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Gute-Laune-Handball in der Campushalle

Das war mal wieder ein Spiel ganz nach dem Geschmack der Zuschauer. Mit einer tollen Leistungen bezwang die SG Flensburg-Handewitt Eintracht Hildesheim mit 40:28 (20:11) und präsentierte 60 Minuten lang Spaß-Handball. "Naja, wir haben bis auf zehn Minuten hochkonzentriert gespielt. Aber insgesamt war das schon ganz ordentlich", analysierte SG-Traktor Joachim Boldsen. Vor allem Boldsen rackerte sowohl in der Deckung als auch im Angriff und war nur selten von den Hildesheimern in den Griff zu bekommen. Dabei kamen die Gäste mit der Empfehlung sowohl gegen Magdeburg als auch gegen Nordhorn gewonnen zu haben. "Da wussten wir, dass wir gut spielen mussten, um souverän zu gewinnen", so SG-Trainer Kent-Harry Andersson.
Bis zum 4:4 (6. Minute) durfte die Mannschaft vom ehemaligen Trainer der "Zweiten", Lars Walther auch mitspielen. Dann zog die SG das Tempo weiter an und marschierte auf und davon. 17:6 hieß es bereits in der 20. Minute. "Wenn es so läuft, dann bringt es auch Spaß", sagte Kasper Nielsen, der wieder als Lackovic−Ersatz eine gute Partie machte. Insgesamt präsentierte sich das SG−Team als Einheit und bescherte nicht nur den Zuschauern guten Handball. Die Verletzten Søren Stryger, Blazenko Lackovic, Johnny Jensen und der geschonte Frank von Behren hatten auf der Pressetribüne sitzend ebenfalls viel Spaß an der Darbietung der Mannschaftskollegen.

Insgesamt 13 technische Fehler sorgten zudem dafür, daß die vier "Experten" keine Gelegenheit ausließen, sich über ihre Team−Kammeraden zu amüsieren. Ob Fehlwürfe oder −Pässe, alles wurde kommentiert und bewertet. "Naja, dafür, dass da kein richtiger Handballer auf der Platte steht, ist das schon ganz ordentlich", fasste Johnny Jensen die erste Halbzeit seiner Mannschaft lachend zusammen. Eine 20:11−Führung nahm die SG mit in die Pause. "Die Stimmung ist seit der Final−Niederlage besser geworden und wir als Mannschaft enger zusammengerückt. Wir mussten das Finale erst verarbeiten. Jetzt schauen wir nur noch nach vorne", beschrieb Kasper Nielsen die Entwicklung in den vergangenen vier Spielen. Dass es auch nach dem Wechsel munter weiterging, lag nicht nur an den Gästen.
Anders wie die meisten Gegner in der Campushalle versteckten sie sich nämlich nicht und versuchten weiter das Tempo mitzugehen. Es lag aber größtenteils an dem neuen Spaßvogel der Flensburger − Anders Eggert. Der Däne spielte sich mit spektakulären Treffern in die Herzen der Zuschauer und erntete auch Lob von der "Experten−Bank". "Der hat richtig Spaß beim Handball", wusste Kapitän Stryger.
Das lag natürlich zum einen daran, dass die SG das Spiel auch im zweiten Durchgang dominierte und den Gegner klar in die Schranken wieß. Aber auch daran, dass "Anders Eggert den Spaß in seinem Spiel in den Vordergrund stellt und so halt immer für einer Überraschung gut ist", befand Nielsen.

Eins dieser Highlights erlebten die 6000 Zuschauer dann kurz vor dem Ende der Partie − ein 7m der Extra−Klasse. Eggert täuschte den Wurf an, ließ dabei den Wurfarm durchschwingen. Mit einem Rückhand−Dreher zirkelte der Däne den Ball dann an den verdutzten Arunas Vaskevicius vorbei und sorgte so für einen Jubelsturm. "Ja, lief ganz gut heute", befand Eggert nach dem Spiel mit einem breiten Grinsen, "vor allem weil ich durchspielen konnte."
Als der Linksaußen Sekunden vor Schluss die 40 Tore vollmachte, war ein gelungener Handball−Abend abgerundet. "Wenn wir so die letzten Begegnungen weiterspielen, steht dem Erreichen der Champions League nichts im Wege", ist sich Joachim Boldsen sicher. Nächster Gegner der Flensburger ist Wilhelmshaven, bevor es dann am Sonnabend gegen den SC Magdeburg geht. "Da wollen wir dann den Sack zu machen", so Boldsen.