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Nord-Gipfel: Kiel erobert Tabellenspitze zurück

Der THW Kiel ist "Weihnachtsmeister" in der Handball-Bundesliga. Nur drei Tage nach ihrem 24:39-Debakel beim SC Magdeburg hat sich die Mannschaft von Trainer Noka Serdarusic eindrucksvoll zurückgemeldet. Angeführt von den starken Schweden Kim Andersson und Marcus Ahlm gewannen die Kieler ihr Heimspiel gegen den Erzrivalen SG Flensburg-Handewitt mit 36:34 (17:15). Der überragende Akteur der Partie stand allerdings zwischen den Pfosten: THW-Keeper Thierry Omeyer parierte ein gutes Dutzend Würfe nach Gegenstößen und Flensburger Angriffen über den Kreis.

Vor allem in der ersten Halbzeit präsentierten sich die als Tabellenführer angereisten Gäste als das bessere Team. Flensburg-Handewitt agierte im Angriff variabel und konnte sich auf eine sattelfeste 6:0-Deckung verlassen. Nur im Abschluss haperte es - Omeyer brachte die zum letzten Mal von Viggo Sigurdson gecoachten SG-Handballer mit seinen Weltklasse-Reaktionen zur Verzweiflung. Auf der anderen Seite hielt Flensburgs Urgestein Jan Holpert ebenfalls stark, gegen die Würfe von Ahlm (insgesamt zehn Treffer) und Andersson (8) fand er allerdings kein Rezept. So gelang es den Gastgebern, trotz ihres selten überraschenden Angriffsspiels eine Zwei-Tore-Führung in die Pause zu nehmen.
Nach dem Seitenwechsel konnte Holpert das gute Torhüter-Niveau nicht halten, während Omeyer eindrucksvoll untermauerte, weshalb der deutsche Nationalkeeper Henning Fritz in Kiel kaum noch Einsatzzeiten bekommt. "Das war absolute Weltklasse", lobte Serdarusic seine Nummer eins. Und für Sigurdson hat die Leistung zwischen den Torstangen "ganz klar den Unterschied ausgemacht." Nach dem 27:22 durch Ahlm (42.) musste Holpert schließlich auf die Bank, sein Vertreter Dan Beutler rechtfertigte diese Maßnahme mit einigen guten Paraden. Bis auf 27:28 kamen die Flensburger noch heran, dann aber stellten Andersson und zweimal Nikola Karabatic wieder einen Vier-Tore-Vorsprung her (31:27/52.). Die Entscheidung fiel, als SG-Kämpfer Joachim Boldsen sich 180 Sekunden vor dem Abpfiff beim Stand von 35:22 für Kiel einen Fehlpass im Tempogegenstoß leistete.