Auf Platz zwölf landete die MT Melsungen in der Abschluss-Tabelle. Für einen Aufsteiger ein sehr passables Ergebnis. Doch dieser Erfolg erhielt nicht immer die richtige Honorierung, standen die Hessen doch stets im Schatten der SG Kronau-Östringen, einem weiteren Emporkömmling. Doch auch südlich von Kassel nimmt die frische Bundesliga-Blüte erstaunliche Farben an. Immerhin verzeichneten die Melsunger einen beachtlichen Zuwachs im Etat. 50 Prozent – von 1,4 auf 2,1 Millionen Euro.
Und damit möchte man sich nicht zufrieden geben. Die Vereins-Funktionäre schielen immer wieder nach Kassel, dem Oberzentrum Nordhessens. Dort ist seit Jahren eine Multifunktionsarena mit einem Fassungsvermögen von etwa 8000 Plätzen im Gespräch. Als Hauptmieter wollen der Eishockey-Club Kassel Huskies und die MT Melsungen einziehen. Die Stadt Kassel hat sich bereit erklärt, das Areal zur Verfügung zu stellen und für die verkehrstechnische Infrastruktur zu sorgen. Die künftigen Hauptmieter sind allerdings gefordert, Investoren zu finden, die die Halle bauen und betreiben wollen. Mit guter Resonanz, sodass die Melsunger glauben, im August 2008 die Premiere an neuer Spielstätte feiern zu können.
Noch bestreitet man aber die Heimspiele in Rotenburg an der Fulda, wo man 1600 Dauerkarten abgesetzt hat. Auf die Ambitionen drückt die kleine Meirotel-Halle aber keineswegs. Die Abstiegsränge möchte man weiter hinter sich lassen als zuletzt. „In der Tabelle wollen wir uns Schritt für Schritt nach vorne arbeiten“, betont Trainer Rastislav Trtik. „Mit dem elften Platz wäre ich sehr zufrieden.“ Im Zuge dieser Entwicklung verwässert allmählich der Begriff „Tschechisch-Melsungen“. Neben dem Trainer stammen mit Torwart Radek Musil, Spielmacher Petr Hazl, Rechtsaußen Michal Kraus und Kreisläufer Petr Hruby nur noch vier Akteure aus dem Nachbarland.
Dagegen werden die Melsunger weiterhin an ihren offensiven Deckungs-Varianten festhalten, um mit dieser Taktik und Torwart-Routinier Zoran Djordjic, der Mitte Oktober 40 Jahre alt wird, den Gegnern den Zahn zu ziehen. Allerdings plant Rastislav Trtik auch eine 6:0-Formation einzustreuen, die gerade die beiden griechischen Neuzugänge Spyros Balomenos und Giorgios Chalkidis schätzen. Verstärkt haben sich die Hessen auch auf zwei anderen Positionen. Der ehemalige SG-Akteur Goran Sprem stürmt nun auf Linksaußen, und mit Andrej Kurtchev angelte man sich den gefährlichsten Linkshänder der letzten Bundesliga-Saison.
Daten MT Melsungen
