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Erster Schritt zur Besserung?

Drei Tage nach dem Schock von Celje muss die SG Flensburg-Handewitt heute (20 Uhr) in der Handball-Bundesliga beim Aufsteiger Eintracht Hildesheim antreten.
Es ist die Gelegenheit, einen ersten Schritt zur Rehabilitation für das Debakel in Slowenien zu tun. Zeigt die SG Flensburg-Handewitt genug Professionalität, die 31:41-Niederlage im Hinspiel des Achtelfinales der Champions League wegzustecken? Es wäre ratsam, denn selbst eine Pflichtaufgabe wie das Bundesliga-Auswärtsspiel in Hildesheim kann unangenehm werden, wenn die Mannschaft von Trainer Viggo Sigurdsson nicht zurück in die Erfolgsspur findet.
Zwar haben die vom Dänen Lars Walther (Ex-SG-Juniorteam) trainerten Niedersachsen bislang gerade mal vier Punkte eingesammelt, doch was geschieht, wenn man den Neuling unterschätzt, erlebte vor einer Woche der HSV. Erst nach zweifacher Verlängerung setzten sich die favorisierten Hamburger im Pokalkrimi in der "Halle 39“ mit 40:39 durch. Warnung Nummer zwei: Kronau-Östringen strauchelte in Hildesheim mit 27:35. Warnung Nummer drei: Die etwas lässigen Auftritte zu Hause gegen die Außenseiter Düsseldorf und Wetzlar, als die SG-Maschine mit halber Kraft lief, waren offenbar nicht die optimale Vorbereitung auf Kaliber wie Celje. Auf Champions-League-Niveau wird jede noch so kleine Blöße, die man sich gibt, bestraft.

Lars Christiansen entdeckte eine "Handball-Religion".

Konzentration, Ernsthaftigkeit, Aggressivität lassen sich auch gegen Hildesheim trainieren. SG-Manager Thorsten Storm fordert eine Reaktion der Mannschaft: "Es muss jetzt so etwas kommen wie in der Saison 2003/04, als wir zu Hause gegen Magdeburg mit elf Toren verloren hatten. Danach war die Mannschaft wach und die Gemütlichkeit vorbei.“ Storm betonte, dass er nach wie vor daran  glaube, dass das Viertelfinale der Champions League noch erreichbar ist - wenn es den Spielern gelingt, schon heute den Hebel umzulegen. Heute Nachmittag in Hildesheim wird es dazu noch ein intensives Gespräch mit Storm, Sigurdsson und den Spielern geben.
Im Punktspiel am Abend muss sich noch einmal die gleiche Mannschaft wie in Celje bewähren. Ljubomir Vranjes wird erst am Freitag wieder zu Verfügung stehen.
Ein überzeugender Erfolg in Hildesheim könnte die Zuversicht der SG-Anhänger stärken und würde damit wohl auch dem Vorverkauf für das Celje-Spiel gut tun. Bislang hat die SG erst 3500 Tickets abgesetzt, nach wie vor sind Karten aller Kategorien zu haben. Damit droht den Flensburgern neben der Zehn-Tore-Hypothek ein weiterer Nachteil gegenüber Celje. Die Slowenen wurden von 5600 enthusiastischen Fans nach vorn gepeitscht. "Hier ist Handball fast wie eine Religion. Die gesamte Halle ist von der ersten bis zur letzten Minute da - ein Traum“, sagte Lars Christiansen.