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Heimpremiere der WM-Teilnehmer

Kent-Harry Andersson ist kein Mann der großen Parolen und Ansagen. Der Trainer der SG Flensburg-Handewitt hält sich mit Kampfansagen und ähnlichen Äußerungen vor einem Spiel eher vornehm zurück. So auch diesmal, wenn es gegen den TuS Nettelstedt-Lübbeke geht (heute 19 Uhr, Live-Ticker 18.30 Uhr).
Dabei könnte der Schwede eigentlich mit breiter Brust das Spiel angehen und den Gegner in mehr als nur die Außenseiter-Rolle drängen. "Nein, man muss immer Respekt vor dem Gegner haben. Auch die trainieren gezielt auf diese Partie, können Handball spielen und haben nichts zu verlieren", sagt der SG-Trainer. Das will man dem heutigen Gegner auch sicherlich nicht absprechen, doch scheint der Tabellenvierzehnte heute nicht mehr als ein Trainingspartner vor dem schweren Champions-League-Match gegen den FC Barcelona am nächsten Freitag zu sein. Vor allem wenn man sich die Leistung der SG in den letzten beiden Partien anschaut. In Melsungen und gerade am Mittwoch in Wilhelmshaven zeigte der Spitzenreiter der Bundesliga, was passiert, wenn er sich hochkonzentriert in eine Partie begibt.
"Wenn wir so spielen wie gegen Wilhelmshaven wird es für viele Mannschaften schwer, uns zu schlagen", bleibt Andersson auf der diplomatischen Ebene. Dabei dürfte von den Gästen keine große Überraschung zu erwarten sein, denn in fremder Halle haben die Nettelstedter erst zwei Punkte geholt und das war beim Sieg in Hildesheim. Ansonsten gab es für den TuS gerade gegen die großen Teams auswärts meistens eine derbe Niederlage.

Premiere 2007 in der "Hölle Nord"

Damit das auch morgen nach 60 Minuten bestand hat, erwartet Andersson eine konzentrierte Leistung seiner Mannen. "Die Mannschaft hat verstanden, dass sie auch gegen die kleineren Mannschaften 100 Prozent Leistung abrufen muss, damit es gegen Mannschaften wie Celje oder Barcelona keine böse Überraschung gibt", so der Schwede, der jedoch meint, dass seine Mannschaft auf einen guten Weg sei. "Die Spiele vor dem Celje-Hinspiel sind noch frisch in Erinnerung. Da hat die Mannschaft sich nicht gut präsentiert und dann in Celje den Hebel nicht umlegen können. Jetzt sind wir klüger." Das Team strotze derzeit vor Spiellaune und mache nicht den Eindruck, als sei man noch müde von der WM.
"Gegen WHV hat sich die Mannschaft voll reingehängt und auch die Spieler, die ich nachher eingesetzt habe fanden nahtlos ins Spiel. Vor allem Blazenko Lackovic hat richtig Lust zu spielen und wird auch gegen Lübbecke wieder zum Einsatz kommen", sagt Andersson, der den Kroaten aufgrund von Kniebeschwerden in Wilhelmshaven schonte. "Er hat sich von der Bank aus das Spiel angesehen und war besonders begeistert, wie Ljubomir Vranjes unser Spiel aufgezogen hat."
Wie für Lackovic wird es auch die Heimpremiere für die restlichen WM-Teilnehmer sein, die sich erstmals in diesem Jahr wieder ihren Fans präsentieren werden. Vor der Partie wird dann auch eine kleine Ehrung stattfinden. Danach heißt es dann 60 Minuten konzentriert arbeiten ehe man fast eine Woche Zeit hat, sich auf das Showdown mit dem FC Barcelona vorzubereiten. Da sei es dann Andersson gestattet von einem absolut starke Gegner zu reden.