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Bundesliga: 33:30 – Lübbecke über den Kreis geknackt

Die SG Flensburg-Handewitt schlug den TuS N-Lübbecke mit 33:30 (18:13) und verteidigte die Bundesliga-Tabellenführung. Die „Hölle Nord“ feierte bei der Heimpremiere 2007 noch einmal ihre WM-Teilnehmer. Auf der Nordtribüne entfaltete sich sogar ein Transparent zu Ehren des Technischen Leiters: „Unser Weltmeister Tom Schneider!“
Weltmeisterlich startete auch die SG. 3:0! Doch Kantersiege wie in Wilhelmshaven wiederholen sich nicht alle Tage, zumal Kent-Harry Andersson nicht seine beste Formation ins Rennen schickte. Joachim Boldsen und Lars Christiansen saßen nur auf der Bank. Während der Linksaußen seinem jüngeren Kollegen Anders Eggert den Vortritt ließ, hatte es den „Traktor“ hart erwischt. „Joachim Boldsen klagte beim Aufwärmen plötzlich über große Schmerzen im Ellenbogen“, berichtete SG-Trainer Kent-Harry Andersson. Bereits am Sonntag wartet auf den Rückraum-Akteur die Therapie.
Dafür mischte ein anderer Spieler wieder mit. Nach 23 Minuten dachte sich Kent-Harry Andersson: „Wenn nicht jetzt, wann dann?“ Und die Campushalle begrüßte Blazenko Lackovic. Zwei Tore bis zum Seitenwechsel – das machte Geschmack auf mehr. Über die volle Distanz musste der Kroate aber nicht gehen, da Kasper Nielsen mit einigen Toren „überraschte“.
War die Pause zu kurz? Vielen Zuschauern kam es so vor – und offenbar auch der SG. Der halbwegs komfortable Vorsprung schmolz, die wackeren Nettelstedter kehrten noch einmal in die Partie zurück. Patrick Fölser traf vom Kreis zum 17:19 und hatte beim 20:22 auch den Anschluss auf der Hand. Ein Foulspiel stoppte ihn, Stian Tönnesen verwandelte den fälligen Siebenmeter. Der Gast war zurück im „Film“. Gerade in der Defensive wusste die SG nicht immer zu überzeugen. „Das war eine Sache der Einstellung“, glaubte Kent-Harry Andersson. „Das Spiel des Jahres gegen Barcelona war schon im Hinterkopf.“

Johnny Jensen fliegt dem Tor entgegen.

Zum Glück hatte die SG aber eine „Schokoladen-Position“ an diesem Abend: den Kreis. Vor allem Michael Knudsen, aber auch „Vertreter“ Johnny Jensen waren kaum mit fairen Mitteln zu bremsen. Die SG gewann schnell wieder Oberwasser und zog binnen Kürze auf fünf Treffer davon. Das 27:22 erzielte – na wer wohl? – Michael Knudsen. „Das Zusammenspiel zwischen ihm und Ljubomir Vranjes, der wieder Chef auf dem Parkett war, gefiel mir sehr gut“, meinte Kent-Harry Andersson.
Sein Kollege Jens Pfänder wusste nicht so recht, was er vom Ergebnis halten sollte. „Vor der Partie wären wir mit diesem Resultat zufrieden gewesen“, sagte er. „Für die SG hatte dieses Spiel aber nicht erste Priorität, sie zeigte keine 100 Prozent. Aber wir haben wohl nicht wirklich an eine Sensation geglaubt.“ Fazit: Es war ein mäßiger Auftritt des Bundesliga-Tabellenführers. Aber auch diese zwei Punkte helfen weiter. SG-Geschäftsführer Thorsten Storm: „Wenn wir alle Spiele gewinnen, werden wir Deutscher Meister.“

Die SG hat ein schweres Programm in den nächsten Wochen.

 

SG Flensburg-Handewitt – TuS N-Lübbecke 33:30 (18:13)
SG Flensburg-Handewitt: Beutler (ab 37; 4 Paraden), Holpert (11 Paraden) – Lackovic (3), Nielsen (5), Eggert (8/6), Jensen (4), Vranjes (1), Stryger (4), Lijewski, Lauritzen (1), Knudsen (7)
TuS N-Lübbecke: Gudmundsson (4 Paraden), Friedrich (4/1 Paraden) – Fölser (4), Szymanski), Kokir (4), Sudzum, Mraz (5), Tønnesen (6/3), Hermann (5), Hartmann (3), Remer (2), Iacob (1)
Schiedsrichter: Brauer/Holm (Hamburg/Hagen); Zeitstrafen: 2:8 Minuten (Knudsen 2 – Fölser 2, Blecic 2, Iacob 2, Szymanski 2); Siebenmeter: 8/6:3/3 (Eggert trifft die Querlatte und scheitert an Friedrich); Zuschauer: 6100
Spielfilm: 3:0 (5.), 3:3 (8.), 5:5 (10.), 7:5 (11.), 9:6 (15.), 10:9 (19.), 13:9 (23.), 14:12 (26.), 17:12 (28.) – 19:14 (33.), 19:17 (35.), 22:19 (39.), 22:21 (41.), 23:22 (43.), 27:22 (49.), 29:25 (51.), 32:25 (55.), 33:26 (57.)

 

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