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Bundesliga: 34:29 – immerhin zwei Punkte

Drei Tage sind eine kurze Zeit. Das spürte man beim Auftritt der SG Flensburg-Handewitt gegen GWD Minden. Im ersten Spiel nach den Champions-League-Finals brauchte der Favorit eine Menge Anlauf, um mit 34:29 (15:13) zu gewinnen. „Ich wusste, dass es schwer werden würde, da die meisten einen müden Kopf haben“, sagte SG-Coach Kent-Harry Andersson. „Letztendlich sind wir mit den beiden Punkten aber unserem neuen Ziel näher gekommen.“ Und das heißt: erneute Qualifikation für die Königsklasse.
Vor dem Anpfiff sorgte SG-Geschäftsführer Thorsten Storm für eine schöne Geste. Er bedankte sich bei den Fans für die Unterstützung in den letzten Wochen. „Ich weiß, dass man etwas traurig ist, wenn man vom Final Four und aus der Champions League ohne Pokal zurückkehrt“, sagte er und gab das Motto für die kommenden Wochen aus: „Man muss einmal mehr aufstehen, als man hingefallen ist.“
Das SG-Team war sichtlich bemüht, einen erfolgreichen Start hinzulegen. Die Umsetzung funktionierte aber über weite Strecken nur ansatzweise. Aus diversen Gründen: Neben Blazenko Lackovic, dessen Knie-Operation heute in Damp gut verlaufen ist (Thorsten Storm: „Er wird zum Beginn der Vorbereitung wieder dabei sein“), fehlten auch Sören Stryger (Wadenzerrung) und Michael Knudsen. Der Kreisläufer hatte sich am Sonntag am Zeh verletzt und musste kurzfristig passen. „Zum Glück“, atmete Kent-Harry Andersson durch, „hatte Johnny Jensen einen guten Tag erwischt.“ Er war es auch, der nach exakt 3:46 Minuten die Tor-Blockade beider Teams aufhob.
Richtig rund lief es bei der SG lang nicht. Der berühmte Schalter musste erst einmal umgelegt werden. Zudem hatten die Mindener mit Arne Niemeyer, Stephan Just und Torwart Malik Besirevic drei Akteure, die der SG das Leben schwer machten. Nach 22 Minuten führte der Gast mit 9:11, Kent-Harry Andersson „opferte“ seine 6:0-Abwehr zugunsten einer 5:1-Deckung mit Ljubomir Vranjes als Spitze. „Taktisch haben wir diese Variante bestimmt nicht hundertprozentig gespielt“, meinte der SG-Coach. „Aber sie hat uns dabei geholfen, an Aggressivität zu gewinnen.“
Positiv fielen in SG-Reihen neben Johnny Jensen, der sich in der Schlussphase leicht das Knie verdrehte, vor allem der kaltschnäuzige Anders Eggert, der 60 Minuten lang auf der linken Außenbahn stürmte, und Frank von Behren auf. „Mit ihm hatte ich in dieser Saison gar nicht mehr gerechnet“, freute sich Thorsten Storm. „Er hat wieder richtig Lust auf Handball.“ Der erster Treffer Frank von Behrens nach über sieben Monate – es war das 20:17 (38.) – entpuppte sich als emotionaler Höhepunkt der Partie.
Durch war die SG zu diesem Zeitpunkt noch nicht. GWD-Linkshänder Moritz Schäpsmeier verkürzte in der 47. Minute auf 25:23. Danach spielte die SG einige Konzentrationsmängel der Gäste eiskalt aus und verhinderte eine Negativ-Sensation. „Wir haben es in dieser Phase leider zugelassen“, meinte GWD-Trainer Richard Ratka, „dass die SG ihr Spiel aufziehen konnte.“ Mehr als ein Achtungserfolg war für die Westfalen nicht drin.

Erst in der Schlussphase lief es reibungslos.

SG Flensburg-Handewitt – GWD Minden  34:29 (15:13)
SG Flensburg-Handewitt: Beutler (3 Paraden, 31.-44.), Holpert (8 Paraden) – von Behren (1), Nielsen (1), Eggert (12/8), Jensen (7), Vranjes (3), Johannsen (5), Lijewski (3), Boldsen (1), Lauritzen (1)
GWD Minden: Besirevic (13 Paraden), Buhrmester (bei drei 7m; 1/1 Paraden) – Gudjonsson (3), Just (7/1), Simon (3), Schäpsmeier (3), Kusilew (1), Hynek, Cehajic, Buschmann (1), Niemeyer (10/3), Jonsson (1)
Schiedsrichter: Pritschow/ Pritschow (Stuttgart); Zeitstrafen: 6:10 Minuten (Jensen 4, Vranjes 2 – Schäpsmeier 4, Just 2, Hynek 2, Niemeyer 2); Siebenmeter: 9/8:5/4 (Eggert scheitert an Buhrmester – Just wirft am Tor vorbei); Zuschauer: 6000
Spielfilm: 2:0 (6.), 4:2 (8.), 5:5 (13.), 6:6 (14.), 8:6 (17.), 8:9 (20.), 9:11 (23.), 12:11 (26.), 12:13 (27.) – 15:14 (31.), 17:14 (33.), 17:16 (34.), 20:17 (38.), 20:19 (40.), 21:20 (42.), 23:20 (43.), 25:23 (47.), 28:23 (50.), 32:24 (54.), 32:26 (55.), 34:28 (59.) 

 

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