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Bundesliga: 30:34 – keine Krönung der Sonderzug-Fahrt

Die SG Flensburg-Handewitt musste den anstrengenden letzten Wochen Tribut zollen und verlor beim TBV Lemgo mit 30:34 (14:11). „Von der Meisterschaft sind wir nun ein gutes Stück entfernt“, sagte SG-Geschäftsführer Thorsten Storm. „Nun geht es mehr darum, die erneute Qualifikation für die Champions League abzusichern.“ Die SG fiel hinter Gummersbach und Hamburg auf den vierten Platz zurück.
Es hätte ein sehr schöner Ausflug für alle Nordlichter ins westfälische Halle werden können. Die Sonne schien, als die 630 Fans vom Bahnsteig zum Gerry-Weber-Stadion marschierten. In der Arena selbst verstaute das SG-Team gerade sein Gepäck im Mannschaftsbus. Man freute sich über die kurzen Wege in Halle und übernachtete direkt im angeschlossenen Hotel. „Ein schönes Stadion mit einer sehr schönen Atmosphäre“, befand Thorsten Storm. „Hier sollten öfter Handballspiele stattfinden.“ Nur leider klappte es mit der Krönung dieses Ausfluges nicht: Die Punkte blieben in Westfalen.
Dabei begann alles so gut: Bis auf Sören Stryger lief die SG in Bestbesetzung auf. Anders Eggert erhielt diesmal aus grundsätzlichen Erwägungen den Vorzug auf Linksaußen. „Lars Christiansen wollte ich heute schonen“, sagte SG-Trainer Kent-Harry Andersson. „Anders Eggert hat seine Sache gut gemacht.“ Insgesamt begann die SG stark. Während der TBV Lemgo mit Stürmerfoul, Fehlpass und Fehlwurf gleich die komplette Palette technischer Unzulänglichkeiten zeigte, übernahm die SG bald die Vorherrschaft. 20 Minuten lang dachte niemand der mitgereisten Fans, dass ihr Team nicht als Sieger vom Platz gehen könnte, zumal sich Torwart Dan Beutler glänzend präsentierte.
Dann leistete sich die SG allerdings eine Durststrecke. Neun Minuten ohne Tor. Die Einwechslung von Keeper Jörg Zereike rentierte sich für den TBV allmählich. Mit einem „Sieben-Meter-Hattrick“ verkürzte Weltmeister Markus Baur, der seinen Angriff langsam in den Griff bekam, auf 11:12. Treffer von Marcin Lijewski und Blazenko Lackovic sorgten für einen halbwegs vernünftigen Halbzeitstand. „In der ersten Hälfte waren wir zeitweise sehr schlecht“, räumte TBV-Coach Volker Zerbe ein. „Wir hatten Glück, zur Halbzeit nur mit drei Toren zurückzuliegen.“
Den Wiederbeginn verschlief die SG, lag sofort mit 14:15 zurück. Den Anschluss verlor die Andersson-Truppe aber nicht. Ljubomir Vranjes biss sich durch und erzielte das 24:23 und markierte wenig später auch das 25:24 (50.). Allerdings fehlte dem Angriff die Konsequenz der ersten 20 Minuten, die Deckung hatte vor allem mit Asgeir Örn Hallgrimsson und Filip Jicha ihre Probleme.
„Wir sind zusammengebrochen“, musste Kent-Harry Andersson mit ansehen, wie in seiner Mannschaft, die mit mehreren angeschlagenen Akteuren agierte, die Kräfte schwanden. Ein letzter „Rettungsanker“ – Anders Eggert operierte als vorgezogene Spitze gegen TBV-Spielmacher Markus Baur – brachte nichts mehr ein.

Anders Eggert erzielte das 20000. Tor in der SG-Vereinsgeschichte.

TBV Lemgo – SG Flensburg-Handewitt 34:30 (11:14)
TBV Lemgo: Zereike (17 Paraden, ab 14.), Lichtlein (2 Paraden) – Preiß (1), Schwarzer (2), Hallgrimsson (5), Hegemann (2), Mocsai, Kehrmann (6), Binder (1), Baur (7/4), Jicha (10/2)
SG Flensburg-Handewitt: Beutler (11 Paraden), Holpert (4/1 Paraden; ab 41, bei einem 7m) – Lackovic (7), Nielsen (2), Eggert (5/3), Jensen, Vranjes (2), Johannsen (1), Lijewski (6), Boldsen (1), Lauritzen, Knudsen (6)
Schiedsrichter: Ehrmann/ Künzig (Odenthal/ Karlsruhe); Zeitstrafen: 4:8 Minuten (Hallgrimsson 2, Jicha 2 – Lackovic 4, Lijewski 2, Eggert 2); Siebenmeter: 8/6:3/3 (Jicha an die Latte, Baur scheitert an Holpert); Zuschauer: 9200
Spielfilm: 0:2 (2.), 2:3 (6.), 2:6 (9.), 3:8 (12.), 5:10 (17.), 7:12 (20.), 11:12 (29.) – 15:14 (35.), 16:16 (37.), 18:16 (38.), 19:18 (41.), 21:19 (43.), 21:21 (44.), 22:22 (45.), 23:24 (49.), 24:25 (50.), 28:25 (53.), 29:27 (55.), 32:27 (58.), 32:29 (59.), 34:29 (60.)

 

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