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Bundesliga: 34:28 – SG vermasselt Volksfest

Erstes September-Wochenende in Ostwestfalen – dann steigt alljährlich die gro0e Kirmes im Lübbecker Stadtteil Blasheim. Doch die SG Flensburg-Handewitt nahm darauf keine Rücksicht, zog ihr Spiel beim 34:28 (20:12)-Erfolg konsequent durch und vermasselte so dem TuS N-Lübbecke den Besuch dieses Volksfestes. „Wir haben nach dem Melsungen-Spiel unsere Linie wiedergefunden“, freute sich SG-Coach Viggo Sigurdsson. „Gerade die erste Hälfte führten wir sehr konzentriert.“
Die schwierigste Entscheidung hatte Viggo Sigurdsson vor der Partie zu fällen: Welcher Feldspieler konnte nicht auf der Bank Platz nehmen? Die Wahl fiel auf Torge Johannsen, da die SG diesmal mit sieben Rückraum-Akteuren antreten wollte. Danach lief fast alles von allein: Die 6:0-Abwehr mit Johnny Jensen und Frank von Behren raubte den Hausherren schnell den letzten Nerv. 8:2 hieß es bereits nach zehn Minuten. Zu diesem Zeitpunkt hatte Dan Beutler bereits mehrere Paraden gezeigt und Johnny Jensen mit einem Rückhand-Wurf geglänzt. „Unsere Abwehr hat sehr unsicher, ohne die fehlende Aggressivität agiert“, stellte TuS-Coach Jens Pfänder fest. „Dieser lähmende Schuh hat sich auch auf unsere Offensive ausgewirkt.“
Nach 20 Minuten die erste „Bewährungsprobe“: Jan Thomas Lauritzen, Michael Knudsen, Blazenko Lackovic und Ljubomir Vranjes betraten erstmals das Spielfeld. Die mitgereisten Fans zittern: Würde es wieder einen Einbruch durch die vielen Wechsel geben? Nein, im Gegenteil! Die SG zog vor der Pause noch einmal das Tempo an und baute mit „Lehrbuch-Handball“ den Vorsprung weiter aus. Viggo Sigurdsson staunte: „Nur zwei technische Fehler in 30 Minuten – das erlebt man nicht alle Tage.“
Der Pausentee schmeckte sehr bekömmlich.  „Wir müssen so weiter spielen, uns beim Abschluss aber hin und wieder mehr Zeit lassen“, erklärte Co-Trainer Jan Paulsen die Devise für die zweite Halbzeit. Es sollte nichts mehr anbrennen. Routiniert spielte die SG ihren Stiefel runter und ließ sich weder von einer zwischenzeitlichen Hektik in der Kreissporthalle noch von einer Abwehr-Umstellung der Lübbecker (5:1) aus dem Konzept bringen.
Beim 21:31 (52.) zog TuS-Coach Jens Pfänder die Notbremse – eine Auszeit. Danach kamen die Ostwestfalen noch zu einer kleinen Ergebnis-Kosmetik. „Ich hatte aber keine Angst, noch einmal solch eine Schlussphase wie gegen Melsungen zu sehen“, schmunzelte Viggo Sigurdsson. Derweil freute sich SG-Manager Thorsten Storm besonders über die Vorstellung von Frank von Behren: „Er hat spätestens jetzt bewiesen, dass er kein reiner Abwehrspieler ist. Er hat sehr viele Akzente im Angriff gesetzt und war dort unser bester Mann.“

Frank von Behren und Johnny Jensen machten hinten
den "Laden" dicht.

  

TuS N-Lübbecke – SG Flensburg-Handewitt 28:34 (12:20)
TuS N-Lübbecke: Gudmundsson (bis 25.; 5 Paraden), Friedrich (9 Paraden) – Fölser (3), Szymanski (3), Greiner, Kokir, Sudzum (4), Mraz (3/1), Tønnesen (4/1), Hermann (7), Hartmann (2), Olafsson (2), Remer
SG Flensburg-Handewitt: Beutler (bis 48.; 12/1 Paraden), Holpert (3/1 Paraden) – von Behren (5), Lackovic (3), Nielsen, Eggert, Jensen (4), Christiansen (9/7), Vranjes, Stryger (5), Lijewski (2), Boldsen (5), Lauritzen, Knudsen (1)
Schiedsrichter: Lemme/Ullrich (Magdeburg); Zeitstrafen: 6:8 Minuten (Kokir 2, Greiner 2, Mraz 2 – Knudsen 2, Jensen 2, Lijewski 2, Lauritzen 2); Siebenmeter: 5/2:7/7 (Tönnesen scheitert an Beutler und Holpert, Mraz neben das Tor); Zuschauer: 1700
Spielfilm: 0:2 (2.), 1:4 (5.), 2:8 (10.), 4:10 (12.), 7:11 (17.), 9:13 (20.), 10:17 (25.), 12:17 (27.) – 12:21 (33.), 14:21 (36.), 16:23 (41.), 17:26 (45.), 20:29 (48.), 21:31 (52.), 23:31 (53.), 26:32 (57.)

 

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