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SG spielte stark wie selten

Einer wusste von vornherein, dass die SG Flensburg-Handewitt das Spiel gegen den TuSNettelstedt-Lübbecke gewinnen würde - SG-Co-Trainer Jan Paulsen. „Ich habe die Seitenwahl gewonnen. Danach konnte nichts mehr schief gehen", so der Däne scherzhaft. „Von daher habe ich großen Anteil am Sieg", lachte Paulsen.
Ganz so war es dann doch nicht. Denn dass die SG vor 1700 Zuschauern in der Kreissporthalle Lübbecke mit 34:28 (20:12) gewann, lag in erster Linie an der „Ersten Sieben" der SG. Mit dem überragenden Dan Beutler im Tor spielten Frank von Behren, Joachim Boldsen, Johnny Jensen, Marcin Lijewski, Søren Stryger und Lars Christiansen den Gastgeber förmlich an die Wand.
„Was wir vor allem in der ersten Halbzeit gezeigt haben, war das Beste, was ich seit sehr langer Zeit von uns gesehen habe", befand auch SG-Traktor Joachim Boldsen, der sich mit Frank von Behren Bestnoten verdiente.
Bereits nach zehn Minuten war die Partie eigentlich schon gelaufen. Da führte die SG mit 8:2. Und auch die Körpersprache der Flensburger machte deutlich, wer an diesem Abend als Sieger vom Platz gehen würde. Eine aggressive Abwehr ließ den TuS von einer Verlegenheit in die nächste laufen. Und der SG-Angriff zeigte sich als unheimlich beweglich und lauffreudig. „Vor allem Frank von Behren hat gezeigt, dass er nicht nur ein Abwehrspezialist ist, sondern auch im Angriff seine Qualitäten hat", so SG-Manager Thorsten Storm.

Frank von Behren gilt immer noch als Mindener.

Nettelstedts Trainer Jens Pfänder sah auch die ersten Minuten der Partie als entscheidend. „Da hat uns die Sicherheit in der Deckung gefehlt und das hatte auch Auswirkungen auf den Angriff. Wenn man gegen so eine starke Mannschaft wie die SG spielt, dann darf man so nicht auftreten", so Pfänder leicht enttäuscht. Erst als die SG nach knapp 20 Minuten die ersten Spielerwechsel vornahm, kam der Gastgeber besser ins Spiel. Allerdings war die Verschnaufspause nur von kurzer Dauer. „Zum Ende der ersten Halbzeit haben wir dann wieder das Tempo angezogen", so Søren Stryger.
Mit 20:12 ging der Vize-Meister in die Pause. Angst vor einem erneuten Einbruch wie schon gegen Wetzlar und Melsungen hatte SG-Trainer Viggo Sigurdsson nicht. „Ich konnte bei meinen Spielern einen hohen Grad an Konzentration fesstellen. Die wollten hier unbedingt eine ordentliche Leistung abliefern. Und das ist ihnen gelungen", so der zufriedene Isländer.
Dass die zweite Halbzeit nicht ganz so stürmisch gespielt wurde, lag vor allem daran, dass die SG das Spiel jetzt in allen Bereichen kontrollierte und darauf bedacht war, das Ergebnis zu verwalten. „Wir sind in der ersten Halbzeit ein unglaubliches Tempo gegangen. Von daher haben wir im zweiten Durchgang die Euphorie rausgenommen und mit Verstand weitergespielt", analysierte Søren Stryger. „Das zeigt, dass wir aus den anderen Spielen gelernt haben. Gleichzeitig ist es schön zu wissen, dass wir auf so einem hohen Niveau spielen können."
Am Ende standen weitere zwei Punkte auf der Haben-Seite und auch die zahlreich mitgereisten Fans hatten Grund zu jubeln. Sie ließen ihre Helden immer wieder rufen und feierten vor allem Neuzugang Frank von Behren, der das Spiel aus einem ganz anderen Grund genoss. „Hier in Nettelstedt sehen die Fans mich noch immer als Mindener. Die damit verbundenen Pfiffe spornen mich daher nur noch mehr an", so von Behren, der von 1995 bis 2003 bei Minden unter Vertrag stand. Ein Sieg also, der vor allem vor dem Spiel gegen VfL Gummersbach gezeigt hat, wozu die SG in der Lage ist, wenn die Disziplin und Konzentration gehalten wird. Und dabei begann alles mit einer gewonnenen Seitenwahl.