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Bundesliga: 26:33 – kein Ausrufezeichen in Köln

Die gute Nachricht vorweg: Die SG Flensburg-Handewitt bleibt Tabellenführer. Die schlechte Nachricht: Die SG geriet vor großer Kulisse nach einem guten Start auf die Verliererstraße und versäumte es, ein Ausrufezeichen zu setzen. „Die Abwehr war ja noch ganz okay“, sagte Kapitän Sören Stryger nach der 26:33-Niederlage beim VfL Gummersbach. „Aber im Angriff hat es einfach gehapert.“
Knapp vier Wochen nach dem WM-Endspiel kehrte der Handball in die Kölnarena zurück. Nicht nur Stücke des Orginal-WM-Hallenbodens waren käuflich zu erwerben, auch die Tore des großen Finals wurden fest in der großen Halle stationiert. Sie versprühten einen Zauber, der die SG anfangs offenbar mobilisierte. 8:4 hieß es nach knapp elf Minuten – Lars Christiansen, die personifizierte „Torgarantie“, erzielte seinen 2222. Bundesliga-Treffer.
Gummersbachs Trainer Alfred Gislason hatte schon die grüne Karte in der Hand. Er musste sie aber nicht benutzen, da sich plötzlich erstaunliche Unkonzentriertheiten in den SG-Spielaufbau mischten. Binnen acht Minuten kassierten die Gäste zehn Gegentreffer, zumeist aus Gegenstößen resultierend. „Unglaublich“, staunte Lars Christiansen, „wir hatten viel zu viele leichte Ballverluste.“
Zu diesem Zeitpunkt hatten sich Blazenko Lackovic und Joachim Boldsen schon verabschiedet. Es ging einfach nicht mehr. „Bei Joachim Boldsen war nach dem tollen Spiel gegen Barcelona der Akku leer“, sagte SG-Geschäftsführer Thorsten Storm. „Damit fehlten uns langfristig die Alternativen, um gegen eine Mannschaft wie Gummersbach zu bestehen.“ Wobei der direkte Boldsen-Ersatz, nämlich Kasper Nielsen, seine Sache im Angriff ordentlich machte.
Kurz vor der Pause verkürzte die SG noch einmal auf zwei Treffer, doch nach dem Seitenwechsel blieb eine Tuchfühlung nur vage bestehen. Zu allem Überfluss steigerte sich nun VfL-Keeper Goran Stojanovic in Weltklasse-Form, sodass ab der 40. Minute die erhofften „Big Points“ allmählich davonsausten. „Es gab drei entscheidende Komponenten“, bilanzierte Thorsten Storm. „Die Schiedsrichter waren sehr gut, Gummersbach war gut und wir waren diesmal nicht gut.“ Nun heißt es aber, die Partie schnell abzuhaken. Es geht nach Barcelona!

Enttäuschung auf der SG-Bank.

 

VfL Gummersbach – SG Flensburg-Handewitt 33:26 (17:14)
VfL Gummersbach: Stojanovic (18 Paraden) – Wiegert, Narcisse (5), Ilic (4), Jakobsson, Gunnarsson (7), Alvanos (6), Sigurdsson (7), Stanojevic, Lützelberger, Zrnic (4/3), Houlet, Spatz
SG Flensburg-Handewitt: Beutler (ab 17; 8 Paraden), Holpert (1 Parade) – Lackovic (2), Nielsen (4), Eggert (1), Jensen (2), Christiansen (7/2), Vranjes, Johannsen (2), Stryger, Lijewski (3), Boldsen (1), Lauritzen (1), Knudsen (3)
Schiedsrichter: Fleisch/ Rieber (Ostfildern/ Nürtingen); Zeitstrafen: 10:10 Minuten (Alvanos 4, Stanojevic 2, Spatz 2, Ilic 2 – Lijewski 4, Knudsen 2, Christiansen 2, Nielsen 2); Siebenmeter: 3/3:2/2; Zuschauer: 15174
Spielfilm: 0:2 (3.), 2:3 (5.), 4:5 (9.), 4:8 (11.), 10:8 (15.), 10:9 (16.), 14:9 (19.), 14:11 (21.), 16:12 (24.), 16:14 (28.) – 18:14 (31.), 20:17 (37.), 22:17 (40.), 24:19 (43.), 26:22 (45.), 29:22 (50.), 30:25 (53.), 33:25 (55.)

 

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