Stripes
Stripes
Archiv

Als Spitzenreiter in die Ostseehalle

Die SG Flensburg−Handewitt warf sich mit einem klaren 35:27 (20:12)−Heimsieg gegen Wilhelmshaven für das Gipfeltreffen in Kiel in Siegeslaune. Tabellenführung übernommen, dabei reichlich Kräfte gespart, den »liebgewonnenen Übergangs−Trainer« verabschiedet und mit breiter Brust den Blick Richtung Kieler Ostseehalle gerichtet – besser hätte der Abend für die Handballer der SG Flensburg−Handewitt nicht laufen können. War die Freude der 6000 Zuschauer angesichts des klaren 35:27 (20:12)−Heimsieges ihrer SG Flensburg−Handewitt gegen den Wilhelmshavner HV schon groß, so löste eine Nachricht aus Magdeburg wahre Jubelstürme aus. Mit einem sagenhaften 39:24−Erfolg hatten die Gladiatoren des SCM den Deutschen Meister THW Kiel vorgeführt und brutal von der Tabellenspitze gestoßen. Vier Tage vor dem absoluten Gipfeltreffen in der Kieler Ostseehalle (Sonnabend, 15.30 Uhr) ist damit der Druck auf den THW noch weiter gewachsen.
Angesichts der fast unglaublichen Ereignisse in Magdeburg geriet die offizielle Verabschiedung von Trainer Viggo Sigurdsson fast in den Hintergrund. Der Isländer, der seit August den erkrankten Chefcoach Kent−Harry Andersson ersetzt hatte, erntete für seine imponierende Leistung minutenlange Ovationen von den Rängen und sorgte in seinem letzten Heimspiel für eine ideale Einstimmung. Mit einem Erfolg in Kiel will der ruhige Nordmann sich nun für alle Ewigkeiten in die Vereinsanalen einbringen.
Sigurdsson leistete sich den Luxus nicht nur auf den leicht angeschlagenen Blazenko Lackovic zu verzichten, sondern schonte ebenfalls Linksaußen Lars Christiansen für den Auftritt beim THW Kiel. Ansonsten war der Isländer darum bemüht die Belastungen der Pflichtveranstaltung gegen Wilhelmshaven gerecht aufzuteilen. Aus einer gewohnt kompakten 6:0−Deckung mit einem gut aufgelegten Dan Beutler im Tor zog die SG dem tempolahmen Gästen schnell den Zahn.

Joachim Boldsen kämpft.

Mit der ersten Führung zum 3:2 (5.) war die Richtung vorgegeben und fortan arbeiteten die Hausherren am geplanten Pflichtsieg. Unter der Regie von »Chef« Joachim Boldsen wurden dem Gast schnell die Grenzen aufgezeigt und mit Konter−Handball der Vorsprung kontinuierlich ausgebaut. Über 8:4 (11.) und 15:8 (23.) hatte die SG schon beim 20:12 zur Pause auch die letzten Zweifel am Ausgang der Partie aus dem Weg geräumt.
Sigurdsson konnte einwechseln, wen er wollte, bis auf eine kurze Phase zwischen der 33. und 42. Minute hielt sein Team das Tempo hoch. Ab dem 26:19 (47.) zogen die Hausherren gegen die doch recht überforderten Niedersachsen wieder das Tempo an und verbuchten schließlich den von Sigurdsson geforderten klaren Heimsieg.
Erfolgreichster Schütze auf Seiten des neuen Spitzenreiters war Linksaußen Anders Eggert mit neun Treffern. Der Abend endete wie er begonnen hatte − mit Sigurdsson, der von den Fans mit Sprechgesängen ausgiebig gefeiert wurde.