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Bundesliga: 34:29 – die Bördelandhalle ist schön

Die SG Flensburg-Handewitt kann von der Bundesliga-Herbstmeisterschaft träumen. Überraschend ungefährdet setzte sie sich bei Verfolger SC Magdeburg mit 34:29 (18:13) durch und gewann damit zum dritten Mal in Folge in der Bördelandhalle. „Wir können eine sehr gute Saison spielen“, freute sich SG-Geschäftsführer Thorsten Storm über zwei „Big Points“. „Wir können den kommenden Aufgaben entspannt entgegensehen.“
Die SG erwischte vor 8000 erwartungsfreudigen Zuschauern in der Bördelandhalle einen Traumstart. Obwohl man sich den „Luxus“ von drei Pfostentreffern leistete, lief es zunächst wie am Schnürchen. Die 6:0-Abwehr und Jan Holpert waren bestens aufgelegt, ließen sich in den ersten zehn Minuten nur zwei Mal von Gregorz Tkaczyk düpieren. Auf der anderen Seite klappte fast alles. Torge Johannsen wackelte Karol Bielecki aus, Blazenko Lackovic überflog die SCM-Deckung, Joachim Boldsen steckte scheinbar mühelos auf Michael Knudsen am Kreis, und Lars Christiansen zauberte einen Heber ins Gehäuse.
Beim 3:8 (12.) warf Bogdan Wenta die „grüne Karte“ auf den Kampfrichter-Tisch. Auszeit! Johannes Bitter marschierte für Silvio Heinevetter ins Magdeburger Tor. Ein Wechsel, der die Hausherren aufzuwecken schien. Allmählich kämpften sie sich in die Partie zurück. Ein heißer Tanz – die Bördelandhalle brodelte, als Christoph Theuerkauf tatsächlich den 12:12-Ausgleich markierte. Alles war wieder offen.
Die SG hatte die „Regie“ kurzfristig aus der Hand gegeben. Doch geschockt war sie keineswegs. Offenbar brauchten die Magdeburger eine Verschnaufpause, leisteten sich plötzlich einige leichte Ballverluste. Torge Johannsen, Lars Christiansen und Kasper Nielsen waren blitzschnell zur Stelle und lösten Freudentänze unter den mitgereisten SG-Schlachtenbummlern aus. 17:13! Nach einer Auszeit fünf Sekunden vor der Sirene hämmerte Blazenko Lackovic den Ball in die Maschen. 18:13 – was für eine tolle Zwischenbilanz! „Wir sind im Moment als Team sehr stark“, schwärmte Thorsten Storm schon beim Halbzeitgang in die Kabine.
Nach dem Seitenwechsel führte die SG schnell die Entscheidung herbei. Zwar verwandelte Joel Abati einen Strafwurf zum 15:20, doch dann entnervte Jan Holpert die Magdeburger Schützen. Zwei Mal gegen Rechtsaußen Christian Sprenger, zwei Mal gegen Fabian van Olphen – der SG-Express rollte immer wieder schnell in die Gegenrichtung. Blazenko Lackovic fackelte zwei Mal nicht lang, dann tanzte Ljubomir Vranjes durch die SCM-Deckung, ehe Torge Johannsen völlig freistehend das 15:24 markierte.
Den Rest der Partie hatte die SG unter Kontrolle. Erst in der Schlussphase glückte den Hausherren dank einer offensiven Abwehr eine Ergebnis-Kosmetik. „Wenn es Zeit ist, kommt im Moment bei uns immer ein anderer Akteur in Fahrt“, analysierte Thorsten Storm. „Wenn Joachim Boldsen eine Pause braucht, ist Ljubomir Vranjes zur Stelle. Und ein Kasper Nielsen spielt zusammen mit Michael Knudsen einen starken Part in der Deckung.“

Blazenko Lackovic war kaum zu bremsen. 

 

SC Magdeburg – SG Flensburg-Handewitt 29:34 (13:18)
SC Magdeburg: Bitter, Heinevetter – Tkaczyk (7), Bielecki (3), Theuerkauf (7/2), Stiebler, Grafenhorst (3), Abati (7/5), Kuleschow, Kretzschmar, Roggisch (1), Göthel (1), van Olphen, Sprenger
SG Flensburg-Handewitt: Beutler (ein 7m, ab 53.), Holpert – Lackovic (7), Nielsen (2), Eggert (1/1) Jensen (1), Christiansen (8/3), Vranjes (2), Johannsen (4), Lijewski (4), Boldsen (2), Lauritzen, Knudsen (3)
Schiedsrichter: Fleisch/ Rieber (Ostfildern/Nürtingen); Zeitstrafen: 6:14 Minuten (Roggisch 2, van Olphen 2, Abati 2 – Knudsen 4, Christiansen 4, Boldsen 2, Nielsen 2, Johannsen 2); Siebenmeter: 7/7:6/4 (Christiansen und Eggert scheitern an Bitter); Zuschauer: 8000
Spielfilm: 2:2 (4.), 2:6 (10.), 3:8 (12.), 6:9 (15.), 9:10 (20.), 12:12 (24.), 13:13 (26.) – 13:19 (32.), 15:20 (34.), 15:24 (38.), 18:27 (44.), 23:32 (52.), 27:32 (58.)

 

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