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Flensburg patzt im Titelrennen

Im Titelrennen der Handball-Bundesliga musste die SG Flensburg-Handewitt auswärts erneut einen Rückschlag hinnehmen. Das Team von Trainer Kent-Harry Andersson, das zuletzt auch in Gummersbach den Kürzeren gezogen hatte, unterlag beim TBV Lemgo mit 30:34. Zur Pause hatten die Gäste aus dem hohen Norden noch mit 14:11 geführt. "Wir haben gut angefangen, sind in der zweiten Halbzeit aber zusammengebrochen", fasste Coach Andersson die Leistung seiner Mannschaft treffend zusammen. Die SG hat damit den Sprung zurück auf Tabellenplatz zwei verpasst und rangiert mit 37:9 Punkten weiter auf Rang vier. Der Nordgipfel am kommenden Sonnabend (15:00 Uhr) beim HSV Hamburg hat nun richtungsweisenden Charakter.
Dabei erwischte die SG Flensburg-Handewitt in dem mit 9.200 Zuschauern gut besetzten Gerry-Weber-Stadion in Halle einen Traumstart und führte bereits nach 13 Minuten mit 8:3. Aus einer bärenstarken Deckung heraus kamen die Gäste immer wieder zu "einfachen" Toren. Und wenn sich ein Lemgo-Spieler einmal durchgetankt hatte, stand da der gut aufgelegte Dan Beutler im Tor der Flensburger. Der Schwede parierte in den ersten 20 Minuten zehn Würfe, eine Spitzenquote. Eine 12:7-Führung (20.) für die Gäste war der Lohn. Doch in der Folgezeit ließen die Flensburger vor allem das Angriffsspiel schleifen und bauten Lemgo dadurch wieder auf.
Nach dem Seitenwechsel verlor die SG dann vollkommen den Faden. Ideenlos rannten die Gäste gegen die TBV-Deckung an oder scheiterten an Torwart Jörg Zereike, der bereits in der ersten Hälfte für den glücklosen Carsten Lichtlein gekommen war und mit tollen Reflexen glänzte. Angetrieben von ihrem Spielmacher Markus Baur schaffte es Lemgo, in der 37. Minute erstmals in Führung zu gehen (17:16). Spätestens jetzt sahen die gut 800 mitgereisten SG-Fans einen offenen Schlagabtausch. Neben Torwart Beutler war Marcin Lijewski dabei Flensburgs Lebensversicherung. Der Pole strahlte als einziger Rückraumschütze Gefahr aus und hielt die Gäste mit seinen Toren im Spiel. Zu wenig für einen Erfolg gegen leidenschaftliche Gastgeber, die die Lücken in der SG-Deckung in Durchgang zwei schonungslos ausnutzten. "Die Meisterschaft ist erstmal in weite Ferne gerückt. Jetzt gilt es, die Champions-League-Qualifikation zu sichern", sagte Flensburgs Manager Thorsten Storm.