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Emotionen nur auf Nebenschauplätzen

Nur in den ersten Minuten sah es so aus, als ob die Hessen in der Flensburger Campushalle zu Statisten eines Silvester-Feuerwerkes werden könnten. 2:6 – hieß es nach nur acht Minuten. Danach mischten die Gäste aber munter mit, blieben bis zum Pausentee auf Tuchfühlung. Und es wäre vielleicht noch mehr möglich gewesen. Schließlich entdeckte manch einer noch „Fliegen“ in der Suppe. „In der Abwehr hätte man manchmal noch einen Tick aggressiver sein können“, fand Timo Salzer, der im zweiten Durchgang viele Spielanteile erhielt. Und Geschäftsführer Axel Geerken vermisste eine Portion Cleverness. Auf der Bank musste er mit ansehen, wie Michael Allendorf, Kreso Ivankovic und Savas Karipidis schon in den ersten 13 Minuten jeweils einen Siebenmeter verwarfen.

Vlatko Mitkov sah "rot"

Zudem pfiffen die jungen Schiedsrichter Christoph Immel und Ronald Klein recht kleinlich. „Mit der Zahl der Zeitstrafen sind wir nicht einverstanden“, klagte Axel Geerken und stand damit nicht allein. So kassierte Trainer Robert Sighvatsson zu Beginn der zweiten Hälfte eine gelbe Karte, als er sich wegen einer weiteren Hinausstellung beschwert hatte. Schließlich zerbrach in der Schlussphase der Mittelblock, da Gregor Werum seine dritte Zeitstrafe eingesammelt hatte. Wenig später leistete sich Vlatko Mitkov ein Revanche-Foul gegen Johnny Jensen. Zuvor hatte auch schon Lars Kaufmann mit der harten Gangart des Norwegers seine Bekanntschaft gemacht. Als der Wetzlarer eine entschuldigende Geste von Johnny Jensen ausschlug, musste er bis zum Ende ein Pfeifkonzert ertragen.
Bis auf diese Nebenschauplätze entfachte das Duell „Meisterschaftsaspirant gegen Abstiegskandidat“ keine großen Emotionen. Die Flensburger, die auf Torge Johannsen (Bänderriss) und Joachim Boldsen (Schulter-Probleme) verzichteten, wirkten häufig nur halbherzig. In allen Ecken spuckte das Wort „Weltmeisterschaft“ herum. „Zwei Punkte!“ Einen umfangreicheren Kommentar ließ sich Blazenko Lackovic, der wie viele andere Akteure schon Reisevorbereitungen getroffen hatte, zur Partie nicht entlocken. Dänemark, Norwegen, Polen, Kroatien – das Flensburger Team bricht für einige Wochen völlig auseinander. 

Die Trainer-Stimmen

Robert Sighvatsson, HSG Wetzlar: „Im Vergleich zum Pokalspiel Ende November an gleicher Stelle haben wir uns deutlich gesteigert. Wir sind auf dem richtigen Weg. Mit Kampf und Leidenschaft – so kommen wir voran.“
Kent-Harry Andersson, SG Flensburg-Handewitt: „Wir haben unsere Aufgabe erfüllt, mehr aber auch nicht. Sonst kann ich zu dieser Partie nicht viel sagen.“

Ljubomir Vranjes "tanzt" sich durch.