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SG knapp am Reinfall vorbei

Mit knapper Not hat die SG Flensburg-Handewitt den Reinfall im Rheinland vermieden und mit dem 32:31 bei der HSG Düsseldorf nach knapp drei Monaten endlich wieder einen Auswärtssieg erzielt.
Es sah nicht gut aus für die SG Flensburg-Handewitt gestern in den Schlusssekunden im Burg-Wächter-Castello zu Düsseldorf. In Unterzahl musste sie den Ansturm der Gastgeber bestehen. Mit "fliegendem“ Torwart und sieben gegen fünf Feldspieler rang die HSG Düsseldorf verzweifelt um den   Ausgleich, schaffte es sogar, nach Frank von Behren auch noch Kasper Nielsen in eine Zeitstrafe zu hetzen, doch dann blieben nur noch zwei Sekunden. Zu wenig, um den glücklichen Flensburger 32:31 (17:18)-Erfolg noch zu verhindern.
Jan Holpert vereitelte mit der Abwehr des letzten Freiwurfs den Düsseldorfer Ausgleich. "Mühsam nährt sich das Eichhörnchen“, kommentierte der SG-Torhüter die  erzitterten Punkte, mit denen die SG wieder auf den für die Champions-League-Qualifikation wichtigen vierten Tabellenplatz vorrückte. Allerdings war der Vizemeister  erneut weit von der Form entfernt, die zu Ambitionen für die Königsklasse berechtigt. "Wir sind ziemlich weit unten momentan. Aber wir haben uns das Ziel gesetzt, alle verbleibenden Spiele zu gewinnen. Dafür müssen wir jetzt richtig kämpfen“, sagte Frank von Behren, der "eine kleine Steigerung“ gegenüber dem Heimsieg vom vergangenen Mittwoch gegen Minden ausmachte. "Düsseldorf war besser, es war ein Auswärtsspiel, und phasenweise war unser Spiel in Ordnung. Zum Schluss hatten wir allerdings viel Glück“, meinte der Rückraumspieler, der nach seiner Einwechselung zehn Minuten vor der Pause dazu beitrug, dass eine zuvor allzu zahme SG etwas aggressiver agierte.
Die SG musste in Düsseldorf auf Blazenko Lackovic, Sören Stryger und Johnny Jensen verzichten, dafür war Michael Knudsen trotz Zehen-Beschwerden wieder einsatzbereit. Zum Glück: Der dänische Kreisläufer bot zumindest im Angriff eine überzeugende Leistung. In der Abwehr ließen jedoch alle Flensburger zunächst die Entschlossenheit vermissen. Allzu leicht kam der ehemalige SG-Linkshänder Maik Makowka zu acht Treffern, der zweite Düsseldorfer Halbrechte Alexandros Vasilakis setzte gegen Ende noch vier Tore drauf.
Überraschend stark agierte bei den Gastgeber auch Mittelmann Andrej Kogut. Der in Moskau geborene, aber in Deutschland aufgewachsene 19-Jährige, der erst sein neuntes Spiel für Düsseldorf bestritt, deutete sein Riesentalent an.
Erleichtert registrierte SG-Trainer Kent-Harry Andersson den ersten Sieg in fremden Halle seit dem 40:21-Pokalerfolg in Wilhelmshaven vom 14. Februar. "Das war schon besser als das Spiel gegen Minden. Leider haben wir in der zweiten Halbzeit einige gute Chancen ausgelassen. Natürlich bin ich auch etwas enttäuscht von der Leistung einiger Spieler. Die, die ich meine, müssen in den nächsten Spielen etwas besser sein“, sagte der Schwede. Angesprochen fühlen dürfte sich dabei  Linksaußen Lars Christiansen, der auch gestern von der Rolle war. Auch Kasper Nielsen blieb unter seinen Möglichkeiten, während bei Marcin Lijewski und Joachim Boldsen ein leichter Aufwärtstrend zu notieren war. Auch Torge Johannsen erzielte in der entscheidenden Phase wichtige Tore.
"Wir sind nicht gut drauf, da muss man sich die Siege erkämpfen. Das war heute der Fall. Und wir hatten endlich mal wieder das Glück auf unserer Seite“, sagte Manager Thorsten Storm zum Ende der SG-Misere in fremden Hallen. Schon am Mittwoch können die Flensburger draufsatteln und mit einem Sieg bei HBW Balingen-Weilstetten am Dritten SC Magdeburg vorbeiziehen.