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Bundesliga: 38:34 gegen Düsseldorf – Vertragsverlängerung das Schönste

Der Nikolaus war in der Campushalle, 72 „Geschenke“ tauchten auf den Anzeigentafeln auf. Doch die ganz große Begeisterung brach nach dem 38:34 (22:16) nicht aus. „Man darf so ein Spiel nicht zu leicht nehmen“, ärgerte sich Interimscoach Viggo Sigurdsson. „Das ist nicht in Ordnung.“ Manager Thorsten Storm brachte es auf den Punkt: „Das Schönste war die Vertragsverlängerung von Johnny Jensen.“ Der Norweger unterzeichnete einen bis 2008 datierten Kontrakt.
Genau genommen gab es schon eine Viertelstunde vor dem Anpfiff etwas „Schönes“ zu bestaunen. Die Schwedin Paulina Andersson, die gerade ein Praktikum in der SG-Geschäftsstelle absolviert, sang einen Pop-Song. Für ihren Vater, für SG-Coach Kent-Harry Andersson, der in einer der Logen saß. Sein Comeback rückt näher. Schon jetzt leitet er zusammen mit Viggo Sigurdsson das Training.
Der „Chef“ – so wird Kent-Harry Andersson von seinem isländischen Kollegen genannt – sah eine forsche SG in der Anfangsphase. 10:5 hieß es bereits nach zwölf Minuten – fast jeder Angriff mündete in einem Torjubel. „In der ersten Hälfte fehlte uns der letzte Biss und der Glaube an eine Überraschung“, analysierte Gästecoach Nils Lehmann. „Wir haben der SG das Torwerfen zu leicht gemacht.“
Doch danach tauchte bei der SG immer mehr der Schlendrian auf. Licht und Schatten wechselten zu häufig. Der Ausfall von Marcin Lijewski (Mandel-Entzündung) und Ljubomir Vranjes (Lungen-Entzündung) mag eine Erklärung sein, Viggo Sigurdsson operierte nur mit vier Rückraum-Akteuren. Doch der Trainer wollte die Personal-Situation nicht als Ausrede gelten lassen. Er kündigte ein intensives Gespräch für Montag mit dem Team an. „Ich vermisste die richtige Einstellung.“
Ein Akteur bekam dann doch ein Lob: Jan Thomas Lauritzen. Acht Tore – so viele gelangen ihm noch nie! 60 Minuten im Einsatz – auch das war bislang sehr selten. Der Norweger kompensierte den Ausfall von Marcin Lijewski bestens. Restlos glücklich war aber auch Jan Thomas Lauritzen nicht: „Im Angriff lief es, doch in der Abwehr standen wir nicht so gut.“
Ein SG-Akteur strahlte dann doch über beide Backen: Johnny Jensen. „Zusammen mit der Familie habe ich lange überlegt, vielleicht nach Dänemark zu wechseln“, sagte der 34-Jährige, der sich dann doch für eine weitere Saison bei der SG entschied. „Ich fühle mich hier wohl. Vor dem Super-Publikum macht Handball viel Spaß.“ Und SG-Manager Thorsten Storm ergänzte: „Johnny Jensen hat große Fähigkeiten und hängt mit dem Herzen am Verein.“

Jan Thomas Lauritzen traf wie noch nie.

 

SG Flensburg-Handewitt – HSG Düsseldorf 38:34 (22:16)
SG Flensburg-Handewitt: Beutler (6 Paraden, bis 20., bei einem 7m), Holpert (11 Paraden) – Lackovic (5), Nielsen (1), Eggert (3/2), Jensen (4), Christiansen (6/2), Johannsen (6), Boldsen (3), Lauritzen (8), Knudsen (2)
HSG Düsseldorf: Savonis (13/1 Paraden) – Heinrichs (4), Berblinger (5/2), Runge (4), Sieberger (3), Kokolodimitrakis (5), Navarin (7/4), Vasilakis (3), Schürmann, Pöter (3), Makowka, Neukirchen
Schiedsrichter: Harms/Mahlich (Stuttgart); Zeitstrafen: 2:6 Minuten (Johannsen 2 – Kokolodimitrakis 4, Schürmann 2); Siebenmeter: 5/4:7/6 (Savonis hält gegen Christiansen – Berblinger an den Pfosten); Zuschauer: 6000
Spielverlauf: 2:0 (2.), 5:2 (5.), 8:4 (8.), 10:5 (12.), 10:7 (13.), 11:9 (15.), 13:9 (16.), 16:11 (21.), 18:12 (24.), 20:13 (25.), 22:15 (30.) – 23:16 (31.), 24:17 (32.), 24:21 (38.), 26:21 (41.), 28:22 (43.), 30:23 (45.), 32:24 (46.), 35:29 (53.), 37:29 (55.), 37:33 (59.)

 

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