihn in Manndeckung nimmst, werden die anderen Rückraumspieler Christophersen und Kasmauskas gefährlich.“ Zudem verfügen die Gäste in Arunas Vaskevicius über einen starken Torhüter.
Bei der SG werden heute nach wie vor Blazenko Lackovic, Sören Stryger und Johnny Jensen fehlen. Und auch hinter Frank von Behren steht wieder ein Fragezeichen. „Sein operiertes Knie ist gereizt. Vielleicht waren die beiden Spiele doch etwas zu viel. Er wird aber auf der Bank sitzen, denn ich brauche Frank unbedingt in der Abwehr“, sagte Andersson. Die letzte Entscheidung trifft heute SG-Arzt Dr. Hauke Mommsen. Auch Spielmacher Ljubomir Vranjes konnte gestern wegen Fußbeschwerden nicht trainieren, soll bis heute aber wieder einsatzbereit sein.